Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №4/2008

Bildung und Erziehung

Immer mehr Schüler an Deutschlands Privatschulen

Berlin. Immer mehr Eltern in Deutschland schicken ihr Kind auf eine Privatschule. Das belegt eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamts. Demnach besuchten im Schuljahr 2006/07 insgesamt 656 186 Schüler eine allgemeinbildende und 235 707 eine berufsbildende Privatschule.

Der Anteil der Privatschüler an allen Schülern bundesweit liegt damit bei 7,3 Prozent. Und auch die Anzahl der freien Schulen ist gestiegen: Im Schuljahr 2006/07 zählte das Statistische Bundesamt insgesamt 4 711 Privatschulen in Deutschland, davon 2 867 allgemeinbildende Schulen. Gemessen am Vorjahr hat sich die Zahl der allgemeinbildenden Einrichtungen in freier Trägerschaft1 damit um 102 erhöht.

«Die aktuelle Statistik verdeutlicht, dass das Interesse an Privatschulen in Deutschland weiter wächst», kommentiert der Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Privatschulen e. V. (VDP) Christian Lucas die Zahlen des Statistischen Bundesamts. «Immer mehr Eltern schätzen offenbar die Vorteile von Schulen in freier Trägerschaft.» So könnten freie Schulen mit ihren speziellen und innovativen Konzepten oft sehr gezielt auf individuelle Fähigkeiten und Anlagen ihrer Schüler eingehen2. «Auch in punkto Schulklima und Pädagogik überzeugen freie Schulen immer mehr Menschen», so Lucas. Seit Jahren steige die Zahl von Privatschülern und -schulen an. Angesichts der aktuellen Zahlen sei zu erwarten, dass sich der positive Trend auch in Zukunft fortsetze.

Allerdings zeige ein Blick nach Europa, dass sich der Anstieg in Deutschland immer noch auf niedrigem Niveau abspiele3. So besuche europaweit im Schnitt jeder fünfte Schüler eine freie Bildungseinrichtung. «Zwar würden auch bei uns über 20 Prozent aller Eltern ihr Kind gerne auf eine Privatschule schicken. Aufgrund langwieriger bürokratischer Prozesse und finanzieller Hürden ist jedoch das Gründen einer Privatschule hierzulande häufig mit erheblichen4 Schwierigkeiten verbunden, sodass das Angebot der Nachfrage hinterherhinkt», erläutert Lucas. Noch nicht einmal ein Drittel aller Eltern könne deshalb ihren Wunsch realisieren und ihr Kind auf eine Schule in freier Trägerschaft schicken. Der häufig zitierte Boom5 der Privatschulen spiele sich derzeit vor allem auf den Wartelisten ab. Die Zukunft des freien Schulwesens beurteilt Lucas trotzdem optimistisch: «Gerade die aktuellen Zahlen beweisen: Privatschulen leisten gute Arbeit und haben mit ihren Bildungskonzepten Erfolg. Diese Erkenntnis werden auch in Zukunft immer mehr Menschen teilen.»

Der Bundesverband Deutscher Privatschulen e. V. vertritt freie Bildungseinrichtungen im allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulbereich sowie in der Erwachsenenbildung und im tertiären Bereich (Hoch- und Fachhochschulen). Der 1901 gegründete Verband bindet seine Mitglieder weder weltanschaulich noch konfessionell oder parteilich. Zusammen mit den beiden konfessionellen Privatschulverbänden, dem Bund der freien Waldorfschulen und der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime bildet der VDP die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen.


1Trä|ger|schaft, die; -, -en: a) Gesamtheit der Trägerinnen u. Träger (Körperschaft, Einrichtung, die [offiziell] für etw. verantwortlich ist u. dafür aufkommen muss: T. des Kindergartens ist die Kirche): die Anstalt wird unter einer erweiterten T. weitergeführt; b) Eigenschaft, Trägerin, Träger zu sein.

2ein|ge|hen <unr. V.; ist>: sich mit jmdm., etw. auseinandersetzen; zu etwas Stellung nehmen: auf eine Frage e.; er ist auf ihren Plan nicht eingegangen (hat ihm nicht zugestimmt); sie gehen sehr auf das Kind ein (zeigen viel Verständnis für das Kind).

3ab|spie|len <sw. V.; hat>: <a. + sich> (als Vorgang) [in bestimmter Weise] seinen Verlauf nehmen; vor sich gehen: alles spielte sich rasend schnell, vor ihren Augen ab; etw. spielt sich hinter den Kulissen, auf einer anderen Ebene ab; R da/hier spielt sich nichts ab! (ugs.; das kommt nicht infrage, daraus wird nichts).

4er|heb|lich <Adj.>: beträchtlich; ins Gewicht fallend: ein
-er Schaden, Unterschied, Nach­teil; e. weniger verdienen; sie wurde e. verletzt.

5Boom [bu:m], der; -s, -s [engl. boom, wohl zu: to boom = brummen, brausen]: 1. a) [plötzlicher] wirtschaftlicher Aufschwung, Hochkonjunktur; b) plötzliches gesteigertes Interesse an, für etw., das dadurch sehr gefragt ist. 2. Hausse an der Börse.

Der Text ist entnommen aus:
http://www.teachersnews.net/artikel/nachrichten/beruf/004675.php