Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №12/2009

Bildung und Erziehung

Mädchenschulen sorgen für mehr Wettbewerbsorientierung

Gesellschaftliche Prägung und Erziehung sind schuld daran, dass Frauen Risiken und Wettbewerb eher scheuen1 als Männer. Diesen Schluss ziehen Ökonomen der Universität Essex aus dem Vergleich von Experimenten an reinen Mädchenschulen und gemischten Schulen.

Die Ergebnisse seien ein Hinweis auf die eigentliche Ursache, warum Frauen am Arbeitsplatz weniger verdienen und weniger oft in Führungspositionen gelangen als Männer, so die Forscher. Veröffentlicht wurde die Studie vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA)
www.iza.org.
Dazu verglich man das Verhalten von Schülerinnen von Mädchenschulen mit dem Verhalten von Mädchen und Jungen aus gemischten Klassenverbänden. In einem ersten Experiment ließen sie die Probanden wählen, ob sie lieber einen garantierten Geldbetrag erhielten oder lieber eine Münze warfen, die den Betrag entweder erhöhte oder erniedrigte. Mädchen aus den gemischten Schulen bevorzugen eindeutig die Sicherheitsvariante, während Altersgenossinnen der reinen Mädchenschulen ebenso auf Risiko spielten wie Jungen.
Diesem ersten Test folgte ein Wettbewerb, in dem die Probanden je nach Wahl entweder ein fixer2 Lohn erwartete oder eine Belohnung nur des jeweils Besten einer Vierergruppe. Auch hier entschieden sich Schülerinnen aus Mädchenschulen ähnlich oft wie Jungen für Wettbewerb, während ihre Kolleginnen aus gemischten Schulen dem Leistungsvergleich aus dem Weg3 gingen, besonders wenn sie mit Jungen in der gleichen Gruppe waren.
Erzieherische Einflüsse und sozialer Umgang mit Gleichaltrigen verstärken die Entwicklung «typisch weiblicher» Verhaltensweisen, die mitunter im Berufsleben nachteilig sind, schließen die Studienautoren. Diese Ergebnisse sollten jedoch nicht als Plädoyer für reine Mädchenschulen gewertet werden, da positive Effekte eines gemischtgeschlechtlichen Lernumfeldes durchaus überwiegen könnten. Eltern und Lehrer sollten jedoch darauf hinarbeiten, die Herausbildung potenziell schädlicher Geschlechterstereotypen in einem solchen Umfeld zu minimieren. 


1 scheu|en <sw. V.; hat> [mhd. schiuhen, ahd. sciuhen]: 1. a) aus Scheu, aus Furcht vor möglichen Unannehmlichkeiten zu vermeiden suchen; meiden: Auseinandersetzungen s.; keine Mühe s.; wenn es darauf ankommt, scheut der Hund selbst den Kampf mit einem Wolf nicht; b) <s. + sich> (aus Angst, Hemmungen, Bedenken o. Ä.) zurückscheuen, zurückschrecken: sich [davor] s., etw. zu tun; sich vor nichts und niemand[em] s. (ugs.; keinerlei Skrupel haben). 2. (meist von Pferden) durch etw. erschreckt in Panik geraten u. mit einer Fluchtbewegung reagieren.

2 fix <Adj.>: 1. a) auf eine gleichbleibende feste Summe o. Ä. festgelegt: -e Kosten; b) (österr.) ständig, dauernd: an einem -en Wohnort ansässig sein; er ist f. angestellt; c) (österr.) endgültig, definitiv: jmdm. f. zusagen; d) (veraltend) feststehend, unveränderlich, konstant: ein -er Punkt. 2. (ugs.) a) schnell, ohne Verzögerung: das geht ganz f.; gehts nicht ein bisschen -er?; b) flink; wendig; agil; rasch in seiner Reaktionsfähigkeit: er ist ein -er Bursche. 3. *f. und fertig (ugs.; 1. mit einer Arbeit o. Ä. ganz fertig, zum vollständigen Abschluss gelangt; fertig vorbereitet: f. u. fertig angezogen sein. 2. völlig erschöpft: nach dem Umzug war sie f. und fertig. 3. ruiniert: die Firma ist pleite, und er ist f. und fertig); f. und foxi (ugs.; völlig erschöpft; nach Fix und Foxi, zwei von R. Kauka erfundenen Comicfiguren, unter Anlehnung an «fix und fertig»): nach dem Konzert war er f. und foxi; nicht [ganz] f. sein (landsch. abwertend; nicht [ganz] bei Verstand sein).

3 jmdm., einer Sache aus dem Weg[e] gehen: jmdn., etw. als unangenehm Empfundenes meiden: sie gehen sich [gegenseitig] aus dem W.