Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №18/2009

Nachrichten aus Deutschland

Doppelt so oft arbeitslos, ärmer und krimineller

Berlin (AP) Zuwanderer in Deutschland haben es schwer: Ihre Jobchancen sind geringer, ihr Armutsrisiko höher, und sie werden häufiger kriminell als ihre deutschen Mitbürger. Dem ersten Integrations-Indikatorenbericht zufolge hat sich die Situation der rund 15,3 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund in den vergangenen Jahren nur leicht verbessert.
Die Arbeitslosenquote von Ausländern war 2007 mit 20,3 Prozent etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung, wie der jüngst im Kabinett diskutierte Bericht ergab. Ausländische Jugendliche haben es auch schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden: Während 2008 bei den 18- bis 21-jährigen Deutschen über 57 Prozent eine Ausbildung absolvierten, waren es bei den ausländischen Jugendlichen dieser Altersgruppe nur knapp 24 Prozent.
Darüber hinaus haben Migranten mit knapp 27 Prozent ein doppelt so hohes Risiko zu verarmen wie die Gesamtbevölkerung. 21,1 Prozent der Ausländer bezogen 2007 «Mindestsicherungsleistungen». Im Bevölkerungsdurchschnitt waren es nur 9,5 Prozent.

Auch Bildungsdefizite
Die Kriminalitätsquote bei den Ausländern lag dem Bericht zufolge 2007 bei 5,4 Prozent, in der Gesamtbevölkerung bei 2,7 Prozent. Im Bereich der Gewaltkriminalität lag die Quote für die Gesamtbevölkerung bei 0,3 Prozent, für die Ausländer bei 0,7 Prozent.
Auch im Bereich Bildung hinken die Zuwanderer hinterher. Insgesamt verließen 7,3 Prozent der Jugendlichen 2007 die Schule ohne Abschluss, bei den Ausländern waren es 16 Prozent. Hier sah Staatsministerin Maria Böhmer, die den Bericht in Auftrag gab, dennoch einen positiven Trend: 2005 seien noch 17,5 Prozent der ausländischen Schüler ohne Abschluss geblieben.
Die Hochschulreife erreichen der Studie zufolge elf Prozent der ausländischen Jugendlichen und 30 Prozent ihrer deutschen Altersgenossen. Im Bereich frühkindliche Bildung stellt der Bericht fest, dass bei den Drei- bis Sechsjährigen 73,5 Prozent der Migrantenkinder Kindertageseinrichtungen besuchen. Für die Gesamtbevölkerung liegt die Quote bei 88,7 Prozent. Sechs Prozent der unter dreijährigen Migrantenkinder erhalten Tagesbetreuung. Bei den deutschen sind es 13,5 Prozent.

Weniger Impfungen für Zuwanderer-Kinder
Auch im Bereich Kindergesundheit und Gesundheitsprävention zeigt der Bericht deutliche Differenzen auf: Zuwanderer-Kinder werden seltener geimpft und durchlaufen zu geringeren Teilen die Früherkennungsuntersuchungen.
Fortschritte gibt es laut Bericht aber in anderen Bereichen wie bürgerschaftliches Engagement und Wohnen. Migranten, die in Deutschland geboren wurden, sind fast genauso häufig ehrenamtlich tätig wie Menschen ohne Migrationshintergrund. Außerdem besitzen immer mehr von ihnen Wohneigentum.
Der Bericht untersucht Stand und Verlauf der Integration von 2005 bis 2007. Er wurde vom Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik in Köln und vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung erstellt.

 

Didaktisierungsvorschlag

1. Einführende Aufgaben

1.1. Raten Sie, welches Wort definiert wird.
Jemand, der von auswärts, besonders aus einem andern Land, in ein Gebiet, an einen Ort kommt, um dort zu leben, heißt _________________________.

1.2. Was assoziieren Sie mit dem Wort «Zuwanderer?» Wer hat mehr Assoziationen? Arbeiten Sie in Kleingruppen.

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1.3. Überlegen Sie sich, aus welchen Gründen Menschen ihre Heimat verlassen können.

1.4. Mit welchen Schwierigkeiten und Problemen werden die Zuwanderer im Zielland konfrontiert?

1.5. Der Artikel heißt «Doppelt so oft arbeitslos, ärmer und krimineller». Wovon könnte in diesem Artikel die Rede sein?

 

2. Worterklärungen

Ar|beits|lo|sen|quo|te, die: Anteil der Arbeitslosen in einem bestimmten Bereich.

hin|ter|her|hin|ken <sw. V.; ist>: 1. hinter jmdm., hinter etw. hinkend hergehen; hinkend folgen. 2. (zeitlich, in einer Entwicklung, Tätigkeit usw.) zurückbleiben: der Entwicklung h.

Mi|gra|tions|hin|ter|grund, der (bildungsspr.): familiärer Hintergrund, Kind bzw. Enkelkind von Migranten zu sein: einen M. haben; Kinder, Schüler mit M.

es schwer haben: viele Schwierigkeiten haben, sich sehr abmühen müssen.

 

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Welche Wörter und Wendungen sind synonym?

Gesamtbevölkerung • Abitur • Zuwanderer • Mitbürger • Bevölkerungsdurchschnitt • Menschen mit Migrationshintergrund • Ausländer • Migranten • Schulabschluss

3.2. Welche Wörter aus 3.1 passen in die Lücken?

  1. ... kann man jetzt per Fernkurs machen.
  2. ... haben nach wie vor deutlich weniger Chancen auf einen Job als Deutsche, sind doppelt so oft von Armut bedroht und häufiger kriminell.
  3. Nach einer in Berlin vorgelegten Studie sind rund fünf Prozent der ... muslimisch.
  4. Personen im Alter von 50 bis 59 Jahren hören mit 222 Minuten pro Tag 26 Minuten mehr Radio als der ... .
  5. Nach erfolgreicher Beendigung der allgemeinbildenden Schule erhält ein Schüler einen ... .

3.3. Zusammensetzungen.

Was passt zusammen? Verbinden Sie.

Alters-

-betreuung

Arbeitslosen-

-chancen

Armuts-

-durchschnitt

Ausbildungs-

-eigentum

Bevölkerungs-

-forschung

Gesellschafts-

-gesundheit

Gewalt-

-gruppe

Hochschul-

-hintergrund

Job-

-kinder

Kinder-

-kriminalität

Migranten-

-platz

Migrations-

-politik

Sozial-

-quote

Tages-

-reife

Wissenschafts-

-risiko

Wohn-

-zentrum

3.4. In welchem Zusammenhang werden diese zusammengesetzten Wörter im Artikel gebraucht? Wer kann sich an die meisten Kontexte erinnern?

3.5. Bilden Sie Sätze mit den Zusammensetzungen aus 3.3.

 

4. Arbeit am Text

4.1. Wer hatte recht mit seinen Vermutungen (Aufgabe 1.5)?

4.2. Angaben vergleichen und analysieren.

Füllen Sie die Tabelle aus. Wovon zeugen die Zahlen? Welche Tendenz zeichnet sich ab? Versuchen Sie zu erklären, warum die Zahlen gerade so ausfallen.

 

 

Zuwanderer

Deutsche Bürger

Arbeitslosenquote

 

 

 

Ausbildungsplatz für Jugendliche

 

 

Verdienst/Einkommen

 

 

 

Kriminalität

 

 

 

Gewaltkriminalität

 

 

 

Ohne Schulabschluss

2005

2007

2005

2007

 

 

 

 

Hochschulreife

 

 

 

Frühkindliche Bildung

 

 

 

Tagesbetreuung

 

 

 

Kindergesundheit: Impfungen

 

 

Früherkennungsuntersuchungen

 

 

Bürgerschaftliches Engagement

 

 

Wohnen

 

 

 

Verbalisieren/kommentieren Sie die Tabelle.

4.3. Haben Sie den Text aufmerksam gelesen? Worauf beziehen sich folgende Zahlen?

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4.4. Erklären Sie die folgenden Textstellen.

  1. Zuwanderer in Deutschland haben es schwer: Ihre Jobchancen sind geringer, ihr Armutsrisiko höher, und sie werden häufiger kriminell als ihre deutschen Mitbürger.
  2. Darüber hinaus haben Migranten mit knapp 27 Prozent ein doppelt so hohes Risiko zu verarmen wie die Gesamtbevölkerung.
  3. Auch im Bereich Bildung hinken die Zuwanderer hinterher.
  4. Im Bereich frühkindliche Bildung stellt der Bericht fest, dass bei den Drei- bis Sechsjährigen 73,5 Prozent der Migrantenkinder Kindertageseinrichtungen besuchen.
  5. Sechs Prozent der unter dreijährigen Migrantenkinder erhalten Tagesbetreuung.
  6. Auch im Bereich Kindergesundheit und Gesundheitsprävention zeigt der Bericht deutliche Differenzen auf: Zuwanderer-Kinder werden seltener geimpft und durchlaufen zu geringeren Teilen die Früherkennungsuntersuchungen.
  7. Fortschritte gibt es laut Bericht aber in anderen Bereichen wie bürgerschaftliches Engagement und Wohnen.

4.5. Gibt es in Ihrer Klasse oder unter Ihren Bekannten Migranten?

Aus welchen Ländern kommen sie?
Mit welchen Problemen werden sie in Ihrer Stadt/Ihrem Dorf konfrontiert?
Überlegen Sie sich, wie können Sie ihnen helfen, diese Probleme und Schwierigkeiten zu meistern?

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa

Der Text ist entnommen aus: http://de.yahoo.com