Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №6/2008

Bildung und Erziehung

Wer faul ist, wird Lehrer?

Frankfurt/Main. Auch wenn Schüler es nicht immer verstehen: Viele junge Leute wollen Lehrer werden. Eine Forschergruppe der Universität Frankfurt hat untersucht, warum Abiturienten nach ihrem Abschluss wieder zurück in die Schule wollen. Und nicht immer waren ihre Gründe von Fleiß geprägt.

Die Berufswahl Lehrer hat häufig «pragmatische Gründe»: Mehr als 50 Prozent der Befragten erklärten, die Hoffnung auf ein überschaubares1 Studium und einen sicheren, dem Wohnort nahe gelegenen und familienfreundlichen Arbeitsplatz habe bei der Entscheidung für das Lehramtsstudium eine wichtige Rolle gespielt.

Das geht aus einer Längsschnitt2-Untersuchung der Universität Frankfurt mit 1000 Lehramtsstudenten hervor. Ein Fazit3 der Studie: Nicht nur «geborene Erzieher», sondern oft auch «Pragmatiker und Hedonisten4», die vor allem die geringen Anforderungen im Studium schätzen, drängten ins Lehramt, so Prof. Udo Rauin.

Der Forscher teilt die Befragten in drei Typgruppen ein: 27 Prozent gehörten zu den «riskanten Studierenden», die ihre Befähigung5 von Beginn an sehr skeptisch sehen. Zum Kreis der «Engagierten» zählen knapp 38 Prozent. Bei 35 Prozent überwogen pragmatische Motive bei der Berufswahl.

Die oft vertretene These, dass besonders engagierte Lehrkräfte wegen der Diskrepanz6 zwischen selbst gesteсkten Zielen und beruflicher Realität anfällig7 seien, im Beruf «auszubrennen», lasse sich nicht bestätigen. Vielmehr waren rund 60 Prozent derjenigen, die sich dem Beruf nicht gewachsen fühlten, schon im Studium überfordert8 und wenig engagiert.

Rund 25 Prozent aller Lehramtsstudenten wollten eigentlich nie Lehrer werden, so Rauin. Sie empfanden die Studienwahl als Notlösung. Fast die Hälfte dieser Studierenden stieg aus dem Studium aus, die anderen machten weiter. Unter den befragten Studenten gaben sich 27 Prozent selbst schlechte Noten, als sie nach sechs Semestern über berufsbezogene Persönlichkeitsmerkmale, Engagement im Studium, berufliche Motivation und fachliches Wissen Auskunft geben sollten.

Trotzdem hielten sie an der Berufswahl fest. Prof. Rauin rät, Instrumente zu entwickeln, mit denen die berufliche Eignung und die Fähigkeiten der Studierenden besser festgestellt werden können.

1über|schau|bar <Adj.>: a) in seiner Anlage, seinem Aufbau klar u. mit einem Blick zu erfassen; übersichtlich: den Text -er gestalten;
Ü ein -es Leben; b) in seinem Umfang begrenzt u. so eine konkrete Vorstellung von etw. ermöglichend: eine [gerade noch] -e Menge, Anzahl; ein -er Zeitraum; das Risiko blieb ü.

2Längs|schnitt,  der: Darstellung einer Schnittfläche, wie sie bei einem in Längsrichtung durch einen Körper geführten Schnitt entstehen würde: etw. im L. zeigen; der L. eines Regenwurmes.

3Fa|zit,  das; -s, -e u. -s [subst. aus lat. facit = (es) macht, 3. Pers. Sg. Präs. Indik. von: facere, Faktum]: 1. (veraltet) [Schluss]summe einer Rechnung. 2. zusammenfassend festgestelltes Ergebnis; Schlussfolgerung; Resümee: das F. der Untersuchungen, Überlegungen war jedes Mal das gleiche; *das F. aus etw. ziehen (das Ergebnis von etw. zusammenfassen).

4He|do|nist,  der; -en, -en: 1. (Philos.) Anhänger, Vertreter der Lehre des Hedonismus. 2. (bildungsspr.) jmd., dessen Verhalten vorwiegend von der Suche nach Lustgewinn, Sinnengenuss bestimmt ist.

5Be|fä|hi|gung,  die; -: das Befähigtsein; Eignung, Tauglichkeit; Begabung: für diese Arbeit fehlt ihm die B.; die B. zum Richteramt (die vorgeschriebene Ausbildung, Qualifikation dazu) haben.

6Dis|kre|panz,  die; -, -en (bildungsspr.): Widersprüchlichkeit, Missverhältnis zwischen zwei Sachen: die D. zwischen Theorie und Praxis.

7an|fäl|lig  <Adj.>: zu Krankheiten, Störungen neigend, ihnen ausgesetzt; nicht wider­standsfähig: seit seiner Operation ist er sehr a. (krankheitsanfällig); sie ist ziemlich a. für/(seltener:) gegen Erkältungen; Ü der wirtschaftlich -e Mittelstand.

8über|for|dern <sw. V.; hat>: zu hohe Anforderungen an jmdn., sich, etw. stellen: ein Kind mit Aufgaben ü.; das Herz, den Kreislauf ü.; das überfordert die Vorstellungskraft; <oft im 2. Part.:> sich überfordert fühlen; die Feuerwehr war überfordert.

Der Text ist entnommen aus: http://www.teachersnews.de/artikel/nachrichten/beruf/005031.php