Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №4/2009

Nachrichten aus Deutschland

Über tausend Wellensittiche aus Berliner Wohnung befreit

Der Berliner Tierschutzverein und das Veterinäramt haben aus einer Wohnung im Berliner Stadtteil Spandau rund 1300 Wellensittiche befreit. Wie das zuständige Veterinäramt mitteilte, befanden sich in der Zweizimmerwohnung zunächst noch immer etwa 400 Vögel. Ein 60-jähriger Rentner hatte nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Vermehrung der Tiere verloren. «Einen vergleichbaren Fall habe ich noch nie erlebt», sagte Bezirksstadtrat Martin Matz. «Und unsere Tierärzte haben schon einiges gesehen.»
Bei einer ersten Aktion wurden rund tausend Vögel gerettet, nun noch einmal rund 300. Das Veterinäramt war einem Hinweis der Hausverwaltung gefolgt, nachdem sich Nachbarn über den Lärm beschwert hatten. In der mit Vogelkot übersäten 62 Quadratmeter großen Wohnung lebt ein 60-jähriger Rentner. «Wir hatten die Zahl der Vögel bei ersten Hausbesuchen auf rund 350 geschätzt und waren auf die Rettung von 600 Tieren vorbereitet», sagte Matz. Daher habe die Rettungsaktion in Etappen stattgefunden, weil die Unterbringung und der Transport zunächst ungeklärt waren.
Der Tierbesitzer hatte in seiner Wohnung an den Wänden zahlreiche Nistkästen angebracht, in denen immer mehr Tiere entdeckt wurden. Den Großteil der Vögel, darunter auch Nymphensittiche, nahm das Tierheim Berlin auf. Die restlichen Tiere wurden nach Bremen und Hamburg gebracht, auch Wellensittichvereine nahmen einige Vögel auf.
Das sogenannte «Animal Hoarding», das Tiersammeln, ist nach Angaben des Berliner Tierschutzvereins ein immer häufiger beobachtetes Phänomen. Alleine in der vergangenen Woche befreiten die Berliner Tierschützer mehr als 160 Tiere, neben Hunden und Katzen auch Ziegen und Äffchen, aus katastrophalen Verhältnissen in Berliner Privatwohnungen. «Viele Tiersammler meinen es ursprünglich gut», sagte Evamarie König vom Tierschutzverein. «Sie verlieren dann aber die Kontrolle, wenn sich die Tiere vermehren, und merken nicht, dass die Haltung nicht mehr artgerecht ist.»
Auch der Spandauer Rentner gab an, am Anfang einen Vogel aufgenommen und einen zweiten gekauft zu haben, «damit er nicht so allein ist». Dann habe er die Kontrolle über die Vermehrung verloren. Nach Angaben von Matz duldete er die Befreiung seiner Tiere. Wie der Fall weiter behandelt wird, ist noch unklar. «In jedem Fall wird der Mann wohl umziehen müssen. Die Zimmer sind nicht mehr in einem bewohnbaren Zustand.»

Didaktisierungsvorschlag

1. Einführende Aufgaben

1.1. Welche Assoziationen haben Sie mit dem Wort «Wellensittich»?

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1.2. Lesen Sie das Gedicht.

Ein Welli-Gedicht

Wer Wellis nur im Käfig hält,
weil’s Putzen ihm nicht sehr gefällt,
und weil ihn freie Wellis stören,
dem sollten Wellis nicht gehören.

Wer Wellis immer einzeln hält,
obwohl es ihnen nicht gefällt,
wer niemals fragt, wie sie dann leiden,
der sollte Wellihaltung meiden.

Auch Spiegel oder Plastikvogel
sind für ’nen Welli nur «Gemogel».
Sie sind zudem, und das ist ehrlich,
für Wellis Kropf sogar gefährlich.

Wer Wellis setzt auf Plastikstangen,
muss um ihre Gesundheit bangen.
Ob Ballen, Krallen oder Zeh,
die Stangen tun den Füßchen weh.

In einen Käfig viel zu klein
gehören Wellis nicht hinein.
Und ist er rund, ist’s noch viel schlimmer,
hat denn der Mensch gar keinen Schimmer?

Ein Käfig muss viereckig sein
für einen Welli nie allein,
groß genug für ein Welli-Paar,
noch besser für ’ne ganze Schar.

Auch weiße Gitter nicht verwenden,
denn sie können die Wellis blenden.
Drum, Wellihalter, sei so schlau,
nimm Gitter schwarz, grün oder blau.

Zum Sitzen sind das Allerbeste
in der Natur gefundne Äste.
Sie eignen sich auch gut zum Nagen,
das werden alle Wellis sagen.

Man sollte auch niemals vergessen,
dass Wellis nicht nur Körner fressen.
Frischkost auf ihrem Speiseplan
kommt gut bei allen Wellis an.

Um Kalorien wegzukriegen,
müssen Wellis auch täglich fliegen
und sich in Freiheit viel bewegen.
Dies ist für sie ein wahrer Segen.

Im Winter gibt es wenig Licht
für einen kleinen Welli-Wicht.
Die «Bird-Lamp» kann dies schnell beheben,
bringt Licht und Schwung ins Welli-Leben.

Und ist ein Welli einmal krank,
hilft ja der Tierarzt, Gott sei Dank.
Doch bei dem Tierarzt wichtig ist,
dass er auch vogelkundig ist!

Wer stets dies alles gut bedenkt
und seinen Wellis Liebe schenkt,
bei dem gibt es nichts zu beklagen.
Das wird auch jeder Welli sagen.

Ute Woischwill. In: http://www.wellensittichparadies.de/

1.3. Welche Ratschläge gibt die Autorin «Wellihaltern»? Tragen Sie sie in die Tabelle ein.

Was muss man tun

Was darf nicht sein

• Putzen
• Wellensittiche frei fliegen lassen
• ...

• Wellensittiche nur im Käfig halten
• ...

1.4. Haben bzw. hatten Sie einen Wellensittich? Wie haben Sie für ihn gesorgt?

1.5. Woher stammen die Wellensittiche ursprünglich?

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1.6. Überlegen Sie sich, wo es tausend Wellensittiche geben kann.

1.7. Der Artikel heißt «Über tausend Wellensittiche aus Berliner Wohnung befreit». Wovon könnte im Artikel die Rede sein?

 

2. Worterklärungen

Nist|kas|ten, der: mit einem Flugloch versehener kleiner Kasten o. Ä., der im Freien aufgehängt wird, sodass darin Vögel nisten können.

Nym|phen|sit|tich, der: [als Käfigvogel gehaltener] vorwiegend bräunlich grauer australischer Sittich.

art|ge|recht <Adj.>: den Ansprüchen einer bestimmten Tierart genügend: -e Ernährung.

dul|den <sw. V.; hat> [mhd., ahd. dulten, zu ahd. (gi)dult, Geduld]: 1. a) aus Nachsicht fortbestehen lassen, ohne ernsthaften Widerspruch einzulegen od. bestimmte Gegenmaßnahmen zu ergreifen; zulassen, gelten lassen: etw. stillschweigend d.; keinen Widerspruch d.; Ausnahmen werden nicht geduldet; ich dulde nicht, dass du weggehst; b) das Vorhandensein einer Sache od. die Anwesenheit einer Person an einem Ort gestatten: sie duldete ihren Verwandten nicht in ihrem Haus; wir sind hier nur geduldet (eigentlich nicht gern gesehen). 2. (geh.) a) etw. Schweres od. Schreckliches mit Gelassenheit ertragen: standhaft, still, ergeben d.; er duldet, ohne zu klagen; b) (seltener) erdulden: sie musste viel Leid d.

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Schreiben Sie aus dem Text den Wortschatz zum Thema «Tierhaltung».

3.2. Welche Institutionen und Behörden werden im Text erwähnt? Womit beschäftigen sie sich?

3.3. Bestimmen Sie den Genus folgender Substantive und gruppieren Sie sie.

Feminina

Maskulina

Neutra

 

 

 

 


Aktion • Fall • Haltung • Hausbesuch • Hausverwaltung • Hinweis • Kontrolle • Kot • Lärm • Nistkasten • Quadratmeter • Rentner • Rettung • Stadtteil • Tier • Tierschutzverein • Transport • Vermehrung • Veterinäramt • Vogel •Wellensittich • Wohnung

3.4. Schreiben Sie aus dem Text alle Zusammensetzungen mit «Tier-» heraus. Was bedeuten diese Substantive?

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3.5. Was passt zusammen? Verbinden Sie. Es sind mehrere Zuordnungen möglich.

1. Wellensittiche
2. sich in einer Zweizimmerwohnung
3. die Kontrolle
4. Vögel
5. einem Hinweis
6. sich über den Lärm
7. in Etappen
8. zahlreiche Nistkästen
9. Tiere
10. einen Vogel
11. die Befreiung seiner Tiere
12. nicht mehr in einem bewohnbaren Zustand

a) anbringen
b) aufnehmen
c) befinden
d) befreien
e) beschweren
f) dulden
g) folgen
h) kaufen
i) retten
j) sein
k) stattfinden
l) verlieren

3.6. Bilden Sie Sätze mit den entstandenen Wortverbindungen.

3.7. Erklären Sie die folgenden Sprichwörter.
a) An den Federn erkennt man den Vogel.
b) Das ist ein sauberer Vogel, der das eigene Nest beschmutzt.
c) Das Nest verrät den Vogel.
d) Den Vogel kennt man am Gesang.
e) Die Flügel sind dem Vogel keine Last.
f) Erst den Käfig, dann den Vogel.
g) Es ist nicht jeder Vogel ein Falke.
h) Im Käfig lernt der Vogel singen.

3.8. Nehmen Sie Stellung zu den folgenden Aphorismen.
a) Die buntesten Vögel singen am schlechtesten. Das gilt auch für Menschen. (Georg Christoph Lichtenberg)
b) Der Mensch ist frei wie der Vogel im Käfig, er kann sich innerhalb gewisser Grenzen bewegen. (Johann Kaspar Lavater)
c) Du kannst nicht verhindern, dass ein Vogelschwarm über deinen Kopf hinwegfliegt. Aber du kannst verhindern, dass er in deinen Haaren nistet. (Martin Luther)
d) Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen, wie die Fische zu schwimmen; doch wir haben die einfache Kunst verlernt, wie Brüder zu leben. (Martin Luther)

3.9. Mit welchen Adjektiven oder Partizipien lassen sich folgende Substantive verbinden?
1. der Rentner: ...
2. der Vogel: ...
3. die Kontrolle: ...
4. die Vermehrung: ...

klein • rüstig • laufend • gehemmt • groß • freundlich • polizeilich • seltsam • bunt • gestoppt • ständig • 60-jährig • zahm • streng • alleinstehend • exotisch • selten • gründlich • unkontrollierbar

3.10. Sehen Sie sich die Karte Berlins an. Zeigen Sie den Stadtteil, wo der berüchtigte Vogelzüchter wohnt.

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3.11. a) Welche Vögel sind domestiziert, welche le­ben frei? Ordnen Sie in Gruppen an.

Domestizierte bzw. Käfigvögel

Wild lebende Vögel

 

 

 


Adler • Emu • Ente • Falke • Flamingo • Gans • Geier • Huhn • Japanisches Möwchen • Kanarienvogel • Kiebitz • Kranich • Kuckuck • Marabu • Nymphensittich • Paradiesvogel • Pinguin • Pute • Rotkehlchen • Schwalbe • Specht • Storch • Strauß • Taube • Wellensittich

b) Welchen Vogel würden Sie gerne zu Hause halten? Erklären Sie, warum. Muster:
Ich wünsche mir ein/eine/einen ..., weil ...

c) Welchen Vogel würden Sie auf keinen Fall zu Hause halten? Erklären Sie, warum nicht. Ein Beispiel:
Der Specht gehört nicht in meine Wohnung, weil ich neue Möbel aus teurem Holz habe.

4. Arbeit am Text

4.1. Hatte jemand recht mit seinen Vermutungen (Aufgabe 1.7)?

4.2. Schreiben Sie Stichwörter hinzu:

Land: _____________________________________
Stadt: _____________________________________
Stadtteil: ___________________________________
Agierende Personen: _________________________
Aktion: ____________________________________
Ergebnis: __________________________________
Warnung: __________________________________

4.3. Erklären Sie die folgenden Textstellen.
a) Ein 60-jähriger Rentner hatte nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Vermehrung der Tiere verloren.
b) «Einen vergleichbaren Fall habe ich noch nie erlebt», sagte Bezirksstadtrat Martin Matz. «Und unsere Tierärzte haben schon einiges gesehen.»
c) Daher habe die Rettungsaktion in Etappen stattgefunden, weil die Unterbringung und der Transport zunächst ungeklärt waren.
d) Das sogenannte «Animal Hoarding», das Tiersammeln, ist nach Angaben des Berliner Tierschutzvereins ein immer häufiger beobachtetes Phänomen.
e) «Viele Tiersammler meinen es ursprünglich gut», sagte Evamarie König vom Tierschutzverein.
f) «Sie verlieren dann aber die Kontrolle, wenn sich die Tiere vermehren, und merken nicht, dass die Haltung nicht mehr artgerecht ist.»
g) Auch der Spandauer Rentner gab an, am Anfang einen Vogel aufgenommen und einen zweiten gekauft zu haben, «damit er nicht so allein ist».
h) «In jedem Fall wird der Mann wohl umziehen müssen. Die Zimmer sind nicht mehr in einem bewohnbaren Zustand.»

4.4. Richtig oder falsch sind folgende Aussagen? Kreuzen Sie an.

 

R

F

1. Der Berliner Tierschutzverein und das Veterinäramt haben aus einer Wohnung rund 1300 Wellensittiche befreit.

 

 

2. Sie haben früher aus anderen Wohnungen rund tausend Vögel befreit.

 

 

3. Die Befreiungsaktion hat in mehreren Etappen stattgefunden.

 

 

4. Der Lärm hat Nachbarn gestört, die dann den Berliner Tierschutzverein und das Veterinäramt benachrichtigt haben.

 

 

5. Der Vogelzüchter ist 62 Jahre alt.

 

 

6. Die geretteten Tiere wurden freigelassen.

 

 

7. Das sogenannte «Animal Hoarding», das Tiersammeln, ist ein immer häufiger beobachtetes Phänomen.

 

 

8. Der Spandauer Rentner war gegen die Befreiung seiner Wellensittiche.

 

 

9. Der Rentner hat am Anfang zwei Vögel gekauft.

 

 

10. Der Rentner ist in eine andere Wohnung umgezogen.

 

 

4.5. Worauf beziehen sich die folgenden Angaben aus dem Text?

a) 1 – ...
b) 1 – ...
c) 2 – ...
d) 60 – ...
e) 62 – ...
f) 160 – ...

g) 300 – ...
h) 350 – ...
i) 400 – ...
j) 600 – ...
k) 1000 – ...
l) 1300 – ...

4.6. Sehen Sie sich das Bild an. Passt es zum Inhalt des Textes?

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5. Weiterführende Aufgaben

5.1. Geben Sie den Inhalt des Textes wieder aus der Perspektive
– des Rentners,
– der Nachbarn,
– der Tierretter.

5.2. Schreiben Sie 5–10 Empfehlungen für Wellensittichhalter.

 

Mögliche Lösungen
3.5:
1. b, d, i, 2. c, 3. l, 4. b, d, i, 5. g, 6. e, 7. d, i, k,
8. a, 9. b, 10. b, h, 11. f, 12. j.
3.11: Domestizierte Vögel: Ente, Gans, Huhn, Japanisches Möwchen, Kanarienvogel, Nymphensittich, Pute, Taube, Wellensittich.

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa

Der Text ist entnommen aus: http://de.news.yahoo.com