Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №5/2007

Sonderthema

Paul-Gerhardt-Zitate

Alles Ding währt seine Zeit

Diese Zeile stammt aus dem vielstrophigen Lied «Sollt’ ich meinem Gott nicht singen» des Kirchenliederdichters Paul Gerhardt. Die Verse «Alles Ding währt seine Zeit,/ Gottes Lieb in Ewigkeit» bilden den Refrain der zehn ersten Strophen des Liedes. Als Zitat spielt der Text auf die Endlichkeit und Vergänglichkeit alles Irdischen an oder auch, vordergründiger, darauf, dass etwas Bestimmtes einmal ein Ende hat oder haben muss.

Gib dich zufrieden und sei stille

Das Zitat ist die Anfangszeile eines evangelischen Kirchenliedes von Paul Gerhardt, das auch durch die dreifache Vertonung von Johann Sebastian Bach für das Gesangbuch des Zeitzer Schlosskantors Schemelli zusätzliche Bekanntheit erlangt hat. Der für das Verständnis notwendige Textzusammenhang lautet: «Gib dich zufrieden und sei stille/ In dem Gotte deines Lebens!/ In ihm ruht aller Freuden Fülle,/ Ohn’ ihn mühst du dich vergebens ...» Die Aufforderung «Gib dich zufrieden!» kehrt am Schluss jeder Strophe wieder. Die im Sinne dieser Aufforderung zitierte Anfangszeile gibt, besonders wenn man sie auf sich selbst bezieht, oft einer gewissen Resignation Ausdruck.

Gast auf Erden

Die Erkenntnis, nur Gast auf Erden (und damit sterblich) zu sein, geht auf Psalm 119,19 im Alten Testament zurück: «Ich bin ein Gast auf Erden.» Der dichterische Ausdruck «Erdengast» wird gelegentlich mit «Erdenpilger» synonym gebraucht. Das Psalmwort hat Paul Gerhardt als Anfang eines Kirchenliedes gewählt: «Ich bin ein Gast auf Erden/ Und hab’ hier keinen Stand,/ Der Himmel soll mir werden,/ Da ist mein Vaterland.»

Geh aus, mein Herz, und suche Freud’

«Geh aus, mein Herz, und suche Freud’/ In dieser lieben Sommerzeit/ An deines Gottes Gaben.» So beginnt der bald zum Volkslied gewordene Sommergesang Paul Gerhardts. Besonders der Anfang des Liedes wird auch heute noch gelegentlich als scherzhafte Aufforderung zitiert, auszugehen und aus dem Alltagstrott einmal auszubrechen.

Hoff, o du arme Seele

«Hoff, o du arme Seele,/ hoff und sei unverzagt!» So beginnt die 6. Strophe des Kirchenliedes Befiehl du deine Wege Paul Gerhardts (Evangelisches Kirchengesangbuch Nr. 294). Man zitiert diesen Vers gelegentlich – meist nur die Anfangsworte –, wenn man jemandem Mut machen und ihn darin bestärken will, auf Besserung zu hoffen.

Mach End’, o Herr, mach Ende!

Die 12. Strophe des evangelischen Kirchenliedes Befiehl du deine Wege beginnt mit den Worten: «Mach End’, o Herr, mach Ende/ mit aller unsrer Not.» Das Lied stammt von Paul Gerhardt, dessen Schaffen den Höhepunkt der evangelischen Kirchenlieddichtung nach Luther bildete. Die Anfangsworte der Strophe werden zitiert, wenn man – gleichsam mit einem Stoßseufzer – ausdrücken will, dass man das Ende einer langen Rede oder den längst fälligen Abschluss einer Sache herbeisehnt.

Nun ruhen alle Wälder

So beginnt ein Abendlied Paul Gerhardts. Die erste Strophe des Liedes sieht den Menschen eingebunden in die Natur, die sich zur Ruhe begeben hat: «Nun ruhen alle Wälder,/ Vieh, Menschen, Städt und Felder;/ Es schläft die ganze Welt ...» Mit dem Zitat kann man eine friedliche Abendstimmung vor allem in naturnaher Umgebung charakterisieren.

Wach auf, mein Herz, und singe

«Wach auf, mein Herz, und singe/ dem Schöpfer aller Dinge,/ dem Geber aller Güter,/ dem frommen Menschenhüter.» So beginnt das Morgenlied Paul Gerhardts. Der erste Vers wird heute gelegentlich noch scherzhaft zitiert, wenn man jemanden am Morgen aufweckt und ihn für die Arbeit des bevorstehenden Tages ermuntern will.