Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №24/2009

Fortbildungskurs

Förderung von Motivation zum Deutschlernen anhand der Arbeit mit authentischen Texten

Lektion 8. Unterrichtsformen zur Förderung vom autonomen Lernens

Erstellt von Dr. Olga Sacharowa

PLAN

Zeitung
Nr.

Lektion

17

Lektion 1. Grundlagen der Motivation.

18

Lektion 2. Text in der modernen DaF-Didaktik.

19

Lektion 3. Motivationale Übungsformen bei der Textarbeit.
Kontrollarbeit Nr. 1

20

Lektion 4. Besonderheiten des Fremdsprachenunterrichts im Primarbereich. Motivationale Übungstypen.

21

Lektion 5. Besonderheiten des Fremdsprachenunterrichts in der Sekundarstufe 1. Motivationale Übungstypen.

22

Lektion 6. Besonderheiten des Fremdsprachenunterrichts in der Sekundarstufe 2. Motivationale Übungstypen.
Kontrollarbeit Nr. 2

23

Lektion 7. Entwicklung von Lernstrategien bei der Textarbeit. Arten von Lernstrategien, ihre Rolle in Beeinflussung von lernbezogener Motivation.

24

Lektion 8. Unterrichtsformen zur Förderung vom autonomen Lernens.
Abschlussarbeit

 

1. Konzept des autonomen Lernens

Im Fremdsprachenunterricht, wie auch in der ganzen Schulausbildung, geht es heute nicht mehr in erster Linie um den Erwerb eines deklarativen Faktenwissens. Aus Lektion 7 wissen wir, dass hohe Lernerfolge erzielt werden können, wenn der Lernende selbst entscheidet, was er lernen möchte. Lernen ist dann effektiv, wenn eigenverantwortlich und aktiv gearbeitet wird und wenn die neuen Lerninhalte erfolgreich mit bereits vorhandenem Wissen verknüpft werden können. Gerade im Fremdsprachenunterricht fördert Lernerautonomie durch authentische Lernerlebnisse und eine individuelle Auswahl der Lerninhalte eine intensive Auseinandersetzung mit der Fremdsprache und weckt dabei gleichzeitig die Lust an Sprache.
Kennzeichen der Lernerautonomie ist die Be­reit­schaft, Verantwortung für den eigenen Lern­prozess zu übernehmen. Der autonome Lerner ist in der Lage, selbstständig neue Informationen aufzunehmen und erfolgreich mit seinem bereits vorhandenen Wissen zu verknüpfen. Er beginnt seinen Lernprozess auf seinem individuellen Niveau und entwickelt sich in seinem persönlichen Tempo weiter. Zu seiner Verantwortung gehören die Auswahl der Lernziele, Lernmethoden und Lerninhalte genauso wie die Progression und die Bewertung des Gelernten. Dabei handelt es sich nicht um eine absolute Freiheit im Sinne «Lassen Sie mich alles tun, was ich will», sondern vielmehr um die Gewährung eines begrenzten Freiraums. Hinter der Lernerautonomie versteckt sich ein langer Prozess, bei dem Lehrer und Schüler gleichermaßen gefördert und herausgefordert werden. Deshalb sehen die neuen Bildungsstandards vor, die Entwicklung der Lernerautonomie bereits in der Grundschule zu beginnen, denn hier wird die Basis gelegt für erfolgreiches autonomes Lernen in der Sekundarstufe und in allen anderen Bereichen des Lebens: Der Mensch soll lernen, für das Leben lernen, und nicht für die Schule.
Wir wissen jetzt, dass eine Sprache in der Regel dann wirklich gut erworben wird, wenn man ihr gegenüber eine positive intrinsische und extrinsische Motivation entwickelt. Deshalb spielt Authentizität in einem autonom gestalteten Fremdsprachenunterricht eine zentrale Rolle. Es ist daher wichtig, durch Materialwahl und Aktivitäten möglichst authentische Situationen zu schaffen. Jede Freiheit muss bezahlt werden; die autonomen Formen des Unterrichts fordern die Fähigkeit, den eigenen Lernprozess kritisch zu analysieren. Die Schüler müssen lernen, sich selbst beim Benutzen der Fremdsprache zu beobachten und sich Fragen zu stellen, wie z. B. «Warum fällt mir dieses Thema oder diese Handlung leicht/nicht leicht?» Der autonome Fremdsprachenunterricht fordert deshalb von den Lehrenden, die Schüler zu diesem Evaluationsprozess und zum Einsatz von Lernstrategien zu ermutigen.
Ein großer Teil der Verantwortung wird in einem autonom gestalteten Fremdsprachenunterricht vom Lehrer an die Schüler abgegeben. Dadurch verschieben sich die «klassischen» Rollen:
– Der Lehrer hat eine beratende Funktion: Er beobachtet und analysiert das Lernverhalten seiner Schüler, um ihnen helfen zu können.
– Der Schüler wird zum aktiven Gestalter des Unterrichts. Er entscheidet, ob sein Lernziel am besten in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit zu erreichen ist, und sucht sich seine Arbeitspartner selbst aus. Er plant seine Lernschritte selbstständig und kann selbst objektiv seine Lernfortschritte auswerten. Die bekanntesten Formen des autonomen Lernens sind Freiarbeit und Lernen an Stationen.

 

1.1. Entwicklung des Ansatzes «Frei­arbeit» und seine motivationalen Möglichkeiten

Die Unterrichtsmethode «Freie Arbeit» entwickelte sich im Zuge der Reformpädagogik, in der neue Lehr- und Lernformen gesucht wurden, um Unterricht kindgerechter zu machen. Die ersten Ansätze zu dieser Form entwickelte Maria Montessori (1870–1952). Sie beobachtete, dass Kinder in der Lage sind, sich über eine lange Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Hierfür braucht es jedoch die Einlösung besonderer Bedingungen: die freie Wahl der Arbeit, eine relative Zeitfreiheit, d. h. ein eigenes Lerntempo in verschieden langen Arbeitsphasen, eine vorbereitete Umgebung, einen Lehrer, der berät und hilft. Ein Kernstück der Montessori-Pädagogik ist das sogenannte Freispiel, in dem die Kinder wählen, womit sie sich beschäftigen wollen. Die Wahl findet innerhalb eines Materialangebots statt und wird vom Lehrer eingeführt.
Eine weitere Entwicklung bekamen die Ideen von Freiarbeit durch den französischen Pädagogen Célestin Freinet (1896–1966), der als eigentlicher Begründer der Freien Arbeit gilt. Das vorhandene Material von Schul- und Textbüchern schien ihm lebensfern und nicht mehr motivierend zu sein. Er ist davon ausgegangen, dass die Entwicklung der Umwelt des Menschen so schnell voranschreitet, dass Lernen nicht mehr nur in der Übernahme des Wissens bestehen kann. Im Zentrum seines Konzepts steht die Persönlichkeitsentwicklung, die durch das Kind selbst gestaltet wird. Die Aufgabe des Lehrers ist es, eine fördernde Umgebung einzurichten, in der die Kinder nach ihren Interessen arbeiten können. Eine der wichtigsten Aufgaben einer Lehrkraft sah Freinet in der Entwicklung des sinnvollen Materials und sinnvoller Aufgaben.
Unter anderem benutzte er die sogenannten «freien Texte», die seine Schüler schrieben. Diese Form ist für den Fremdsprachenunterricht von einem besonderen Wert, denn sie gewährleistet ein individuelles Arbeiten der Schüler. Wenn der Lerner aktiv bei der Auswahl der Inhalte und Methoden mitwirkt, wird das Wissen effektiv konstruiert.
Im Prozess des Freien Lernens entdecken die Schüler eigenständig, welche Informationen, Wissensvorräte, Lernstoffe usw. ihnen zur Bewältigung ihrer Arbeitsaufgabe fehlen, und wenden sich dabei auch bereits gelerntem Stoff wieder zu. Sie lernen also nicht linear, sondern kreiselnd.
Freiarbeit trägt ebenfalls zur Persönlichkeitsent-wicklung bei, da sie wichtige Kompetenzen übt, wie z. B. Selbstständigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Einschätzen eigener Fähigkeiten, Reflektieren der Konsequenzen des eigenen Handelns, Selbstkontrolle, Erfahren eigener Grenzen. Lernen soll Spaß machen, und es ist Aufgabe des Lehrers, diese Freude am Lernen zu bewahren. Das Unterrichtsgeschehen orientiert sich an den Interessen der Schüler und berücksichtigt dabei deren Ansprüche, Wünsche sowie deren individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten. Bei Freinet, Montessori und anderen Reformpädagogen wurde bereits erkannt, dass der Unterricht die Interessen der Schüler umfassend einbeziehen muss. Eigenständigkeit, Mitbestimmung und Planungsbeteiligung dienen aber nicht bloß dem Zwecke des individualisierten Lernangebots. Als Lernerfolg gilt auch, wenn der Lernende zur Kommunikation und Zusammenarbeit befähigt wird.
Die obengenannten Merkmale der Freiarbeit erweisen sich für den Fremdsprachenunterricht als besonders wichtig, denn einerseits fördert dieser Einsatz intrinsische Motivation (was sonst unter Bedingung des Frontalunterrichts kaum möglich ist), andererseits kann die für das Fach wichtige Kompetenz – die kommunikative – wesentlich effektiver entwickelt werden.

 

1.2. Praktische Formen von Freiarbeit im Fremdsprachenunterricht

Die modernen praktischen Formen von Freiarbeit kennen Sie bereits. Das sind die Klassen­korrespondenzen, Projektarbeit, Storyline-Approuch, alle Formen, wo die Schüler ihre Lernwege mitbestimmen können. Die klassische und einfachere Form ist die Arbeit mit Karteikasten. Sie bestehen aus Arbeitsbögen mit Aufgaben oder Fragen zu einem Thema, Antwortbögen zur Selbstkorrektur, Testbögen für die Lehrer und Korrekturbögen für eine zusätzliche Übung bei Fehlern.
Die Inhalte, die von den Schülern bearbeitet werden sollen, werden nicht im Vorhinein vom Lehrer bestimmt, stattdessen bespricht der Lehrer mit jedem Schüler seine Defizite und der Schüler erstellt seinen eigenen Arbeitsplan für z. B. eine Unterrichtseinheit (45 Mi­nuten). Freiarbeit kann hier also auch bedeuten, dass aus einem Auswahlbereich von Arbeiten frei das eigene Vorgehen, Lerntempo, Eindringtiefe bestimmt werden.
Das Material (z. B. Karteikarten, Dominos usw.) gilt als entscheidendes Element der Freiarbeit. Wichtig ist auch, dass der Schwierigkeitsgrad für alle Kinder zu bewältigen ist. Bei der Zusammenstellung des Materials muss ein Überangebot vermieden werden, denn sonst besteht die Gefahr einer Orientierungslosigkeit, die das Interesse und die Neugier des Lerners mindern. Die Aufgabenstellungen sollten motivieren, mit dem Angebot sollten mehrfache Einsatzmöglichkeiten gewährleistet sein. Das Angebot muss auf jeden Fall mit der Zeit wachsen und sich verändern, da auch immer neue Methoden, Ideen, Themen in den Vordergrund rücken.
Man fragt sich sicherlich: Wo nehme ich Zeit, so viel Material vorzubereiten und auf immer Neues zu achten?
Die Antwort liegt in der Freiarbeit selbst: Es kann mit Schülern (älterer Klassenstufen oder im Werken) zusammen gemacht werden. Es geht ja nicht um etwas besonders Revolutionäres, das können oft die Übungen aus dem Lehrwerk sein, bloß in einer anderen, vor allem spielerischen, Form. Zum Beispiel so:

Satzmaschine

img1

(Aus: Primar. 1994, Heft 6, S. 17)

Trimino-Spiele

img2

(Aus: Primar. 1994, Heft 6, S. 18)

Aufgaben-Kasten
In einem Kasten liegen Karteikarten mit Hand­lungsanweisungen. Die Kinder arbeiten zu zweit. Das eine zieht eine Karte, liest sie vor, das andere muss die Anweisung ausführen. Dann tauscht man die Rollen.

img3

(Aus: Primar. 1994, Heft 6, S. 21)

Wortfit
Die Puzzleteile mit Wörtern werden ausgeschnitten. Die Gruppe bekommt die Vorlage mit Bildern. Jeder Spieler bedeckt nacheinander mit einzelnen Puzzle-Steinen das passende Bild.

img4
img5

(Aus: Primar. 1994, Heft 6, S. 44)

Aufgabe 1
Überlegen Sie sich, welche kleinen Aufgaben Ihre Schüler selbstständig erledigen könnten. Die sollten für das erste Mal aus kleinen Übungen zu Teilkompetenzen (Wortschatz, Grammatik, Aus­sprache, Orthografie) bestehen.
Überlegen Sie sich, wie viel Zeit jede Aufgabe braucht. Es sollten Aufgaben mit ungefähr gleichem Zeitaufwand sein.
Machen Sie einen Plan von solchen Aufgaben.
Hängen Sie diesen Plan an die Tafel oder verteilen Sie ihn an jeden Schüler.
Besprechen Sie mit Ihren Schülern individuell (bei kleineren Gruppen) oder in dem sogenannten Sitzkreis (Stühle stehen in einem Kreis ohne Tische, sodass alle einander gut sehen können), mit wem sie gern zusammenarbeiten möchten und Aufgaben zu welchen Themen sie machen würden.
Achten Sie darauf, dass die Kinder zu einer Erklärung kommen sollten, warum sie diese und nicht jene Aufgabe tun möchten.
Lassen Sie die Kinder selbstständig arbeiten, leisten Sie Hilfe mit Rat.

Mit «erfahrenen» Schülern ist auch eine komplexere Form von Freiarbeit denkbar. Es geht nicht mehr um kleinere, einfachere Aufgaben, und die Schüler wählen diesie nicht nur nach dem Gefallen. Sie sollten nach und nach lernen, sich kritisch einschätzen und die Aufgaben nehmen, die sie fördern und nicht nur unterhalten. Diese komplexeren Formen eignen sich sehr gut zur Textarbeit. Sie können Aufgaben aus dem Lehrwerk benutzen und sie mit passenden Wortschatz- und Grammatikübungen erweitern. Wichtig ist, dass alle Aufgaben durch transparente Lösungen kontrolliert werden können. In diesem Fall ist es beim Einrichten eines Klassenzimmers darauf zu achten, dass aufgrund der Gleichzeitigkeit der unterschiedlichen Tätigkeiten, die in der Freien Arbeit stattfinden, verschiedene Zonen eingerichtet werden. Diese Zonen kann man zum Beispiel durch Raumteiler zunächst in Aktions- und Ruhezonen gliedern, z. B.: einen Spielbereich, eine Lesestube, eine Grammatikzone.
Für die Lehrer erscheint es wichtig zu wissen, was das Kind selbstständig erarbeitet hat, um den Entwicklungsstand zu verfolgen und einzuschätzen. Benotung sieht aber das Konzept der Freiarbeit nicht vor, hier kann es nur um Selbsteinschätzung gehen. Zurzeit erscheint die konsequente Arbeit mit einem Sprachportfolio am sinnvollsten (siehe Lektion 3). Jedoch gibt es kleinere Formen der Selbstevaluation, wie etwa im Beispiel.

img6

(Aus: Moment mal! Arbeitsbuch 1. S. 45)

2. Lernen an Stationen
2.1. Entwicklung des Ansatzes

Die Entwicklung von Freiarbeit resultierte sich im Fremdsprachenunterricht in intensivem Einsatz von freien, offenen Formen des Lernens. Seine Fortsetzung fand dieses Konzept in «Lernen an Stationen». Dieser Ansatz ist geeignet, Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Lernniveaus zu erreichen, da er ein selbstbestimmtes, individualisiertes und handlungsorientiertes Lernen ermöglicht.
Ihren Ausgangspunkt nahm die Idee des Lernens an Stationen oder «Lernzirkels» (circuit training) im Sportunterricht. In den 50er Jahren entwickelte man ein Trainingssystem, dem die Idee des Kreis- oder Rund­laufs zugrunde lag. In den 80er Jahren wurde diese Grundidee auf andere Unterrichtsfächer über­tragen. Die Begriffe «Lernzirkel», «Lernen an Stationen» sowie «Stationenlernen» können synonym verwendet werden. Mit der Zeit entstanden auch weitere Begriffe zur Bezeichnung desselben Ansatzes: Übungszirkel, Zirkeltraining, Lernstraße, Lernparcours, Stationenbetrieb.
Lernen an Stationen beschreibt das jeweils zusammengesetzte Angebot mehrerer Lernstationen, die die Kinder im Rahmen eines übergeordneten Themas bearbeiten. Dieses Thema soll über vielfache Lernzugänge erarbeitet oder vertieft werden. Das Angebot an den einzelnen Stationen sollte möglichst viele Sinne berücksichtigen und somit ein ganzheitliches und fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten ermöglichen.
Diese Form des selbstständigen Arbeitens berücksichtigt unterschiedliche Lernvoraussetzungen, unterschiedliche Zugänge sowie unterschiedliches Lern- und Arbeitstempo in besonderer Weise. Den Schülern werden Aufgaben zur Wahl angeboten und die Bearbeitung der Aufgaben (einschließlich Kontrolle und Korrektur) erfolgt selbstständig. Ideal ist diese Unterrichtsform, wenn es möglich ist, einen Unterrichtsgegenstand so aufzubereiten, dass er auf vielen verschiedenen Wegen erschlossen werden kann, sodass man möglichst allen unterschiedlichen Lerntypen (haptisch, visuell, audio­visuell, intellektuell u. a.), die in einer Lerngruppe vorhanden sind, gerecht werden kann. Beim Lernen an Stationen werden mehrere Stationen angeboten, aus denen der Schüler oder die Schülerin wählen kann. Während der festgelegten Gesamtarbeitszeit durchläuft der Schüler oder die Schülerin in selbstständiger Arbeit alle für ihn vorgesehenen Stationen.
Diese Form des Lernens lässt sich unter verschiedenen Zielsetzungen einsetzen:
– Übung,
– Sicherung,
– Wiederholung,
– Vertiefung,
– Erarbeitung eines Themas auf differenzierten Lernstufen, unter differenzierten Teilaspekten.
Die Auswahl des Angebots orientiert sich an der Heterogenität der Gruppe, u. a. an den Möglichkeiten der Schüler und Schülerinnen, deren Vorerfahrungen. Es ist sinnvoll, Stationen mit unterschiedlichen So­zial­formen anzubieten, damit sich dieser Unterricht nicht in Einzelarbeit erschöpft, sondern auch Partner- und Gruppenarbeit berücksichtigt. Dazu verabreden sich die Schülerinnen und Schüler in der Regel selbst während des Unterrichts.
Die Stationen sollten nummeriert und können auf eine immer andere Weise markiert sein, z. B. mit Farben. Die Farbe kann Auskunft über den thematischen Schwerpunkt, die Sozialform oder den Zugang geben. Da nicht alle SchülerInnen alle Stationen bearbeiten sollen, ist es auf diese einfache Weise möglich, das Lernen trotzdem zu strukturieren, indem man gewisse Vorgaben macht, z. B.: Jeder muss wenigstens drei blaue, eine rote und zwei gelbe Stationen bearbeiten. Die SchülerInnen erhalten einen Laufzettel, auf dem sie notieren, welche Stationen sie bearbeitet haben. Der Laufzettel kann für die jeweilige Lerngruppe verändert werden. Er kann z. B. so aussehen:

Nr.

Pflichtstationen

Wahlstationen

Arbeitsform

Deine persönliche Bewertung

Kommentar

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeichenerklärung

Arbeitsform

img7
Einzelarbeit

img7img7
Partnerarbeit

img7img7img7
Gruppenarbeit

img8
nicht bearbeitet

img9
kaum etwas verstanden

img10
nicht ganz einfach, aber verstanden

img7
vollständig gelöst

(Idee von Bettina Schütte: Lernen an Stationen, 2009)

Die Einbindung der Unterrichtsmethode Lernen an Stationen in einen eher traditionell gestalteten Unterricht kann ohne Schwierigkeiten erfolgen, sie muss allerdings sorgfältig vorbereitet werden. Zunächst muss geklärt werden, ob der Stationszirkel nur zur Vertiefung bereits behandelter Inhalte und/oder zur Erarbeitung neuer Inhalte dienen soll.
Um den Schülerinnen und Schülern eine zielgerichtete Auswahl der Stationen zu ermöglichen, sollten die einzelnen Stationen zu Beginn der Unterrichtsreihe kurz vorgestellt werden. Dazu bietet sich ein Rundgang an, wenn alle Stationen aufgebaut bzw. installiert sind.
Ein Teil von Stationen kann als Hausaufgaben genutzt werden. Sie müssen dann in der folgenden Stunde von den Schülerinnen und Schülern anhand der an den Stationen deponierten Lösungen selbst kontrolliert werden. Die Lehrperson ist in der Schulstunde entlastet und kann sich intensiv um einzelne Schüler kümmern, wodurch unter anderem das Schüler-Lehrer-Verhältnis verbessert wird.
Bei der Aufgabenstellung kann differenziert werden, sodass stärkere und schwächere Schüler gleichermaßen gefördert werden.
Die einzelnen Themenbereiche werden nicht direkt durch den Lehrer abgefragt. Somit erhalten die Schüler Gelegenheit, etwas nicht Verstandenes bei anderen Schülern nachzufragen.

 

2.2. Die Phasen beim Lernen an Stationen

Das Lernen an Stationen ist ein Lernprozess in vier Phasen:

  1. Anfangsgespräch. Die Schüler werden im Klassenverband in das Thema eingeführt, Grundlagen werden geschaffen.
  2. Rundgang mit den Augen. Anhand des Schaubildes wird über den Lernzirkel informiert. Die Schüler erfahren nicht detailliert, was an den einzelnen Stationen zu erwarten ist. Sie erhalten einen Laufzettel, auf dem Pflicht- und freiwillige Aufgaben gekennzeichnet sind, die in einem von der Lehrperson festgelegten Zeitrahmen zu erledigen sind.
  3. Arbeit an den Stationen. Der Schüler legt selbst die Reihenfolge seiner Bearbeitung fest und teilt seine Zeit individuell ein. Es ist gut, wenn an einigen Stationen Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit möglich ist, und der Schüler die für ihn und von der Sache her nahe liegende Sozialform auswählt. Es ist vorteilhaft, wenn die Möglichkeit der Eigenkontrolle an den Stationen gegeben ist.
  4. Schlussgespräch. Nach dem intensiven Arbeiten findet ein Schlussgespräch statt. Es werden Ergebnisse vorgestellt und bewertet.
    Ein Schaubild verdeutlicht Organisation und Abläufe. Die angegebenen Bezeichnungen von Stationen nach Farben erleichtern die Orientierung, es kann aber ein anderes Prinzip benutzt werden, z. B. Sprechen – Schreiben oder Spielen – Diktieren.
img11

2.3. Stationentypen

Um Stationen richtig und effektiv zu planen, soll man an die zwei grundsätzlichen Formen des Lernzirkels denken – offene und geschlossene. Diese kann man kurz so charakterisieren:

Offene Stationen

Geschlossene Stationen

– Stationen sind weitgehend abgeschlossen und dürfen sich nicht zu stark aufeinander beziehen
– Möglichkeit, sich nach Interessenlage eine Station zu wählen und in beliebiger Reihenfolge fortzufahren

– Einzelne Stationen beziehen sich auf andere  (Notwendigkeit einer vorgegebenen Reihenfolge)
– Keine Wahlfreiheit für den Schüler
– Mehrmalige Ausfertigung des Materials

Die beiden Grundformen können sich in weiteren Stationentypen resultieren:

Wahlstation, Pflichtstation
Bei den meisten Lernzirkeln wird zwischen einer Basis, dem Lernstoff, den alle gründlich durcharbeiten
und danach beherrschen müssen, und einem Zusatzange­bot unterschieden, das den speziellen Interessen der einzelnen Lernenden besonders entgegenkommt. Daraus ergeben sich Pflicht- und Wahlstationen.

Doppelzirkel, Außenstation, innere Station
Der gesamte Lernzirkel kann komplex aufgebaut werden und aus einem inneren (Pflicht-)Kreis und einem äußeren (Wahl-)Kreis bestehen. Hat man diese zwei Kreise, so entsteht ein Doppelzirkel.
Um den Schülerinnen und Schülern bei der Arbeit an Stationen möglichst vielfältige praktische Erfahrungen zu ermöglichen, können Außenstationen in vielfältiger Form eingerichtet werden. Sie können auf dem Flur aufgebaut werden oder in einer Bibliothek liegen oder auch Aufgaben im Freien (z. B. Interviews) beinhalten.

Parallelstationen

  1. Es ist sehr sinnvoll, A-, B-, C-Stationen (etc.) anzubieten, an denen jeweils dasselbe Teillernziel über die Beanspruchung unterschiedlicher Sinne oder über unterschiedliche Aktivitätsformen zu erreichen ist. Auf diese Weise kann dem speziellen Lerninteresse und dem besonderen Lernvermögen der einzelnen Schülerinnen und Schüler sehr gut entsprochen werden.
  2. Das Arbeitsmaterial einer Station kann aber auch ohne jede Variation mehrfach angeboten werden, wenn wegen einer großen Teilnehmerzahl andernfalls mit Engpässen an den Stationen gerechnet werden muss.

Pufferstation
Wegen des unterschiedlichen Arbeitstempos der Schülerinnen und Schüler kann es, besonders bei Lern­zirkeln mit fester Reihenfolge der Stationen, zu Staus an einzelnen Stationen kommen. Um das zu verhindern, werden «Pufferstationen» eingerichtet, an denen das zu bearbeitende Arbeitsmaterial in mehrfacher Ausfertigung ausliegt. Dabei kann es sich um Lückentexte, Silbenrätsel und dergleichen handeln, um Material, das sich leicht in beliebiger Zahl kopieren lässt.

Kontrollstation
Oft wird eine extra Kontrollstation eingerichtet, an der Materialien ausliegen, mit denen die eigenen Arbeitsergebnisse verglichen werden können.

Servicestation
Bei vielen Lernzirkeln ist es sinnvoll, eine Station einzurichten, an der sich die Schülerinnen und Schüler über Informationskarten, aus einer bereitgestellten Kartei oder aus Büchern mit Wissen versorgen können, das sie zum selbstständigen Bearbeiten der Aufgaben an einer Station brauchen, aber nicht präsent haben.

Ein Lernzirkel muss allerdings eine übersichtliche Struktur haben, die von den Schülerinnen und Schülern gut erkannt werden kann. Die Lernenden müssen die Aufgabenstellungen an den Stationen selbst erkennen können. An den Stationen muss Lernen mit vielen Sinnen möglich sein. Wichtig ist auch, dass die Lernenden ihre Arbeitsergebnisse selbst überprüfen können, dass Materialien sorgfältig durchdacht und ansprechend gestaltet sind.
Die Reihenfolge der Stationen kann je nach Schwierigkeitsgrad fest oder frei wählbar sein. Alle Schüler können sowohl an derselben als auch an verschiedenen Stationen mit dem Zirkel beginnen.

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text dieser Lektion noch einmal durch und versuchen Sie zu formulieren:
Worin bestehen die positiven Aspekte des Lernens an Stationen für die Lehrer und für die Schüler?

 

2.4. Praktische Beispiele zum Lernen an Stationen

Genauso wie Freiarbeit können Stationen «kleiner» oder komplexer sein.
Sie können nicht nur alle sprachlichen Fertigkeiten, sondern auch alle Lerntypen ansprechen. Hier ein Bei­spiel für die Arbeit mit allen Sinnen.

Stationen zur Einführung des «Qu»/«qu»
Kommentar:
Die Form des «q» ist für Kinder im Anfangsunterricht leicht mit «p», «b» oder «d» zu verwechseln. Einige Kinder sind im Bereich der Raum-Lage-Beziehung noch nicht sicher und können formähnliche Buchstaben nur schwer identifizieren. Deshalb ist es sinnvoll, das «q» mit dem «u» (bekannt) als Einheit einzuführen, um die Unterscheidung von anderen Buchstaben zu vereinfachen. Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit ergibt sich zwischen «qu» und «au», da das Erkennen der Unterlänge beim «q» eine genaue visuelle Differenzierung voraussetzt. Deshalb werden über die Stationen verschiedene Zugänge (visuell, akustisch, taktil) angeboten.
Aufteilung des Klassenraumes:

img12

Erläuterungen:

Die haptische Station:
Die Buchstaben «Qu» und «qu» werden als Holzpuzzle zusammengesetzt.
Sandpapierbuchstaben mehrerer Lautverbindungen werden vergleichend ertastet. Die Buchstaben «Qu» und «qu» werden aus Knetmasse geformt.
Die akustische Station:
Ein Lesezug aus Wörtern mit «Qu» wird zusammengestellt.
Auf einem Arbeitsblatt werden Abbildungen von Gegenständen mit «Qu» gefunden.

Die visuelle Station:
Arbeitsblätter zur Differenzierung des «Qu».
Die Schreibübungsstation:
«Qu» wird in Sandkästen geschrieben.
Verschiedene Schreibübungen.

Die Textverständnisstation:
Verben mit «qu» werden entsprechenden Menschen oder Tieren zugeordnet.

Lückentext:
Neue Wörter mit «qu» werden als Buchstaben­bausteine zusammengesetzt.
Wörter mit «qu» werden gestempelt.
Karteikasten mit «qu»-Wörtern als Selbstkontrolle.

Die Wortübungsstation:
Neue Wörter mit «qu» werden als Buchstabenbausteine zusammengesetzt.
Wörter mit «qu» werden gestempelt.
Karteikasten mit «qu»-Wörtern als Selbstkontrolle.

(Aus: Caspers, B. u.a.: Mit allen Sinnen lernen.
In: Grundschule 5/1991)

Aufgabe 3
Fertigen Sie einige Aufgaben direkt aus diesem Beispiel an oder machen Sie neue Aufgaben für Ihre Klasse nach dem angebotenen Muster.
Sie sollen nicht alle Stationen übernehmen, da es Erfahrung braucht.
Erproben Sie diese Stationen mit Ihren Schülern.
Lassen Sie Ihre Schüler nachher in freier Form in der Muttersprache und anonym schreiben, was ihnen am besten gefallen hat und warum.
In der Grundschule sollen Sie ein Gespräch im Sitzkreis gestalten und mit den Kindern sprechen.

Komplexe Stationenform zur Arbeit mit einem authentischem Text
Das weiterfolgende Beispiel einer kompletten Stationenarbeit mit einem authentischen Text eignet sich für die Sekundarstufe 2, Klassen der geisteswissenschaftlichen Richtung. Vielmehr soll es für uns nur als Beispiel dienen, wie man komplexere Formen von Lernzirkeln gestalten kann. Die Aufgaben zum mündlichen Ausdruck werden entweder mit der Lehrerin besprochen oder in der ganzen Klasse präsentiert.
Der Einstieg ins Thema geschieht gemeinsam durch das Arbeitsblatt zu den Fotos. Die Komponistennamen werden nicht geschrieben, im Beispiel sind nur Orientierungshilfen für die Lehrer. Der Einstieg eignet sich gut für einen fachübergreifenden Unterricht.

Arbeitsblatt 1

1. Du hast ein Foto von dem bekannten Komponisten aus dem deutschsprachigen Raum.
Lies die Infos durch. Entscheide, welche Info zu diesem Foto passen könnte und wie der Komponist heißt.
2. Begründe deine Meinung.

Das könnte eigentlich ... sein, weil ...
Ich habe irgendwann gehört, dass ...
Deshalb denke ich, dass er auf meinem Foto wohl abgebildet ist.
Meiner Meinung nach ist das vielleicht ..., der ...
Ich finde, er sieht einfach so aus.
Die Information darüber, dass ..., könnte nach meiner Ansicht zu ... passen. Nach meinem Wissen kommt ... auch aus dieser Zeit.
Ich kenne mich mit den Werken von ... schon einigermaßen aus. Da bin ich schon sehr sicher, dass diese Person nur ... sein müsste.
Mein fachliches Wissen über Musik ist nicht so sehr tief. Aber ich finde, dass meine Person ... ist, denn nur er könnte ... (gemacht, geschrieben) haben.


Arbeitsblatt 2

Lies den Plan zu den Lernstationen 1–4

1. Station: Sprechen
Aufgabe 1a:
Eine Umfrage durchführen, Ergebnisse zusammenfassen
(Mit dieser Aufgabe kannst du beginnen, oder auch sie nach Station 2 oder 3 machen.)
Aufgabe 1b: Eigene Meinung zum Gelesenen äußern
(Diese Aufgabe kannst du nur nach Station 2 machen.)

2. Station: Leseverstehen
Aufgabe 2a:
Die Fragen zum Text beantworten
Aufgabe 2b: Überschriften zum Text finden
(Du kannst dich hier für Aufgabe 2a oder 2b oder für beide Aufgaben entscheiden.)

3. Station: Wortschatz
Aufgabe 3a:
Mit Nomen und Verben aus dem Text arbeiten und spielen
Aufgabe 3b: Einzelne Wörter aus dem Text einsprachig erklären, damit spielen
(Du kannst dich hier für Aufgabe 3a oder 3b oder für beide Aufgaben entscheiden.)

4. Station: Schreiben
Einen Leserbrief schreiben
Aufgabe 4a:
Inhalte eines Leserbriefes festlegen
Aufgabe 4b: Redemittel zu den Inhalten eines Leserbriefes auswählen
Aufgabe 4c: Einen Leserbrief schreiben (als Hausaufgabe möglich)
(Hier kannst du leider nicht mehr wählen. Alle Aufgaben sind wichtig.
Entscheide, mit wem du arbeiten möchtest, max. 3 Partner.
Dann entscheidet gemeinsam, welche Stationen ihr zuerst oder später bearbeitet.
Schreibe hier die Nummern der Aufgaben.)

Laufzettel

Name ......................................................................

Station

Aufgabe

Sozialform

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Station: Sprechen
Aufgabe 1a: Musik in unserem Leben

Schritt 1
Mache eine kurze Umfrage in deiner Gruppe:
– Wann hörst du Musik?
– Wo hörst du Musik am liebsten?
– Welche Musik hast du besonders gern?
– Hörst du Musik lieber allein oder mit Freunden?
– Hörst du Musik beim Lernen oder wenn du Hausaufgaben machst?

Schritt 2
Fasse die Ergebnisse Ihrer Umfrage in Stichwörtern zusammen, vergiss bitte nicht die Beispiele oder Argumente.

Schritt 3
Präsentiere die Resultate in der Klasse oder deiner Lehrerin.

Aufgabe 1b: Stellungnahme
Welche Informationen findest du im Text interessant/uninteressant?

Schritt 1
Markiere diese Informationen zunächst im Text.

Schritt 2
Formuliere jetzt zu diesen Punkten deine eigene Meinung in Stichwörtern:

1. ...............................................................................
2. ...............................................................................
3. ...............................................................................
4. ...............................................................................
5. ...............................................................................
...

Diese Aufgabe machst du ohne PartnerIn. Wenn du fertig bist, geh zu deiner Lehrerin.

2. Station: Leseverstehen
Aufgabe 2a: Musik bei der Arbeit

Schritt 1
Lies folgende Fragen zum Text:

  1. Um welche Diskussion zwischen Eltern und Kindern geht es im Text?
  2. Wofür bekam eine Schülerin den 1. Preis beim Wettbewerb «Jugend forscht»?
  3. Zu welchen Ergebnissen führten ähnliche Untersuchungen in den USA?
  4. Wobei und wie zeigte sich der «Mozart-Effekt»?
  5. Was wird über Musik beim Autofahren gesagt?
  6. Zu welchen Ergebnissen kamen Forscher von diesem Problem?

Schritt 2
Lies jetzt den Text «Musik bei der Arbeit» aus der Fernsehsendung «Buffet» im 1. Programm ARD und beantworte die Fragen.
Die Worterklärungen auf der Rückseite dieses Blattes helfen dir beim Lesen.

Schritt 3
Nimm jetzt die Lösung.

Worterklärungen. Aufgabe 2a
der Stall, Ställe: Haus für Tiere auf einer Farm
neu auflegen: wieder beginnen
mit Beschallung: mit Musik
beeinträchtigen: stören, behindern
das Gehirn: Sitz der Intelligenz
die Großhirnrinde: Schale auf dem Gehirn
sich einer Sache bedienen: eine Sache benutzen
zum Renner werden: sehr gut verkauft werden

Lösungen. Station «Leseverstehen», Aufgabe 2a

  1. Ob man Musik bei den Hausaufgaben hören darf.
  2. Sie hat untersucht, ob Hausaufgaben mit Musik besser gehen. Ihre Antwort war negativ.
  3. Dass man mit Musik langsamer schreibt. Aber wenn man sich selbst mit Musik beschäftigt, kann man besser mit Musik arbeiten.
  4. Musik von Mozart wirkt nur positiv auf alle Formen der Arbeit.
  5. Musik im Auto lenkt die Fahrer ab und trägt dazu bei, dass mehr Unfälle passieren. Nachts aber schläft der Fahrer mit Musik nicht so schnell ein.
  6. Die Ergebnisse sind sehr widersprüchlich: Einige Untersuchungen ergaben, dass bestimmte Musik gut auf die Hausaufgaben wirkt, andere – dass sie nichts bringt, dritte – dass Kinder unterschiedlich auf Musik reagieren.

Aufgabe 2b: Globales Verstehen

Schritt 1
Lies folgende Überschriften:
a) Musik kann Reaktionen verlangsamen, stört jedoch manchmal das Einschlafen
b) Der musikalische Einfluss auf Denken und Tätigkeiten hängt von Musikstilen ab
c) Bei Menschen werden eher störende Einflüsse von Musik festgestellt
d) Mozart fördert das Denken, Bach – die Konzentration, einzelne Tierarten werden positiv durch Musik beeinflusst

Schritt 2
Lies den Text und entscheide, welche Überschrift zu welchem Absatz passt.

Schritt 3
Vergleiche deine Variante mit der Lösung.
Bei Schwierigkeiten oder Fragen wende dich bitte an deine Lehrerin.

Lösung. Station «Leseverstehen», Aufgabe 2b
1. e, 2. c, 3. b, 4. d, 5. a.

3. Station. Wortschatz
Aufgabe 3a

Schritt 1
Lies zunächst alle Nomen und Verben unten.

Milch
Diskussion
Preis
Musik
von Hintergrundmusik
in Gruppen
Testaufgabe
Ergebnisse
bei Musik

bekommen
beeinträchtigt sein
liefern
aufgeben
einschlafen
erklären
ausüben
eingeteilt werden
schaffen

Schritt 2
Finde diese Nomen im Text und ordne jedem Nomen ein Verb zu.

Schritt 3
Vergleiche deine Variante mit der Lösung.
Bei Fragen oder Schwierigkeiten wende dich an die Lehrerin.

Lösung. Station «Wortschatz», Aufgabe 3a

Milch
Diskussion
Preis
Musik
von Hintergrundmusik
in Gruppen
Testaufgabe
Ergebnisse
bei Musik

liefern
aufgeben
bekommen
ausüben
beeinträchtigt sein
eingeteilt werden
schaffen
erklären
einschlafen

 

Schritt 4
Nimm die Spielanleitung und einen Briefumschlag mit Kärtchen. Spielet das Memory-Spiel.

Spielanleitung zu Aufgabe 3a
1. Nehmt Memory-Kärtchen aus dem Briefumschlag.
Ihr habt zwei Gruppen von Kärtchen: Nomen und Verben.
Leget die Kärtchen mit dem Text nach unten der Reihe nach in zwei optische Gruppen so:

img12

2. Ihr spielt der Reihe nach.
Ein/e SpielerIn nimmt zuerst ein Kärtchen aus der Gruppe Nomen und liest es laut vor.
Dann nimmt er/sie das Kärtchen aus der Gruppe Verben und liest es auch laut vor.
Wenn Nomen und Verb zusammenpassen (sieh Liste), so werden diese zwei Kärtchen zur Seite gelegt: Das ist sein/ihr Punkt.
Wenn Verb und Nomen nicht zusammenpassen, so werden sie genau an die Stelle gelegt, wo sie bevor lagen.
3. Jetzt spielt dein/e PartnerIn.
Wenn er/sie behalten hat, wo welche Kärtchen gelegen haben, kann er/sie schneller eine passende Variante finden.

Aufgabe 3b
Schritt 1

Finde folgende Wörter im Text und markiere sie.
der Wettbewerb
die Hintergrundmusik
die Schreibschwierigkeiten
forschen
Intelligenztest
ablenken
kreativ
beitragen
zum Renner werden
(einen Test) abschneiden
die Versuchspersonen
beeinträchtigen
Schritt 2
Finde zu jedem Wort/jeder Wortgruppe eine passende Definition.

schöpferische Ideen habend und diese gestalterisch verwirklichend

Verkaufsschlager, etw., was im Vergleich mit anderem erfolgreicher ist

eine behemmende, negative Wirkung ausüben

psychologische Prüfung des Denkens

komplexe Probleme mit  der schriftlichen Gestal­tung eines Gedankens

zerstreuen, auf andere, weniger wichtige Gedanken bringen

sich um wissenschaftliche Erkenntnis bemühen

in bestimmter Weise Erfolg/Misserfolg haben

die als akustische Begleitung gemeinten harmonischen Töne

etwas, woran mehrere Per­sonen mit dem Ziel, Sieger zu werden, teilnehmen

ein Mensch, mit/an dem ein Test durchgeführt wird

etwas mit eigener Arbeit oder Ideen unterstützen

Schritt 3
Vergleiche deine Variante mit der Lösung.

Lösung. Station «Wortschatz», Aufgabe 3b

der Wettbewerb

etwas, woran mehrere Personen mit dem Ziel, Sieger zu werden, teilnehmen

die Hintergrund-
musik

die als akustische Begleitung gemeinten harmonischen Töne

die Schreib-
schwierigkeiten

komplexe Probleme mit der schriftlichen Gestaltung eines Gedankens

beitragen

etwas mit eigener Arbeit oder Ideen unterstützen

forschen

sich um wissenschaftliche Er­kennt­nis bemühen

der Intelligenztest

psychologische Prüfung des Denkvermögens

ablenken

zerstreuen, auf andere, weniger wichtige Gedanken bringen

kreativ

schöpferische Ideen habend und diese gestalterisch verwirklichend

zum Renner werden

Verkaufsschlager, etw., was im Vergleich mit anderem erfolgreicher ist

(einen Test) abschneiden

in bestimmter Weise Erfolg/Misserfolg haben

die Versuchsper-
son

ein Mensch, mit dem/an dem ein Test durchgeführt wird

beeinträchtigen

eine behemmende, negative Wirkung ausüben

 

Schritt 4. Spiel
Nehmt Kärtchen mit diesen Wörtern und Definitionen und die Spielanleitung. (Siehe Spielanleitung zu Aufgabe 3 a.)

der Wettbewerb

etwas, woran mehrere Personen mit dem Ziel, Sieger zu werden, teilnehmen

die Hintergrund-
musik

die als akustische Begleitung gemeinten harmonischen Töne

die Schreib-
schwierigkeiten

komplexe Probleme mit der schriftlichen Gestaltung eines Gedankens

beitragen

etwas mit eigener Arbeit oder Ideen unterstützen

forschen

sich um wissenschaftliche Er­kennt­nis bemühen

der Intelligenztest

psychologische Prüfung des Denkvermögens

ablenken

zerstreuen, auf andere, weniger wichtige Gedanken bringen

kreativ

schöpferische Ideen habend und diese gestalterisch verwirklichend

zum Renner werden

Verkaufsschlager, etw., was im Vergleich mit anderem erfolgreicher ist

(einen Test) abschneiden

in bestimmter Weise Erfolg/Misserfolg haben

die Versuchsper-
son

ein Mensch, mit dem/an dem ein Test durchgeführt wird

beeinträchtigen

eine behemmende, negative Wirkung ausüben

4. Station: Schreiben
Aufgabe 4: Inhalte eines Leserbriefes festlegen
Schritt 1

Lies folgende Punkte zu den wichtigsten Inhalten eines Leserbriefes.

 

sich bedanken

 

Datum, Ort

 

über persönliche Erfahrungen berichten (Wie reagieren Sie in verschiedenen Situationen auf Musik?)

 

Unterschrift

 

abschließend Wünsche zu den anderen Themen äußern

1

Adresse des Absenders

 

Interesse am gestellten Problem zeigen (Warum finden Sie es interessant?)

 

Adresse des Empfängers

 

kurz auf den Grund/Anlass Ihres Briefes hinweisen (Warum schreiben Sie?)

 

Gruß

 

eigene Ratschläge geben

 

Betreff

 

auf positive/negative Eindrücke eingehen (Was finden Sie besonders gut/schlecht oder (un)interessant?)

 

Anrede

 

ein  Fazit ziehen

Schritt 2
Nummeriere die inhaltlich und formell korrekte Reihenfolge.
Schritt 3
Vergleiche deine Variante mit der Lösung.
Wende dich bei Fragen an den Lehrer/die Lehrerin.

Lösung. Station «Schreiben», Aufgabe 4a
Richtige Reihenfolge: 13, 3, 9, 15, 12, 1, 7, 2, 6, 14, 10, 4, 8, 5, 11.

Aufgabe 4b: Redemittel für einen Leserbrief auswählen
Schritt 1
Lies folgende Redemittel.

  1. Sie behaupten außerdem, dass...
  2. Ein weiterer Gesichtspunkt ist...
  3. Andererseits muss man aber bedenken, dass...
  4. In Ihrer Zeitschrift las ich neulich/vergangene Woche einen Artikel,...
  5. Zwar ist es richtig, dass..., aber...
  6. Die Befürworter von... weisen darauf hin, dass...
  7. Diesem Argument stimme ich zu, denn...
  8. Man kann also festhalten, dass...
  9. Dazu wird folgende These aufgestellt ...
  10. Dagegen muss man einwenden, dass...
  11. Wir müssen uns dagegen wehren, dass...
  12. Einige Gründe sprechen dafür, dass...
  13. Ich möchte dazu folgende These aufstellen: ...
  14. Man sollte schließlich zu einem Kompromiss kommen: ...
  15. Als weiteren Gesichtspunkt nennen Sie...
  16. In letzter Zeit hört man immer häufiger...
  17. Ich bin der Meinung, dass...
  18. In der letzten Ausgabe Ihres Magazins diskutierten Sie die Frage/brachten Sie einen Beitrag über,...
  19. Diese Behauptung lässt sich leicht widerlegen.
  20. Zwar ist es richtig, dass..., aber...
  21. Ich möchte (noch) darauf hinweisen, dass...

Schritt 2
Welche Redemittel passen besser zu welcher Intention (Absicht)? Verteile.

Intention

Redemittel

den Anlass nennen

 

die Argumentation wiedergeben

 

eine Meinung äußern

 

eine Gegenthese formulieren

 

Argumente dafür/dagegen anführen

 

abschließend zusammenfassen und ein Fazit ziehen

 

Schritt 3
Vergleiche deine Variante mit der Lösung.

Lösung. Station «Schreiben», Aufgabe 4b

Intention

Redemittel

den Anlass nennen

In der letzten Ausgabe Ihres Magazins diskutierten Sie die Frage/brachten Sie einen Beitrag über,...
In Ihrer Zeitschrift las ich neulich/vergangene Woche einen Artikel,...
In letzter Zeit hört man immer häufiger...

die Argumentation wiedergeben

Die Befürworter von ... weisen darauf hin, dass...
Als weiteren Gesichtspunkt nennen Sie...
Dazu wird folgende These aufgestellt: ...
Sie behaupten außerdem, dass...

eine Meinung äußern

Ich bin der Meinung, dass...
Ich möchte dazu folgende These aufstellen ...
Diesem Argument stimme ich zu, denn...

eine Gegenthese formulieren

Diese Behauptung lässt sich leicht widerlegen.
Wir müssen uns dagegen wehren, dass...
Zwar ist es richtig, dass..., aber...

Argumente dafür/dagegen anführen

Einige Gründe sprechen dafür, dass...
Ich möchte (noch) darauf hinweisen, dass...
Ein weiterer Gesichtspunkt ist...
Andererseits muss man aber bedenken, dass...
Zwar ist es richtig, dass..., aber...
Dagegen muss man einwenden, dass...

abschließend zusammenfassen und ein Fazit ziehen

Man kann also festhalten, dass...
Man sollte schließlich zu einem Kompromiss kommen...

Aufgabe 4c: Einen eigenen Leserbrief formulieren

Schritt 1
Nimm noch einmal:

  1. den Text «Musik bei der Arbeit»
  2. das Arbeitsblatt mit der Umfrage (Aufgabe 1a)
  3. Arbeitsblätter (nach deiner Wahl) zum Text (Aufgabe 2)
  4. Arbeitsblätter zu einem Leserbrief (Aufgabe 4)

Schritt 2
Entscheide, zu welchen Problemen du dich in einem Brief äußern möchtest und welche Redemittel du dazu brauchst.
Markiere diese im Text oder auf den Arbeitsblättern.

Schritt 3
Schreibe jetzt einen Leserbrief.
Falls dir die Zeit nicht mehr ausreicht, heb diese Aufgabe als Hausaufgabe auf.

 

Teledoktor
Musik bei der Arbeit

Die Frage ist, ob die Kuh im Stall mit Musik mehr Milch gibt als ohne.
Und die Antwort ist überraschend: Bei langsamer, ruhiger Musik liefern die Tiere etwa Dreiviertel Liter Milch mehr am Tag als z. B. bei Rockmusik oder gar Stille im Stall.
Und damit kann dann die alte Diskussion zwischen Eltern und Kindern, ob man bei den Hausaufgaben Musik hören darf, wieder neu aufgelegt werden.
Klappt das Lernen besser mit Beschallung, und wenn ja, mit welcher Musik? Nun, wer könnte so etwas besser untersuchen als der Schüler selbst. Beim Wettbewerb «Jugend forscht» bekam eine Schülerin den ersten Preis, die eben dieses untersucht hatte: Ob Hausaufgaben besser gehen mit Musik. Ergebnis: Nein, man sollte ohne Musik arbeiten!
Ähnliche Untersuchungen in den USA ergaben, dass die Schreibgeschwindigkeit mit Hintergrundmusik um 60 Wörter pro Stunde langsamer wurde. Dabei spielte es keine Rolle, ob gesungen wurde oder instrumentale Musik lief. Wer allerdings selber Musik ausübt, den beeinträchtigt die Hintergrundmusik weniger. Damit wäre die Sache erledigt. 1 zu 0 für die Eltern könnte man sagen. Wenn da nicht die Kühe wären. Nun, Milch zu produzieren ist etwas anderes als Hausaufgaben machen.
Also wurde weiter geforscht. Und jetzt kommt der sogenannte «Mozart-Effekt» ins Spiel.
Versuchspersonen wurden in drei Gruppen eingeteilt. Alle machten den gleichen Intelligenztest, wobei die einen gar keine Musik beim Test hörten, die anderen hörten verschiedene Musiken und die dritte Gruppe eine Klaviermusik von Mozart. Ergebnis: Die «Mozart-Gruppe» schaffte wesentlich mehr Testaufgaben als die beiden anderen Gruppen. Die Gruppe mit wechselnder Musik schnitt sogar noch schlechter ab als die Gruppe ohne. Sie können sich vorstellen, dass nach der Veröffentlichung dieser Studie in den USA Mozart-CDs zum Renner wurden.
Natürlich hat man versucht, diese Ergebnisse zu erklären. Man hat sogenannte PET-Scans des Gehirns gemacht. Dabei wird die Aktivität der verschiedenen Regionen im Gehirn gemessen. Musik aktiviert nur die Teile des Gehirns, die Töne verarbeiten.
Bei Mozarts Klängen jedoch wird plötzlich die gesamte Großhirnrinde aktiv! Was immer das bedeuten mag? Ein anderes amerikanisches Forscherteam meint herausgefunden zu haben, dass man zur Steigerung der Konzentration unbedingt Bachs «Brandenburgische Konzerte» brauche, für kreative Aufgaben dagegen sollte man sich Mozarts «Kleiner Nachtmusik» bedienen.
Nun, was lernen wir daraus? Kinder reagieren wahrscheinlich unterschiedlich. Je komplizierter die Hausaufgaben, desto mehr stört die Musik. Ein anderes Kapitel ist das Autofahren.
Musik am Steuer, das hat sich eindeutig gezeigt, lenkt erheblich ab.
Mit Musik ist die Reaktionszeit länger als ohne und folglich passieren mehr Unfälle.
Nachts jedoch kann Musik dazu beitragen, dass der Fahrer weniger schnell einschläft.
Tagsüber ist Musik am Steuer deutlich kontraproduktiver als Musik im Stall.
Der Mensch ist schließlich keine Kuh. Und das ist gut so!

Quelle: ARD-Buffet http://www.swr.de

Aufgabe 4
Erproben Sie das angebotene Beispiel, falls Sie in der entsprechenden Stufe arbeiten.
Bewerten Sie dann diese Form der Arbeit.
Wählen Sie einen authentischen Text (es kann auch einer aus dem Lehrwerk sein).
Analysieren Sie die im Lehrwerk angebotenen Übungen und bestimmen Sie, welche sich für die Arbeit an Stationen eignen.
Stellen Sie fest, welche weiteren Übungen Sie anbieten bzw. entwickeln könnten. Es sollen für das erste Mal nicht sehr viele sein.
Erstellen Sie einen Stationenplan, lesen Sie diesen noch einmal durch: Ist alles machbar? Können alle Übungen mit Hilfe von Lösungen überprüft werden? Brauchen sie nicht zu viel Zeit? Werden unterschiedliche Übungsarten angeboten?
Kopieren Sie die Aufgaben oder schreiben Sie Aufgabenkarten mit Hinweis auf die Seiten im Lehrwerk, fertigen Sie Lösungen dazu.
Erproben Sie Ihren Lernzirkel, lassen Sie Ihre Schüler danach unbedingt eine Evaluation schreiben.


Wichtige Begriffe

Lernen an Stationen, Lernzirkel: «Обучение по этапам», «Обучение по станциям», «Поэтапное обучение». Форма самостоятельной урочной работы в рамках концепции автономного обучения. На этапах или станциях разложен набор материала. Выполняя его, ученик перемещается от станции к станции в своем индивидуальном темпе. Порядок прохождения станций определяется в предварительной беседе с учителем или полностью самостоятельно.
die Reformpädagogik: гуманистическая педагогика, гуманная педагогика, реформаторская педагогика, педагогика новой школы
«Neue Schule», «Moderne Schule» nach C. Freinet: реформаторская педагогика, педагогика новой школы
Педагогическая концепция С. Френе представляет собой антропоцентристскую образовательную модель альтернативного типа и свободный, гуманистический тип воспитания. Ребенок сам определяет темп и направление развития, а взрослые для этого предоставляют ему максимальные возможности и выбирают соответствующие методы и приемы.
die Pufferstation: (der Puffer: амортизатор) – «выравнивающий» этап/станция с учебным материалом, который позволяет выровнять темп выполнения заданий – более сильные ученики работают на этой станции, если они быстрее справились с базовым материалом
das autonome Lernen: автономное обучение – концепция обучения, когда все внимание сконцентрировано на личности обучаемого. При автономном обучении учащийся переходит из разряда объекта, на который направлена деятельность преподавателя, в разряд субъекта своего обучения. Он самостоятельно принимает решения о том, каким образом, с помощью каких вспомогательных средств (учебник, интернет и т. д.) он учится. Он принимает решения о стратегиях для достижения своих целей, о распределении своего времени, о том, работает ли он на определенном этапе один или в режиме диалога с другими учащимися и как он контролирует успешность всего процесса обучения.
die Freiarbeit: самостоятельная урочная работа как принцип обучения, а не только как одна из форм работы на уроке; форма обучения в рамках концепции автономного обучения
der Laufzettel: «бегунок» – план индивидуального прохождения этапов в системе автономного обучения

 

Literatur

  1. Schütte, B.: Lernen an Stationen, 2009.
  2. Caspers, B. u.a.: Mit allen Sinnen lernen. In: Grundschule 5. 1991. 34 S.
  3. Freiarbeit. In: Primar. Zeitschrift für Deutsch als Fremdsprache im Primarbereich. 1994, Heft 6.
  4. Claussen, C. (Hrsg.): Handbuch Freie Arbeit – Konzepte und Erfahrungen. Beltz, 1995.
  5. Fremdsprache Deutsch. Sondernummer 1996. Autonomes Lernen. Klett Edition Deutsch. 1996. 66 S.
  6. Hicke, H.: Praktische Ausarbeitung von Lernstation «Arbeit mit dem Wörterbuch».
  7. Huth, M.; Zierott, M.: Die Rucksackbücherei – Eine Alternative im Umgang mit Ganzschriften im DaF-Unterricht. In: Bildungsarbeit in der Zweitsprache Deutsch 3/1997, S. 31–38.
  8. Bauer, R.: Schülergerechtes Arbeiten in der Sekundarstufe I: Lernen an Stationen. Berlin: Cornelsen, 1997.
  9. Rauer, Ch., Salzenberg, M.: Lernen an Stationen auch im Zweit- und Fremdsprachenunterricht?! Bremen: Landesinstitut für Schule, 1998. 153 S.
  10. Schmidt, M.: Lernen an Stationen – eine Form des offenen Unterrichtes. TMG, 2001.
  11. Thom, W.: Praktische Tipps zur Ausarbeitung von Lernstationen. 2008.
  12. Potthoff, W: Einführung in die Reformpädagogik. Freiburg, 1992. 215 S.
  13. www.freinet.paed.com
  14. www.montessori-deutschland.de

 

Lösungen

Aufgabe 2

Vorteile für den Lehrer

Vorteile für den Schüler

Er kann auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen eingehen, Schüler individuell betreuen, Schüler während der offenen Unterrichtsphasen gut beobachten, er wird zum Berater und Organisator.

Reduzierung des Zeitdrucks; Lernen nach individuellem Lern- und Arbeitstempo; höhere Motivation und Lernfreude durch selbstbestimmtes Lernen; Hinführung zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit.