Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №12/2008

Sprachliches

Hätten Sie’s gewusst?

Adjektive, die nur prädikativ verwendet werden

In der Regel können Adjektive wie schön, trickreich, genau auf drei verschiedene Weisen im Satz eingesetzt werden, und zwar
– als Beifügung, also attributiv: der schöne Galan, die trickreiche Lösung, die genaue Startzeit;
– als Teil des Prädikats, also prädikativ: Der Galan macht sich schön. Die Lösung ist trickreich;
– als Umstandsbestimmung, also adverbial: Der Galan raspelt schön Süßholz. Die Startzeit ist genau einzuhalten.
Allerdings: Es gibt sie auch hier – die berüchtigten Ausnahmen. Einige Adjektive nämlich werden nie als Beifügung verwendet. Adjektive, die nicht attributiv verwendet werden, sind aber meist auch adverbial nicht recht zu gebrauchen; so bleibt der prädikative Gebrauch. Solche Adjektive sind etwa plemplem, futsch, kirre, quitt, schnuppe u. a.: Ihr Steuerberater ist doch plemplem; jetzt ist Ihre ganze Abschreibung futsch. Das macht mich noch ganz kirre.
Zu diesen zählen einige Grammatiker auch meschugge; allerdings finden sich – vor allem aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – auch Belege für den attributiven Gebrauch: Heiliger Äskulap! Der du die Ärzte eingesetzt hast ... sowie die meschuggenen Patienten. (Kurt Tucholsky)
Die meisten dieser Adjektive können auch nicht substantiviert werden. Nicht möglich: So was ‹Plemplemes› wie Sie hab ich ja noch nie erlebt.

 

Adjektive, die nur attributiv verwendet werden

Einige Adjektive werden gewöhnlich nur attributiv gebraucht. Dies gilt zum Beispiel für Adjektive, die die räumliche oder zeitliche Lage angeben: diesjährig, morgendlich, nächtlich u. a.: eine nächtliche Ruhestörung, aber nicht: Die Ruhestörung war nächtlich, ... hat nächtlich stattgefunden.
Ebenso fehlen sowohl die prädikative als auch die adverbiale Verwendung bei Adjektiven immer dann, wenn sie z. B. Folgendes ausdrücken:
– Zugehörigkeit, etwa: das väterliche Haus, Hasen­cle­ver’sche Komödien, aber nicht: Das Haus ist väterlich oder Die Komödien sind Hasenclever’sch.
– Herkunft, etwa: tierische Fette, rheinischer Tagebau, aber nicht: Die Schnitzel sind nicht pflanzlich, sondern nur tierisch zu fetten oder Der Tagebau ist rheinisch.
– Bereiche, etwa: schulische Leistungen, wirtschaftliche Sorgen, aber nicht: Die Leistungen sind schulisch oder Die Sorgen waren wirtschaftlich.
Wenn solche Adjektive aber eine andere Bedeutung haben, gilt diese Beschränkung nicht: Die Kompostieranlagen sind/arbeiten wirtschaftlich (= rentabel). Er war sehr väterlich (= wie ein Vater).