Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №5/2008

Methodisches

Gedichte im Deutschunterricht

1. Welche Assoziationen haben Sie mit dem Wort «März»?

2. Überlegen Sie, was für die Natur im März typisch ist. Zum Beispiel: Manchmal schneit es im März.
Wer kann sich an mehr Einzelheiten erinnern?

3. Lesen Sie das Gedicht von J. W. von Goethe. Wie finden Sie das Gedicht? Ist es lustig oder traurig? Spüren Sie nach dem Lesen des Gedichts Hoffnung oder Reue? Warum?

März

Es ist ein Schnee gefallen,
Denn es ist noch nicht Zeit,
Dass von den Blümlein allen,
Dass von den Blümlein allen
Wir werden hoch erfreut.

Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein,
Die Schwalbe selber lüget,
Die Schwalbe selber lüget,
Warum? Sie kommt allein.

Sollt ich mich einzeln freuen,
Wenn auch der Frühling nah?
Doch kommen wir zu zweien,
Doch kommen wir zu zweien,
Gleich ist der Sommer da.
J. W. v. Goethe
(1749–1832)

4. Lesen Sie das Gedicht noch einmal. Wie beschreibt Goethe die Natur im März?

5. Deuten Sie folgende Stellen.
a) ... es ist noch nicht Zeit, ...
Dass von den Blümlein allen
Wir werden hoch erfreut.
b) Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein ...
c) Die Schwalbe selber lüget ...
d) Die Schwalbe selber lüget,
Warum? Sie kommt allein.
e) Doch kommen wir zu zweien,
Gleich ist der Sommer da.

Zur Formanalyse

6. Beantworten Sie die Fragen.
a) Aus wie vielen Strophen besteht das Gedicht?
b) Wie viele Zeilen sind in jeder Strophe?

7. Lesen Sie das Gedicht möglichst monoton vor und zeichnen Sie in den Kästchen das metrische Schema des Gedichts. Gebrauchen Sie für Senkungen (unbetonte Silben) das Zeichen «_» und für Hebungen (betonte Silben) «/».

8. Lesen Sie die Definitionen unten und sagen Sie, ob es ein jambischer oder ein trochäischer Vers ist.
der Jambus; -, Jamben: Versfuß, aus einer kurzen (unbetonten) und einer langen (betonten) Silbe bestehend; im Deutschen als Senkung und Hebung umgedeutet: _ / Gebot.
der Trochäus; -, Trochäen: Versfuß, aus einer langen (betonten) und einer kurzen (unbetonten) Silbe bestehend; im Deutschen als Hebung und Senkung umgedeutet: /_ Tochter.

9. Schauen Sie sich das Gedicht und das Schema (Aufgabe 7) an und füllen Sie die Tabelle aus.

Vers 1
Vers 2
Vers 3
Welche Zeilen reimen
Reimschema
abaab
Identischer Reim (Zeile Nr.)
Unvollständiger Reim (Zeile Nr.)
Männlicher Vers (endet mit einer Betonung) (Zeile Nr.) Wirkung: hart/weich
Weiblicher Vers (endet unbetont) (Zeile Nr.) Wirkung: hart/weich
Gewichtsverteilung (welche Zeile ist «schwer»)

Zur Gedichtform

10. Sprachanalyse.

Vers 1
Vers 2
Vers 3
Substantive
Adjektive
Verben

11. Schauen Sie sich die Substantive an (Aufgabe 10). Das erste Substantiv ist «Schnee», das letzte «Sommer». Was bedeutet das?

12. Die Verben können Bewegungen, Veränderungen bedeuten oder auch statisch wirken. Sind im Gedicht mehr dynamische oder statische Verben?

13. Welche Wirkung üben folgende Wortformen und Erscheinungen aus?
– Diminutiv (z. B. Blümlein);
– Anaptyxen (z.B. betrüget, lüget);
– Apokope (z. B. sollt);
– Archaismus (z. B.  zu zweien).
Würden Sie diese Wörter neutraler oder gehobener Stilschicht zuordnen?

14. Lesen Sie das Gedicht satzweise. Welche syntaktischen Besonderheiten fallen Ihnen auf? Wie wirken auf Sie
– Wiederholungen (Zeilen 3 und 4 in jeder Strophe);
– Interrogativsätze;
– Verbauslassungen (Strophe 3, Vers 2);
– nicht ganz korrekte Wortfolge in Nebensätzen? (Denken Sie an die Natur, an den Wechsel der Jahreszeiten. Der Frühlingsbeginn ist jedes Jahr anders.)

15. Überlegen Sie, was die Personifikationen im Gedicht bedeuten? Was bzw. wer wird personifiziert? Die Schwalbe übernimmt in der dritten Strophe die Rolle des lyrischen Ichs. Wozu?

16. Auf welches Sprichwort spielt die Schwalbe in der letzten Strophe an?

17. Das ist ein Naturgedicht. Die Natur, ihre Veränderung sind zentrales Thema des Gedichts.
Welche Rolle spielen die Jahreszeiten in diesem Gedicht?
Welche werden genannt? Auf welche wird hingewiesen?
Was könnte das wohl bedeuten, dass die Jahreszeiten im Gedicht gerade in dieser Reihenfolge vorkommen (Winter, Frühling, Sommer)?
In welchem Zusammenhang stehen im Gedicht Sommer und Hoffnung?

Das Gedicht ist entnommen aus: Johann Wolfgang Goethe. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1986.
Didaktisiert von Marianna Busojewa