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Sonderthema

Martin Opitz
Der Lebensweg

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Martin Opitz (Kupferstich von Syfang, nach einem Ölgemälde von Strobel, Danzig)

Der Barockdichter und Literaturtheoretiker Martin Opitz gilt als Neuerer der deutschen Dichtung. In seinem theoretischen Poetik-Werk Buch von der Deutschen Poeterey legte er die Regeln der neuen deutschen Kunstdichtung und Verssprache fest. Seine Auffassungen darin beeinflussten nicht nur die Barockliteratur, sondern auch nachfolgende Stilepochen. Er lieferte zu seinen theoretischen Ausarbeitungen selbst Proben in der Poetik, dem Drama und Epos. Seine Werke zeichnen sich aus durch einen didaktischen Ton, mit dem Ziel, die deutsche Sprache und Literatur zu etablieren.
Martin Opitz war der Sohn des Metzgers Sebastian Opitz und dessen erster Ehefrau Martha Rothmann. Er besuchte ab 1605 die Lateinschule seiner Vaterstadt Bunzlau und wechselte 1614 auf das Maria-Magdalenen-Gymnasium zu Breslau. Mit 20 Jahren immatrikulierte er sich 1617 am akademischen Gymnasium zu Beuthen an der Oder. Nachdem er 1618 einige Zeit als Hauslehrer in der Familie von Tobias Scultetus in Frankfurt (Oder) tätig war, wechselte er am
17. Juni 1619 an die Universität Heidelberg, wo er Philosophie und Jura studierte und bald Bekanntschaft mit einem Kreis junger Wissenschaftler machte.
Der kurpfälzische Geheimrat Lingelsheim stellte Opitz als Hauslehrer für seine Söhne an. Als ihn der Krieg in Heidelberg einholte, ging Opitz 1620 als Hauslehrer in die Niederlande. An der Universität Leiden schloss er Freundschaft mit Daniel Heinsius, dessen Lobgesang Jesu Christi er bereits in Heidelberg übersetzt hatte. Ein Jahr später ging Opitz nach Jütland, wo sein erst 13 Jahre später veröffentlichtes Werk Trostgedichte in Widerwärtigkeit des Kriegs entstand, und nahm ein Jahr später die Einladung Bethlen Gabors, des Fürsten von Siebenbürgen, an. Opitz ging 1621 nach Weißenburg und lehrte dort am Akademischen Gymnasium Philosophie und schöne Wissenschaften.
Er verfasste hier unter anderem das Gedicht Zlatna (Name eines anmutig gelegenen Fleckens in Siebenbürgen) und begann ein nie vollendetes großes Werk über die Altertümer Dakiens (Dacia antiqua). Von Heimweh getrieben, kehrte er 1623 nach Schlesien zurück. Schon ein Jahr später avancierte er zum Rat am Hof zu Breslau bei Herzog Georg Rudolf von Liegnitz und Brieg.
1624 veröffentlichte Opitz sein Hauptwerk, das Buch von der Deutschen Poeterey. Hierin beschreibt er Regeln und Grundsätze einer neu zu begründenden hochdeutschen Dichtkunst, die sich nicht an den überlieferten antiken Versmaßen ausrichten, sondern vielmehr eine eigene, der deutschen Sprache gemäße metrische Form finden solle.
Anlässlich eines Besuchs in Wien verfasste Opitz 1625 ein Trauergedicht auf den Tod des Erzherzogs Karl. Dafür wurde er vom Kaiser Ferdinand II. eigenhändig zum Poeta Laureatus gekrönt und am 14. September 1628 als Opitz von Boberfeld in den Adelsstand erhoben. Opitz selbst machte jedoch zeit seines Lebens keinen Gebrauch von dieser Auszeichnung.
Schon zu dieser Zeit war Opitz die Mitgliedschaft in der Fruchtbringenden Gesellschaft anscheinend sehr wichtig. Durch Vermittlung seines Freundes August Buchner versuchte er, seine Anerkennung als Dichter in Form dieser Mitgliedschaft zu erreichen. Diesem Ehrgeiz entgegnete man jedoch in Köthen mit Zurückhaltung.
Ab 1626 wurde Opitz Sekretär bei dem Führer der schlesischen Gegenreformation Karl Hannibal von Dohna, der nach dem Willen aus Wien für die Rekatholisierung der schlesischen Gebiete zu sorgen hatte und durch seine Protestan­tenverfolgungen berüchtigt war. Doch das Herannahen des schwedischen Heeres veranlasste die Flucht von Dohna.
Erst 1629 nahm Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen schließlich Opitz in die Fruchtbringende Gesellschaft auf, die sich um die Verbesserung und Anerkennung der deutschen Sprache und Literatur bemühte. Bei der Aufnahme verlieh der Fürst Opitz den Gesellschaftsnamen «Der Gekrönte» und das Motto «Mit Diesem». Als Emblem wurde ihm ein Lorbeerbaum mit breiten Blättern (Laurus nobilis L.) zugedacht.
Der Dreißigjährige Krieg spiegelte sich in seinen Trostgedichten in Widerwärtigkeit des Krieges (1633) wider. Darin offenbart er auch seine Glaubenswelt, die im Tod die Erlösung vom irdischen Leben sieht.
Auf einer Reise nach Paris lernte Opitz Hugo Grotius kennen, dessen Über die Wahrheit der christlichen Religion er ins Deutsche übertrug. Nach dem am 22. Februar 1633 erfolgten Ableben des Grafen Dohna wechselte Opitz im Folgejahr zu seinem alten Gönner, dem Herzog Georg Rudolf von Brieg und begleitete diesen auf dessen Flucht nach Thorn. Opitz selbst ließ sich in Danzig nieder. 1636 trat er in den Dienst von König Wladislaw IV. Wasa von Polen, der ihn zum Sekretär und polnischen Hofhistoriografen ernannte. In dieser Eigenschaft begann Opitz das Studium der sarmatischen Altertümer, beschäftigte sich daneben mit altdeutscher Poesie und veröffentlichte das Annolied mit einem lateinischen Kommentar. Die Handschrift ist verloren.
Opitz ließ in Breslau bei David Müller und in Danzig bei Andreas Huenefeld drucken. In Danzig widmete er seine Geistigen Poemata der Gräfin Sibylle Margarethe Dönhoff, welche soeben den Grafen Gerhard Dönhoff geheiratet hatte. Sie war die Tochter des Herzogs Johann Christian von Liegnitz und Brieg, in dessen Diensten Opitz von 1633–1636 stand.
Am 20. August 1639 starb Martin Opitz im Alter von 41 Jahren infolge einer in Danzig wütenden Pestseuche. Seine Grabstätte befindet sich in der Danziger Marienkirche.

 

Martin Opitz
Zeittafel
1597
Am 23. Dezember im schlesischen Bunzlau als Sohn eines protestantischen Fleischermeisters geboren.
1617 Lateinische Schulrede Aristarchus sive de contemptu linguae Teutonicae.
1618/19 Studium in Frankfurt an der Oder und Heidelberg.
1620 Aufenthalte in Straßburg und Leyden. Trost Gedichte In Widerwertigkeit Deß Krieges, entstanden in Jütland (publiziert 1633).
1622 Professor am Gymnasium in Weißenburg (Siebenbürgen). Sammeln römischer Altertümer.
1624 Buch von der Deutschen Poeterey, Programm einer deutschsprachigen Kunstdichtung, Akzentregelung im deutschen Vers.
1625 Reise nach Wien, Krönung zum Poeta laureatus durch Kaiser Ferdinand, 1627 Nobilitierung. Acht Bücher Deutscher Poematum, erste autorisierte Gedichtsammlung; Übersetzung von Senecas Drama Die Trojanerinnen.
1626 Dienste beim gegenreformatorisch tätigen Grafen Karl Hannibal von Dohna. Lehrgedichte: Zlatna, Oder von Rhue des Gemütes (1623), Vielgvet (1629), Vesuvius (1633). Übersetzung von John Barclays Staatsroman Argenis; Übersetzungen aus der Bibel (1626–37): Klage-Lieder Jeremia, Salomons Hohes Liedt, Psalter.
1630 Diplomatische Mission in Paris. Schäfferey Von der Nimfen Hercinie (Schäferroman).
1632 Beim Herannahen der schwedischen Truppen wechselt Opitz in die Dienste der protestantischen Piastenherzöge von Liegnitz und Brieg.
1635 Flucht vor den Truppen Wallensteins.
1636 Übersetzung der Antigone des Sophokles.
1637 Hofhistoriograf beim polnischen König Wladislaw IV. in Danzig; Über­setzung von Sidneys Arcadia (R.).
1639 Am 20. August stirbt Opitz in Danzig an der Pest.

Der Text ist entnommen aus: http://www.whoswho.de
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