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Aktuelles

Fünfte Deutsch-Olympiade für Schüler

Vom 7. bis 10. April fand in Nishnij Nowgorod die Schlussetappe der Fünften Deutsch-Olympiade statt, an der 227 Schülerinnen und Schüler aus 64 Regionen Russlands teilnahmen. Das war die dritte Deutsch-Olympiade, die seit 2000 in Nishnij Nowgorod im «Lyzeum Für Begabte Kinder» durchgeführt wurde.

Bei der Olympiade

Der Wettbewerb wurde diesmal getrennt durchgeführt für Schüler der 9., 10. und 11. Klasse, für jede Klasse gab es unterschiedliche Aufgaben.

Veranstaltet und durchgeführt wurde die Olympiade vom Bildungsministerium Nishnij Nowgorod unter Mitwirkung der Staatlichen Linguistischen Dobroljubow-Universität Nishnij Nowgorod, die im vorigen Jahr ihren 90. Geburtstag feierte.

Die Jury bestand aus DozentInnen und Professoren dieser Universität, hinzu kamen Jury-Mitglieder aus Archangelsk, Moskau, Naltschik und Samara.

Am ersten Tag hatten die Olympiade-Teilnehmer fünf Aufgaben zu lösen.

Die lexikalisch-grammatische Aufgabe war die erste und dauerte 40 Minuten. Die Schüler sollten in einem zusammenhängenden Text 20 Lücken ausfüllen. Richtig gelöst wurde diese Aufgabe von ca. 81 % der Neuntklässler, 48 % der Zehntklässler und 37 % der Elftklässler.

Die Gastgeber und Veranstalter der Olympiade, Mitarbeiter des Bildungsministeriums Viktor N. Schmeljow und die Direktorin des Lyzeums Swetlana A. Nossowa

Diesem Abschnitt folgte die Leseverstehensaufgabe, die innerhalb von 80 Minuten gelöst werden musste. Die Kandidaten sollten einen Text lesen, eine Richtig-Falsch-Aufgabe und eine Zuordnungsaufgabe erfüllen.

Die dritte war eine landeskundliche Aufgabe, die in 30 Minuten gelöst werden musste. Den Neuntklässlern wurde ein Silbensalat angeboten, den Schülern der 10. und der 11. Klassen ein Landeskundequiz. So sah zum Beispiel die Aufgabe für die 9. Klasse aus:

Silbensalat

In dem Silbensalat sind 10 Bezeichnungen zum Thema «Landeskunde» versteckt. Finden Sie sie.

AN • BERG • BUNGS • CU • DER • DO • EI • EU • GE • GO • GRUND • GUNG • HEI • KLINS • KUNFT • LER • MANN • MEN • NE • NI • RIT • SETZ • TA • TER • TIK • VER • WIE

 

 

Definition
Begriff
1. Die höchste Erhebung in Schleswig-Holstein ist der 168 m hohe
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2. Der Trainer der deutschen Nationalmannschaft, der sie bei der Weltmeisterschaft 2006 auf den dritten Platz führte
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3. Wer hat die wunderschöne Lorelei besungen?
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4. Als Verfassung des deutschen Staates gilt (Kurztitel)
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5. Das Wort «Advent» bedeutet
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6. Wehrhafte, schwer gerüstete und in der Regel adelige Krieger des europäischen Mittelalters waren
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...
...

Richtig gelöst wurde diese Aufgabe von ca. 54 % der Kandidaten. Am leichtesten fielen ihnen Punkt 3 (Heine) und Punkt 7 (Gotik). Schwer fiel ihnen u. a. Punkt 1 (Bungsberg).

Jury-Mitglieder

Bei der mündlichen Aufgabe in der 10. Klasse

Begleitende Lehrerinnen und Lehrer

Zwei Begleitlehrerinnen bei der Besprechung der Aufgaben nach der Olympiade

Die Jury bei der Arbeit

Der Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Oleg A. Radtschenko
Die Olympiade-Sieger

Das Quiz für die 10. und für die 11. Klasse bestand aus je 20 Fragen mit je 3 Antworten, von denen eine als richtig gekennzeichnet werden musste (Multiple-Choice-Verfahren). Erfolgreich gelöst wurde die Aufgabe von
65 % der Zehntklässler und 56 % der Elftklässler.

Die leichtesten Fragen für die Zehntklässler waren folgende:

1. Wie viele Bundesländer hat die Bundesrepublik Deutschland?

a) 10

b) 15

c) 16

2. Welches Bundesland ist bekannt für Oktoberfest, Schloss Neuschwanstein und Alpen?

a) Hessen

b) Baden-Württemberg

c) Bayern

3. Die Bundesrepublik Deutschland ist

a) ein demokratischer parlamentarischer Bundesstaat

b) ein Präsidialstaat

c) eine parlamentarische Monarchie

Schwer fiel ihnen die Frage:

1. Vollenden Sie das Sprichwort: «Reiche Leute...»

a) haben lachende Erben.

b) haben keinen Kummer.

c) weinen auch.

 

Leichte Fragen für die Elftklässler waren:

1. Welches der drei Wörter ist ursprünglich deutsch?

a) Keks

b) Streik

c) Berg

2. Welches Bundesland grenzt gleich an zwei Meere, an die Nord- und die Ostsee?

a) Schleswig-Holstein

b) Mecklenburg-Vorpommern

c) Niedersachsen

3. Wo steht der Satz «Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. (…) Eine Zensur findet nicht statt.»

a) im Gesetz des Dschungels

b) im Grundgesetz

c) im Zensurgesetz

Schwer fielen ihnen die Fragen:

1. Im Deutschen Bundestag sind

a) 160 Abgeordnete

b) 546 Abgeordnete

c) 614 Abgeordnete

14. Wer schrieb das Werk «Zur Farbenlehre»

a) J. W. von Goethe

b) A. Einstein

c) W. Heisenberg

 

Am Nachmittag folgte eine Hörverstehensaufgabe, die von 77 % der Neuntklässler und 69 % der Zehnt- und Elftklässler richtig gelöst wurde. Die maximale Punktzahl (15) haben 6 Neunt- und Elft- und 2 Zehntklässler erreicht.

Die schriftliche Aufgabe war die letzte dieses Tages. Die jüngeren Schüler sollten ihre Meinung zu einem der angebotenen Themen in ein digitales Tagebuch (Blog) schreiben. Die Themen waren «Zensuren für Lehrer im Internet» und «Sollen Hausaufgaben abgeschafft werden?»

Die Aufgabe für die 10. Klasse lautete: «Schülerzeitungswettbewerb. Stellen Sie sich vor: Die beste Schülerzeitung soll gewählt werden. Sie beteiligen sich an diesem Wetbewerb und sollen einen Artikel für die Schülerzeitung schreiben. Das Thema können Sie frei wählen – Alltag in der Schule und in deiner Stadt, Berufswahl, Politik oder Literatur, Erinnerungen an eine Reise usw. Sie können sogar ein Interview erfinden! Hauptsache, es soll für die Schulfreunde interessant sein.»

Die Elftklässler sollten eine Geschichte erfinden über die Tage, an denen alles schief geht, und empfehlen, was man dagegen tun kann.

Die maximale Punktzahl für diese Aufgabe (20) wurde von keinem Kandidaten erreicht.

Am zweiten Tag stand nur die mündliche Aufgabe auf dem Programm. Es wurde u. a. darüber debattiert und diskutiert, ob die Schüler in der Abschlussklasse selbst ihren Stundenplan erstellen könnten. Die Zehntklässler mussten in Dreiergruppen über ihre Zukunftspläne sprechen. Drei der besten Teilnehmer aus der 10. Klasse werden im Juli 2008 an der Internationalen Deutscholympiade in Dresden teilnehmen.

 

Auch dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, mit Siegern zu sprechen. Die besten Deutsch-Kenner unter Schülern aus ganz Russland würde ich mit folgenden Attributen charakterisieren: glücklich, offen, frei.

Glücklich – weil ein im Kampf errungener Sieg glücklich macht; wenn man sich ein Ziel setzt und es erreicht, das ist Glück. Von Glück und Freude haben einige gesprochen. So Vitalij Kandyba aus Uljanowsk (siehe rechte Spalte, 2. Bild v. o.): «Meine Gefühle sind nicht zu beschreiben. Ich bin sehr froh. Aber diese Situation habe ich noch nicht verinner­licht. Ich habe schon meine Eltern angerufen und meine Lehrerin. Sie haben mir gesagt, dass sie die ganze Nacht tanzen und singen werden. Sie sind stolz auf mich. Die nötigen Worte, um meine Gefühle zu beschreiben, kann ich nicht mal auf Russisch finden!»

Offen – weil sie bereit waren zu sprechen, ihre Meinung zu äußern und zu diskutieren.

Frei – denn was konnte sie zwingen, an so einem schweren, stressigen Wettbewerb teilzunehmen? Nur die innerliche Freiheit. Eine andere Erklärung finde ich nicht. Doch vielleicht auch Liebe zur deutschen Sprache?

Karriereorientiert sind die meisten von ihnen. Deutsch mache ihnen Spaß, behaupten einige, sie würden sich in der Zukunft gerne mit der deutschen Sprache beschäftigen. Andere sagen, sie wollen auf keinen Fall Germanistik studieren, sie interessiere was anderes – Wirtschaftswissenschaft, Jura, Tourismus, Technik –, aber Deutsch muss doch bleiben als Nebenfach, als etwas Zusätzliches, Angewandtes oder als Hobby.

Deutschkenntnisse haben sie sich auf ganz unterschiedliche Weise angeeignet. Assijat Mursakanowa (auf dem oberen Bild in der linken Spalte mit ihrer Deutschlehrerin) hat Deutsch in ihrem kabardinischen Heimatdorf gelernt, ihr hilft ihre Deutschlehrerin. «Unsere Schule ist sehr klein», sagt Assijat, «aber man kann auch in einer kleinen Schule viel lernen. Ich lese deutsche Zeitungen und Bücher.» Jewgenia Gawrilowa (das dritte Bild von oben in der linken Spalte) hat sechs Jahre in Hamburg gelebt. «Das ging von selbst», sagt sie. Vitalij Kandyba: «Meine erste Fremdsprache ist Englisch. Nach der sechsten Klasse musste ich wählen: Deutsch oder Französisch. Ich habe mich für Deutsch entschieden. Und lerne diese Sprache schon drei Jahre. Ganz am Anfang hat es bloß Spaß gemacht. Dann kamen erste Erfolge und Leistungen. Das hat mich dazu bewogen, mehr zu lernen und zu lesen... Fachliteratur, Zeitungen... Eine Zeit lang vermischte ich beide Sprachen. Jetzt kann ich sie voneinander unterscheiden! Dieses Problem gibt es nicht mehr! ... Deutsch ist einer Burg ähnlich. Mit Hilfe der deutschen Sprache kann ich auch andere germanische Sprachen erlernen, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch... Hab schon damit angefangen. Dänisch und Norwegisch kann ich schon sprechen. Später vielleicht auch slawische Sprachen, Slowenisch, Kroatisch. Und wenn ich die Geduld nicht verliere, dann vielleicht auch Arabisch...»

Zu erwähnen wären auch Hintergrundkenntnisse, die die Schüler haben: nicht bloß in Deutsch kennen sie sich aus, sondern schnitten im Gespräch sprachwissenschaftliche Themen an, was ich bewundernd und erstaunlich finde, besonders wenn man die Tatsache in Betracht zieht, dass dies ausgerechnet die Schüler sagen, die keine Sprachforscher werden wollen oder noch nicht wissen, was und wo sie studieren werden. Vielleicht ist das nicht so wichtig. Wie eine Siegerin gesagt hatte, kann man überall lernen. Und gerade beim Lernen und im zukünftigen Leben möchte ich den Kindern viel Erfolg wünschen.

Die Sieger der Fünften Deutsch-Olympiade für Schüler

Name
Platz
Klasse
Region
Jekaterina Basina
1
9
Moskau
Jewgenia Gawrilowa
1
10
Gebiet Leningrad
Jewgenia Kreslawskaja
1
10
Sankt Petersburg
Anastassia Walter
1
10
Sankt Petersburg
Assijat Mursakanowa
1
11
Republik Kabardino-Balkarien
Anastassija Fedotuschkina
2
9
Sankt Petersburg
Alina Rein
2
9
Gebiet Krasnodar
Olga Tscherepanowa
2
9
Moskau
Grigorij Nerownyj
2
10
Gebiet Tambow
Andrej Schmalz
2
10
Gebiet Tomsk
Jegor Weber
2
10
Region Perm
Christina Arissowa
2
11
Republik Tschuwaschien
Natalia Fomina
2
11
Moskau
Sergej Grigorenko
2
11
Republik Tatarstan
Wassilissa Petscherskaja
2
11
Moskau
Irina Tschernyschenko
2
11
Moskau
Nikita Jelfimow
3
9
Gebiet Woronesh
Olga Schembeg
3
9
Region Perm
Sergej Anochin
3
10
Gebiet Kaliningrad
Maria Jung
3
10
Gebiet Twer
Vitalij Kandyba
3
10
Gebiet Uljanowsk
Maria Pachju
3
10
Gebiet Rostow
Anton Samorjadow
3
10
Region Altai
Ilja Bessedin
3
11
Moskau
Sophia Bespjatowa
3
11
Gebiet Saratow
Jelena Gostenina
3
11
Moskau
Ija Konstantinowa
3
11
Sankt Petersburg
Anastassija Malinina
3
11
Gebiet Nishnij Nowgorod
Roman Reinhardt
3
11
Gebiet Moskau
Jelisaweta Simonowa
3
11
Sankt Petersburg
Aleksej Urban
3
11
Moskau
Aljona Wolf
3
11
Gebiet Kaliningrad

Sergej Anochin, Jewgenia Kreslawskaja und Grigorij Nerownyj werden im Juli–August 2008 an der Internationalen Deutsch-Olympiade in Dresden teilnehmen.

Marianna Busojewa