Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №24/2007

Landeskunde

Lesetexte als Schreibanlass

A
1.
Denken Sie eine kurze Geschichte mit folgenden Wörtern und Wendungen aus:

Winter • Schnee • Junge • Schlitten • Feuer anmachen • nach Hause gehen • erfrieren • sich wärmen

2. Lesen Sie den Anfang des Textes.

Zur Winterszeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, musste ein armer Junge hinausgehen und Holz auf einem Schlitten holen. Wie er es nun zusammengesucht und aufgeladen hatte, wollte er, weil er so erfroren war, noch nicht nach Haus gehen, sondern erst Feuer anmachen und sich ein bisschen wärmen. Da scharrte er den Schnee weg, und wie er so den Erdboden aufräumte, fand er einen kleinen goldenen ...

3. Bestimmen Sie die Textsorte (ist es ein wissenschaftlicher, lyrischer Text oder ein Pressebericht, eine Reportage usw.). Begründen Sie Ihre Meinung, gebrauchen Sie dabei folgende sprachliche Mittel:
Das ist ein/eine ..., weil ...
Ich glaube, die Rede ist von einem/einer ..., denn ...
Es geht hier um ein/eine ... . Davon zeugt/zeugen ...

4. a) Notieren Sie bitte drei Vermutungen über den Jungen.
b) Schreiben Sie bitte drei Fragen über den Jungen auf, auf die Sie gern eine Antwort hätten.
c) Lesen Sie die Vermutungen und Fragen vor und besprechen Sie sie.

5. Stellen Sie eine Hypothese auf, was der Junge unterm Schnee gefunden hat und wie er den gefundenen Gegenstand gebrauchen könnte.
Alle Annahmen werden besprochen und die Schüler entscheiden, welche die interessanteste war.
Als Variante kann man an die Schülerpaare oder
-kleingruppen Kärtchen austeilen mit (beispielsweise) folgenden Wörtern:

Ring Apfel
Schlüssel Stern

In Partnerarbeit oder in Kleingruppen sollen die Schüler dann entscheiden, was der Junge mit dem jeweiligen gefundenen Gegenstand anfangen könnte.

6. Lesen Sie den Text weiter.

... Schlüssel. Nun glaubte er, wo der Schlüssel wäre, müsste auch das Schloss dazu sein, grub in der Erde und fand ein eisernes Kästchen. «Wenn der Schlüssel nur passt!», dachte er. «Es sind gewiss kostbare Sachen in dem Kästchen.» Er suchte; aber es war kein Schlüsselloch da, endlich entdeckte er eins, aber so klein, dass man es kaum sehen konnte. Er probierte, und der Schlüssel passte glücklich.
Da drehte er einmal herum, und ...

7. Waren die Vermutungen der «Schlüssel»-Gruppe richtig?

8. Welche Verben (aus der rechten Spalte) passen zu den Substantiven und Substantivgruppen (linke Spalte)?
Verbinden Sie, was zusammenpasst. Bilden Sie Sätze mit den Wortverbindungen.

1. den Erdboden a) anmachen
2. in der Erde b) aufräumen
3. Feuer c) entdecken
4. nach Hause d) finden
5. ein Kästchen e) gehen
6. einen Schlüssel f) graben
7. ein Schlüsselloch g) wegscharren
8. den Schnee  

9. In den beiden Teilen des gelesenen Textes kommen folgende Adjektive und Adverbien vor:

arm • eisern • glücklich • golden • klein • kostbar • tief

Mit welchen Substantiven oder Verben werden diese Adjektive und Adverbien gebraucht? In welchem Kontext?

10. Verbinden Sie Satzteile.

1. Als es Winter war und überall tiefer Schnee lag,
2. Als er das Holz zusammengesucht und auf den Schlitten aufgeladen hatte,
3. Als er den Schnee wegscharrte und den Boden aufräumte,
4. Der Junge fand ein Kästchen und hoffte,
a) wollte er nun Feuer anmachen und sich wärmen.
b) fand er einen kleinen goldenen Schlüssel.
c) dass viele kostbare Sachen drin sind.
d) musste der arme Junge aus dem Walde Holz holen,

11. Schauen Sie den Text (Aufgabe 6) noch einmal durch. Was passierte später? Schreiben Sie die Geschichte bis zum Ende.
Unten im Kasten können Sie das Original lesen.

Brüder Grimm
Der goldene Schlüssel

Zur Winterszeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, musste ein armer Junge hinausgehen und Holz auf einem Schlitten holen. Wie er es nun zusammengesucht und aufgeladen hatte, wollte er, weil er so erfroren war, noch nicht nach Haus gehen, sondern erst Feuer anmachen und sich ein bisschen wärmen. Da scharrte er den Schnee weg, und wie er so den Erdboden aufräumte, fand er einen kleinen goldenen Schlüssel. Nun glaubte er, wo der Schlüssel wäre, müsste auch das Schloss dazu sein, grub in der Erde und fand ein eisernes Kästchen. «Wenn der Schlüssel nur passt!», dachte er. «Es sind gewiss kostbare Sachen in dem Kästchen.» Er suchte; aber es war kein Schlüsselloch da, endlich entdeckte er eins, aber so klein, dass man es kaum sehen konnte. Er probierte, und der Schlüssel passte glücklich.
Da drehte er einmal herum, und nun müssen wir warten, bis er vollends aufgeschlossen, und den Deckel aufgemacht hat; dann werden wir erfahren, was für wunderbare Sachen in dem Kästchen lagen.

Didaktisiert von M. Busojewa

B
1.
Welche Assoziationen haben Sie mit dem Wort «Weihnachtsabend»?

Weihnachtsabend

2. Beantworten Sie die Fragen.
a) Im Falle, wenn Sie Weihnachten feiern, feiern Sie dieses Fest mit den Eltern, mit der Familie, zu Hause?
b) Haben Sie irgendwann Weihnachten außerhalb Ihres Hauses gefeiert?
c) Haben Sie irgendwann Weihnachten außerhalb Ihrer Heimatstadt gefeiert?
– Warum waren Sie in einer anderen Stadt um die Weihnachtszeit?
– Wie fühlten Sie sich in der fremden Stadt?
– Waren Sie lustig oder traurig? Warum?

3. Beschreiben Sie eine vorweihnachtliche Stadt. Wie sehen Straßen und Gebäude aus? Was machen die Menschen, die Erwachsenen und die Kinder?

4. Lesen Sie die erste Strophe des Gedichts.

Weihnachtsabend

Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war’s; durch alle Gassen scholl
Der Kinderjubel und des Markts Gebraus.

4.1. Worterklärungen auf S. 6 können Ihnen beim Lesen helfen.

4.2. Überlegen Sie sich:
a) Warum ist das lyrische Ich in der fremden Stadt?
b) Was für Sorgen könnte das lyrische Ich haben?
c) An welche Kinder denkt es?
d) Warum hat das lyrische Ich die Kinder zu Hause gelassen?
e) Mit wem sind die Kinder zu Hause zurückgeblieben?
f) Was haben «der Kinderjubel» und «des Markts Gebraus» mit Weihnachten zu tun?
g) Wie ist es dem lyrischen Ich zumute?
h) Wo will das lyrische Ich hingehen?

5. Lesen Sie weiter. Wenn nötig, können Sie sich an die Worterklärungen auf S. 6 wenden.

Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:
«Kauft, lieber Herr!» Ein magres Händchen hielt
Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.

5.1. Beantworten Sie die Fragen.
a) Was hat das lyrische Ich gehört?
b) Wen hat es gesehen?
c) Was machte diese Person?

5.2. Stellen Sie Vermutungen zu dieser Person an.
a) Warum hatte sie eine heisere Stimme?
b) War die Person dünn oder dick?
c) Warum war sie nicht zu Hause?
d) Das Alter der Person.
e) Das Geschlecht der Person.

6. Lesen Sie weiter. Treffen irgendwelche Vermutungen aus der Aufgabe 5.2 zu?

Ich schrak empor, und beim Laternenschein
Sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
Wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
Erkannt ich im Vorübertreiben nicht.

6.1. Sammeln Sie die Informationen über die Person. Füllen Sie die Tabelle aus bzw. kreuzen Sie das Zutreffende an.

Erwachsener  
Kind  
Mädchen  
Junge  
Alter  
Familie  
Aussehen  
Bildung  
Beschäftigung  
arm  
reich  
Wo ist die Person?  
anderes  

6.2. Beantworten Sie die Fragen.
a) Haben Sie irgendwo und irgendwann bettelnde Menschen gesehen?
b) Wie reagieren Sie auf bettende Menschen? Wie reagieren auf sie Ihre Mitbürger?
c) Was meinen Sie, hatte man früher mehr oder weniger Erbarmen mit bettelnden Menschen als heute?

6.3. Stellen Sie Hypothesen auf, wie sich die Leute dem Kinde gegenüber im Gedicht benehmen?

Ein Almosen geben/
das Spielzeug kaufen
Kein Almosen geben/
das Spielzeug nicht kaufen
   

7. Lesen Sie die vierte Strophe. Welche Hypothese hat sich als richtig erwiesen?

Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
Noch immer hört’ ich, mühsam, wie es schien:
«Kauft, lieber Herr!» den Ruf ohn’ Unterlass;
Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.

7.1. Was haben Sie Neues über das arme Kind erfahren? Sie können die Tabelle in der Aufgabe 6.1 erweitern.

7.2. Alle gehen an dem armen Kind erbarmungslos vorbei. Und das lyrische Ich? Was könnte es wohl machen?

Ein Almosen geben/
das Spielzeug kaufen
Kein Almosen geben/
das Spielzeug nicht kaufen
   

8. Lesen Sie weiter. Stützen Sie sich auf die Worterklärungen.
Wessen Meinung war richtig?

Und ich? – War’s Ungeschick, war es die Scham,
Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh’ meine Hand zu meiner Börse kam,
Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.

8.1. Beantworten Sie die Fragen.
a) Warum hat sich das lyrische Ich nicht getraut, dem Kind zu helfen?
b) Wie verstehen Sie den Satz «Eh’ meine Hand zu meiner Börse kam,/Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.»

9. Lesen Sie die letzte Strophe.

Doch als ich endlich war mit mir allein,
Erfasste mich die Angst im Herzen so,
Als säß mein eigen Kind auf jenem Stein
Und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.

9.1. Kommentieren Sie diese Strophe, indem Sie die Fragen beantworten.
a) Warum traute sich das lyrische Ich nicht, dem Kind in Gegenwart von vielen Leuten zu helfen?
b) Warum erfasste es die Angst im Herzen, als es allein war?
c) Erklären Sie bitte, warum es dem lyrischen Ich angst wurde?

10. Sind Sie einverstanden mit der folgenden These: Fremde Kinder gibt es nicht.

11. Schreiben Sie, wie sich die Geschichte weiterentwickeln könnte
– aus der Perspektive des bettelnden Kindes,
– aus der Perspektive des lyrischen Ichs.

Worterklärungen

Strophe 1
durchschreiten – (высок.) проходить по чему-л., пройти сквозь, через что-л.
der Kinder denkend = an die Kinder denkend
schallen; es schallt; es schallte, seltener scholl; es schallte, seltener scholle; geschallt; schall[e]!; – звучать, раздаваться
der Jubel; -s – ликование, веселье, восторг
das Gebraus; -es, das Gebrause; -s – [постоянный] шум, рокот

Strophe 2
fortspülen <sw.V.; hat> – смыть, удалить
heiser <Adj.> – хриплый, сиплый
ins Ohr dringen – донестись до слуха
feilbieten <st. V.; hat> – (устарев.) предлагать, выставлять дл япродажи
vorhalten <st. V.; hat> – держать что-л. перед кем-л., чем-л.

Strophe 3
emporschrecken – испугаться, вскакивать в испуге
das Angesicht
; -[e]s, -er u. (österr.:) -e – (высок.) лицо, лик
wes (altere Form von wessen); wes das Herz voll ist, des geht der Mund über; wes Brot ich ess, des Lied ich sing!
vorübertreiben = vorbeigehen

Strophe 4
ohne Unterlass – (высок.) непрерывно, беспрестанно
jmdm. Gehör verleihen – услышать, внимать

Strophe 5
das Ungeschick; -[e]s – неудача, неловкость
die Scham; - – стыд
die Börse; -, -n – (устарев.) кошелёк
verschallen <st. u. sw. V., verschallte/(auch:) verscholl, ist verschallt>: – (высок.) затихать (о звуке)

Strophe 6
indessen, (seltener:) indes – (высок.) тем временем, в то время как
entfliehen <st. V.; ist> – бежать, убегать, спасаться бегством, сбежать

Weihnachtsabend

Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war’s; durch alle Gassen scholl
Der Kinderjubel und des Markts Gebraus.

Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:
«Kauft, lieber Herr!» Ein magres Händchen hielt
Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.

Ich schrak empor, und beim Laternenschein
Sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
Wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
Erkannt ich im Vorübertreiben nicht.

Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
Noch immer hört’ ich, mühsam, wie es schien:
«Kauft, lieber Herr!» den Ruf ohn’ Unterlass;
Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.

Und ich? – War’s Ungeschick, war es die Scham,
Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh’ meine Hand zu meiner Börse kam,
Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.

Doch als ich endlich war mit mir allein,
Erfasste mich die Angst im Herzen so,
Als säß mein eigen Kind auf jenem Stein
Und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.
Theodor Storm

Das Gedicht ist entnommen aus: Das passende Gedicht. Klassische
und ausgefallene Gedichte für alle Anlässe. Dudenverlag, Mannheim 2006.
Didaktisiert von Marianna Busojewa