Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №20/2008

Fortbildungskurs

Entwicklung der grammatischen Kompetenz mithilfe des Aufgaben- und Übungssystems

Lektion 4. Objekt- und Subjektsätze

Erstellt von Alexander Bashanow

(Fortsetzung des Artikels aus Nr. 17, 18, 19/2008)

PLAN

Zeitung
Nr.

Lektion

17

Lektion 1. Bildung und Gebrauch der Zeitformen im Deutschen

18

Lektion 2. Genera Verbi im Deutschen

19

Lektion 3. Infinitivformen im Deutschen
Kontrollarbeit Nr. 1

20

Lektion 4. Objekt- und Subjektsätze

21

Lektion 5. Attributsätze

22

Lektion 6. Temporalsätze
Kontrollarbeit Nr. 2

23

Lektion 7. Der Konjunktiv

24

Lektion 8. Konjunktivformen als Mittel zum Ausdruck der Irrealität
Abschlussarbeit

Im Deutschen gibt es zwei Typen von komplexen Sätzen: Satzreihe und Satzgefüge. Während die Satzreihe aus zwei oder mehreren syntaktisch gleichwertigen einfachen Sätzen besteht, ist im Satzgefüge mindestens ein Teilsatz einem anderen Teilsatz untergeordnet. Das kommt dadurch zum Ausdruck, dass ein Satz im Satzgefüge immer als ein Satzglied des jeweils übergeordneten Satzes fungiert und dass die Wortfolge beider Sätze nicht ohne Änderungen bleibt. Das Satzgefüge wird traditionsgemäß als eine Verbindung des Hauptsatzes und des Nebensatzes angesehen. Der Nebensatz ist syntaktisch von dem Hauptsatz abhängig und hat eine besondere Wortfolge:
(1) Er saß im Sessel, als sie ins Zimmer hereinkam (das Prädikat des Nebensatzes steht an dessen Ende).
(2) Wir wären zu Hause geblieben, wäre das Wetter schlecht gewesen (das Prädikat steht am Anfang und am Ende des Nebensatzes).
(3) Ich dachte, er kommt erst morgen/er kann erst morgen kommen (das Prädikat steht in der Mitte und, wenn es zusammengesetzt ist, am Ende des Nebensatzes).
Der Nebensatz kann auch die Wortfolge im Hauptsatz beeinflussen. Steht der Nebensatz vor dem Hauptsatz, beginnt Letzterer mit dem Prädikat (4), mit einer für eine bestimmte Beziehung typischen Partikel (5) oder mit einem Adverb (6):
(4) Wenn sie zu uns zu Gast kommt, freuen wir uns darüber.
(5) Wenn er anruft, so bin ich nicht im Haus.
(6) Als das Gewitter kam, da liefen wir schnell ins Haus.

Subjektsätze erfüllen die Funktion des Substantivs im Nominativ. Sie sind Erweiterungen zu einem Korrelat im Hauptsatz. Als Korrelat können in erster Linie das, es treten. Eingeleitet werden Subjektsätze durch die Konjunktionen dass und ob oder durch Fragepronomen. Der Subjektsatz kann sein:
– Konjunktionalsatz: Dass du kommen willst (= dein Kommen), freut mich;
– Relativsatz: Wer wagt, gewinnt;
– indirekter Interrogativsatz: Wann er kommt, ist fraglich.

Objektsätze sind Nebensätze, die die Funktion des Objekts ausüben und sich auf das Prädikat des übergeordneten Satzes beziehen. Objektsätze antworten auf die Fragen «Was?», «Wem?».
Objektsätze können sowohl vorangestellt als auch nachgestellt werden. Die Mittelstellung im Hauptsatz (= der Nebensatz wird in den Hauptsatz eingeschoben) kommt seltener vor:
(7) Dass er drei Millionen Euro im Lotto gewonnen hat, glaube ich nicht.
(8) Er hat damit gerechnet, dass ich später komme.
Die Satzgliedstellung im Objektsatz (damit wird der Nebensatz gemeint) unterscheidet sich kaum von der Wortfolge in einem normalen Nebensatz: Das Prädikat steht am Satzende (9). Dabei gilt folgende Regel: Alle infiniten Verbformen stehen vor dem finiten Verb (10). Besteht das zusammengesetzte verbale Prädikat aus drei oder mehr Teilen, darf das finite Verb auch vor die infiniten Verbformen kommen (11). Beim Ersatzinfinitiv kommt die finite Verbform auch vor die infinite, eine andere Stellung von Teilen des zusammengesetzten Prädikats gilt sogar als grammatisch unkorrekt und wird als Fehler wahrgenommen (12):
(9) Ich hoffe, dass er mir morgen dein Buch mitbringt.
(10) Er behauptet, dass seine guten Bekannten ein Haus in Spanien gekauft haben.
(11) Er ist sicher, dass dieses Haus voriges Jahr saniert worden ist.
(12) Sie glaubt, dass du ihm hättest helfen sollen.
In uneingeleiteten Objektsätzen, die zur Wiedergabe der indirekten Rede dienen, ist eine Wortfolge wie in einem einfachen Satz möglich. Die Struktur und die Stellung des uneingeleiteten Nebensatzes weist aber einige Besonderheiten auf:
– Diese Sätze werden fast immer nachgestellt.
– Die Konjunktion fehlt.
– Das finite Verb kann sowohl im Indikativ (bei einer inoffiziellen Kommunikation, in inoffiziellen Gesprächen) als auch im Konjunktiv (in Schrifttexten, bei einer offiziellen Kommunikation) stehen:
(13) Er sagt, du hast mit ihm eine Wette abgeschlossen. (Man könnte auch so einen Satz zu hören bekommen: «Du hast mit ihm eine Wette abgeschlossen, sagt er/so was sagt er.»).
(14) Frau Bundeskanzlerin gab zu, sie habe mit solcher Reaktion der Verbündeten nicht einmal gerechnet.
(15) Herr Schmitt behauptete, er würde auch gerne in ihre Vorstellung gehen.
Je nach der Intention des Sprechenden/Schreibenden kann der Hauptsatz dem Nebensatz vorangehen oder dem Nebensatz folgen. Meist wird der Objektsatz voran­gestellt, wenn der Schreibende/Sprechende den Sachverhalt hervorheben will. Oft fängt der nachgestellte Hauptsatz mit einem Pronomen oder einem Pronominaladverb an:
(16) Ich finde es gut, dass er morgen selber in die Versammlung kommt (neutral).
(17) Dass er ein neues Auto kaufen will, kann ich mir vorstellen (leichte Hervorhebung durch Stellung).
(18) Dass sie ihn damals beleidigt hat, das hat sie ihr ganzes Leben lang bereut (stärkere Hervorhebung durch Stellung und Pronomen das).
(19) Dass sie ihm kündigt, darüber ärgert er sich bis jetzt (stärkere Hervorhebung durch Stellung und Pronominaladverb darüber).
Objektsätze werden eingeleitet
– durch die Konjunktion ob,
– durch die Konjunktion dass,
– durch zahlreiche Fragepronomen.
(20) Er fragt mich, ob ich morgen rechtzeitig im Büro bin.
(21) Ich halte es für wichtig, dass du ihm die Wahrheit sagst.
(22) Er erkundigte sich beim Verkehrspolizisten, wie er mit dem Auto nach Nürnberg kommt.
(23) Ich bin darauf gespannt, wer noch an unserem Wettbewerb teilnimmt.
(24) Ich erinnerte meinen Kollegen, wann wir am Bahnhof sein sollten.
(25) Es war ihm egal, was am nächsten Tag passieren würde.
Der Konjunktion ob und den Fragepronomen auf der einen Seite und der Konjunktion dass auf der anderen Seite kommen unterschiedliche Funktionen zu. Der Objektsatz mit der Konjunktion ob bzw. einem Fragepronomen gehen auf einen Fragesatz ohne bzw. mit dem Fragewort zurück. Ein Aussagesatz wird dagegen zu einem Objektsatz mit der Konjunktion dass:
(26) Er fragt: «Wann kommt der Zug?» – Er fragt, wann der Zug kommt.
(27) Er fragt mit Ungeduld: «Spinnt Stephan wohl?» – Er fragt mit Ungeduld, ob Stephan (wohl) spinnt.
(28) Er sagt: «Mein Hund hat nie einen gebissen.» – Er sagt, dass sein Hund nie einen gebissen hat.
Es gibt auch einen semantischen Unterschied zwischen den Konjunktionen ob und dass. Während ob Ungewissheit (29), Unsicherheit (30), Unbestimmtheit (31) ausdrückt, bringt dass hingegen Gewissheit (32), Sicherheit (33), Vermutung (34) und etwas schon Feststehendes (35) zum Ausdruck:
(29) Ich wusste nicht, ob ich mein Auto aus der Autowerkstatt schon am Samstag abholen konnte.
(30) Ich bin mir nicht sicher, ob du dich in deinen Berechnungen nicht geirrt hast.
(31) Es entscheidet sich erst morgen, ob wir dieses Jahr einen Ausflug in den Harz machen.
(32) Ich habe erfahren, dass unser Mathelehrer nächstes Jahr geht.
(33) Ich bin überzeugt, dass man immer die Wahrheit sagen soll.
(34) Ich nehme an, dass er erst gestern in Moskau angekommen ist.
(35) Es steht schon fest, dass ich und meine Eltern Ende Juli nach Hamburg umziehen.
Da der Gebrauch der Konjunktionen ob und dass durch ihre Bedeutung bedingt ist, lassen sich nicht alle Verben mit diesen Konjunktionen verbinden. Meistens kann man am Verb erkennen, welche Konjunktion gebraucht werden muss.

Die Konjunktion dass kommt nach Verben:
sich abfinden (смириться), ablehnen (отказаться, отвергнуть), ankommen (зависеть, определяться, быть важным), annehmen (предполагать, допускать), ansehen (считать, рассматривать), sich ärgern (злиться, сердиться, раздражаться), aufpassen (следить), ausgehen (исходить, делать предположение), ausnutzen (пользоваться, воспользоваться), beabsichtigen (намереваться, планировать), bedauern (сожалеть), befürworten (одобрять, соглашаться, поддерживать), behaupten (утверждать, полагать), sich beklagen (жаловаться), sich bemühen (стараться, прикладывать усилия), bereuen (сожалеть, раскаиваться), berichten (сообщать, докладывать), beschließen (решать, принимать решение), bestreiten (оспаривать, подвергать сомнению), betrachten (рассматривать, считать), beweisen (доказывать), bewundern (восхищаться, любоваться), bezahlen (заплатить), bezeichnen (называть, считать, рассматривать), bitten (просить), danken (благодарить), denken (думать, полагать), drohen (грозить, угрожать), sich entscheiden (выбирать, принимать решение), sich erinnern (вспоминать), erlauben (разрешать, позволять), erwarten (ожидать, рассчитывать), erzählen (рассказывать), finden (считать, полагать), sich freuen (радоваться), sich fürchten (бояться, опасаться), gehen (идти в выражении «es geht um etwas»), gestehen (признавать, сознаваться), sich gewöhnen (привыкать), glauben (полагать, верить), halten (считать, в выражении «etwas Akk. für etwas Akk. halten»), hindern (препятствовать, мешать), hinnehmen (принимать, мириться), informieren (предупредить, информировать, сообщить), leidtun (вызывать сожаление), leugnen (отрицать), lieben (любить), liegen (быть важным, в выражении «es liegt jmdm. an»), schätzen (ценить), sorgen (обеспечивать, заботиться о чём-либо), übel nehmen (обижаться), überzeugen (убеждать, переубеждать), verachten (презирать), verdienen (заслужить), verlangen (требовать), vermeiden (избегать, не допускать), vermuten (подозревать, предполагать), versichern (уверять, заверять), versprechen (обещать), vorwerfen (упрекать), zugeben (соглашаться, признавать) u. a.:
(36) Es kommt mir darauf an, dass ihr diesen Auftrag bis Montag erledigt.
(37) Ich sehe es als deinen gröbsten Fehler an, dass du auf diese Reise verzichtet hast.
(38) Man geht bei den Prognosen davon aus, dass der Ölpreis bald die 150-Dollar-Marke erreicht.
(39) Die Kommission hat es befürwortet, dass er sein Projekt an die umliegenden Gebäude angepasst hat.
(40) Nur wenige bestreiten heute, dass Mensch und Affe verwandt sind.
(41) Ich weiß, dass viele es als dumm betrachten, dass er ihr verziehen hat.
(42) Er hat es teuer bezahlt, dass er ihre Bitte damals abgeschlagen hat.
(43) Ich könnte es als dumm bezeichnen, dass du letzte Woche die Schule geschwänzt hast, aber ...
(44) Er musste es hinnehmen, dass die meisten nicht an seiner Seite waren.
(45) Es tat ihm wirklich leid, dass dieses Mal sein Auftritt schlecht vorbereitet war.
(46) Es lag ihm daran, dass seine Familie im besten Hotel untergebracht wurde.
(47) Sie hat es hoch geschätzt, dass er ihr in jener peinlichen Situation beigestanden hatte.
(48) Sorgen Sie dafür, dass alle ihr Abendbrot kriegen.
(49) Sie nahm es ihm übel, dass er sie zur Party nicht eingeladen hatte.
(50) Er vermied es, dass man ihn danach fragte.
(51) Sie versicherte uns, dass das Buch nächste Woche zu kaufen ist.
Die Konjunktion dass kommt auch nach Adjektiven und Partizipien, die mit der Kopula stehen:
böse, neidisch, froh, glücklich, traurig, enttäuscht, frustriert u. a.

Die Konjunktion ob steht nach Verben:
abhängen (зависеть), diskutieren (обсуждать, дискутировать, спорить), entscheiden (решаться, выясняться), sich erkundigen (узнавать, спрашивать, осведомляться), fragen (спрашивать), klären (прояснять, выяснять), nachdenken (размышлять, думать), prüfen (проверять), rätseln (гадать, предполагать), überlegen (раздумывать, размышлять, думать).

Die Konjunktion ob steht nach Partizipien und Adjektiven, die mit einer Kopula stehen:
gespannt, unsicher u. a.
Nach einigen Verben und Adjektiven kann je nach dem Kontext entweder dass oder ob stehen:
(52) Ich habe erfahren, dass wir uns morgen um 7 Uhr vor der Schule versammeln.
(53) Ich erfahre erst morgen, ob ich in diese Prüfung auch soll.
(54) Ich zweifle, ob er morgen rechtzeitig kommt.
(55) Ich zweifle, dass er vorige Woche Spätschicht hatte.
Wenn man die Sätze vergleicht, so stellt man fest, dass die Konjunktion ob gebraucht wird, wenn der Satz sich auf etwas Künftiges, etwas noch nicht Feststehendes und Entschiedenes bezieht, während man zur Konjunktion dass greift, um von etwas gerade Entschiedenem zu berichten. Das ist ebenso der Fall bei feststellen, sich heraustellen, wissen.
Ein ähnlicher Fall liegt vor, wenn man den Subjektsatz mit den Adjektiven wie einerlei, uninteressant, egal etc. verbindet. Die können auch mit beiden Konjunktionen gekoppelt werden:
(56) Es ist mir egal, ob er kommt (= Ich weiß es noch nicht, ob er kommen wird, aber auch wenn er kommen würde, würde mich das kaum bewegen).
(57) Es ist mir einerlei, dass er kommt (= Ich weiß, dass er kommt, aber das bewegt mich kaum).
Oft tauchen im Hauptsatz die Korrelate es und das auf, wenn der Nebensatz für ein direktes Objekt steht, oder ein Präpositionalpronomen (damit, darauf, davon etc.), wenn er ein Präpositionalobjekt ersetzt. Die Korrelate weisen entweder auf den voran- oder auf den nachgestellten Objektsatz. Dabei kommt das Korrelat es dem Nebensatz voran, während das Korrelat das viel öfter einem Nebensatz folgt.
(58) Ich finde es gut, dass er uns genau informiert hat.
(59) Achten Sie bitte darauf, dass die Kamera nicht nass wird.
(60) Dass er uns genau informiert hat, das finde ich gut.
(61) Dass die Kamera nicht nass wird, darauf sollen Sie achten.
Ob das Korrelat fakultativ oder obligatorisch ist, hängt von der Stellung des Objektsatzes und von der Valenz des Verbs ab. So ist das Korrelat das abgesehen von der Valenz des Verbs fakultativ:
(62) Dass seine Eltern auch mitfahren, das könnte man ausnutzen.
(63) Dass seine Eltern auch mitfahren, könnte man ausnutzen.
Das Korrelat es ist dagegen entweder fakultativ oder obligatorisch, je nach der Valenz des Verbs. Bei den Verben ablehnen, ansehen als, aufgeben, aufnehmen, aushalten, ausnutzen, befürworten, begrüßen, beklagen, betrachten als, bewundern, bezeichnen, mit sich bringen, sich erlauben, erleichtern, ermöglichen, erschweren, ertragen, erwarten, finden, gewohnt sein, es eilig haben, es leicht/schwer haben, gern haben, halten für, hassen, hinnehmen, sich leisten, mögen, nennen, (irgendwie) nehmen, schätzen, übel nehmen, überlassen, verachten, verdienen, vermeiden, versäumen, vertragen, zählen zu ist es obligatorisch, bei anderen wird es jedoch fakultativ gebraucht:
(64) Ich bin es gewohnt, dass er freitags schon um drei Feierabend macht.
(65) Ich habe es gern, dass deine Eltern mich nach meinen Erfolgen fragen.
(66) Ich halte es für logisch, dass du die Kontrolle über die Renovierung übernommen hast.
Und:
(67) Ich kann (es) verstehen, dass Leo unzufrieden ist.
(68) Manche bestreiten (es), dass hohe Ölpreise zur Entwicklung von alternativen Energiequellen führen werden.
(69) Ich nehme (es) an, dass sie daran schuld ist.
Nach einigen Verben darf das Korrelat es nicht einmal gebraucht werden:
(70) Ich glaube, dass du dieses Mal nicht recht hast.
(71) Ich meine, dass man nächstes Mal damit vorsichtiger umgehen soll.
Pronominaladverbien sind hingegen meistens fakultativ, wenn der Objektsatz nach dem Hauptsatz kommt:
(72) Wir danken Ihnen vielmals (dafür), dass Sie uns geholfen haben.
(73) Ich hoffe (darauf), dass er den Wettbewerb gewinnt.
(74) Er wunderte sich (darüber), dass sein Pferd als Letztes gekommen war.
(75) Sie erinnerte sich (daran), dass wir letzten Sommer die Großeltern nicht besucht hatten.
Hat aber das Verb mehrere Rektionen, die dem Verb verschiedene Bedeutungen verleihen, so muss das Korrelat beibehalten werden, darf nicht weggelassen werden:
(76) Er bestand darauf, dass wir dieses Werkzeug kaufen sollten.
(77) Er meinte damit, dass wir uns schnellstens umziehen sollten.
(78) Sie rechnete fest damit, dass der Boss ihr Gehalt erhöht.
(79) Sie fand sich damit ab, dass ihr Zug eine Verspätung hatte.
Steht der Nebensatz vor dem Hauptsatz, so darf das Pronominaladverb im Unterschied zum Korrelat das nicht mehr eliminiert werden:
(80) Dass Sie uns geholfen haben, dafür danken wir Ihnen vielmals.
(81) Dass er sich verspätete, darüber ärgerte er sich sehr.
(82) Dass niemand gekommen war, darüber war er überrascht.
(83) Dass sie so viele Kleider hatte, darum beneidete sie ihre Freundin.
Wichtig ist auch, dass dieselben Regeln für Adjektive und Partizipien gelten, die im Hauptsatz zu Prädikativen werden:
(83) Ich bin (darauf) gespannt, wie es weiter geht.
(84) Ich bin es gewohnt, dass man mich für schuldig erklärt.
(85) Dass er das schwierige Spiel trotz des Widerstandes seines Gegners gewonnen hat, darauf bin ich stolz.
(86) Dass man mich früh weckt, (das) bin ich gewohnt.

***

Die meisten Verben und Adjektive lassen sich im Deutschen sowohl mit einem Nebensatz/Objektsatz als auch mit seiner Konkurrenzform – einem Infinitivsatz – verbinden. Man sollte aber bedenken, dass in einigen Fällen der parallele Gebrauch des Objekt- und des Infinitivsatzes nicht möglich ist. Einerseits gibt es Kontexte, in denen ein Infinitivsatz nicht gebildet werden sollte. Andererseits gibt es auch Verben bzw. Adjektive, nach denen nur ein Infinitivsatz als Ergänzung kommt. Hier einige davon:
fähig sein, würdig sein, schwerfallen, leichtfallen, anfangen, sich lohnen, auffordern, aufhören, pflegen, sich entschließen, sich sehnen, sich weigern, vorhaben, wagen, zwingen.


Mögliche Übungen

1. Spielen Sie den Dialog nach dem Muster:
A: Er sagt, er kommt erst morgen.
B: Wie bitte? Was sagt er?
A: Dass er erst morgen kommt.
(Man übt die Wortfolge im Nebensatz. Man fängt mit einfachen Verben an, dann könnte man auch zu Verben mit trennbaren Vorsilben und Reflexivpronomen übergehen und erst danach zu analytischen Zeitformen oder Genera).

2. Spielen Sie den Dialog nach dem Muster:
A: Was will er?
B: Dass wir ihn morgen vom Bahnhof abholen.
(Man kann das in Form einer Übung mit zwei Kästen veranstalten, in einem Kasten findet man Verben wollen, verlangen, hoffen etc., in dem anderen Wortverbindungen vom Bahnhof abholen, Brot kaufen etc. Man kann das auch etwas lustiger machen, indem man Verben und Wortverbindungen in zwei Haufen oder zwei Briefumschläge tut und die Schüler dann die Kärtchen blind ziehen. Hier werden Nebensätze mit dass geübt.)

3. Spielen Sie den Dialog nach dem Muster:
A: Was will er?
B: Der fragt, ob / wann wir morgen ankommen?
A: Übrigens, wann kommen wir morgen an?
B: Ich kann mich daran nicht erinnern, ich glaube um zwei.
(Man macht das lieber sofort mit zwei Briefumschlägen, sodass Schüler immer wieder spontane Antworten geben sollen; man könnte auch vorher einige mögliche Reaktionen üben, die Unsicherheit zum Ausdruck bringen.)

4. Spielen Sie den Dialog nach dem Muster:
A: Er hofft, wir verspäten uns morgen nicht.
B: Wie bitte? Worauf hofft er?
A: (Er hofft darauf,) dass wir uns morgen nicht verspäten.
(Man übt hier nicht nur die Wortfolge und die Wahl der Konjunktion, sondern auch die Rektion des Verbs und Pronominaladverbien.)

5. Spielen Sie den Dialog nach dem Muster:
A: Hier steht, dass der Elefant das größte Tier ist.
B: Wirklich/Tatsächlich? Meinst/findest du es auch so?
A: (positiv) Ja, ich bin sicher/überzeugt/Ich meine auch/ ..., dass der Elefant das größte Tier ist.
A: (negativ) Na ja, ich bin nicht so sicher, ob der Elefant das größte Tier ist.
(Man übt die Wahl der Konjunktion; in dieser Übung sollen Schüler wieder Sätze aus einem Briefumschlag ziehen, man könnte auch vorher andere Verben für eine negative Antwort besprechen, wie z. B. entscheiden, zweifeln, annehmen, lesen u. a. m.)

6. Spielen Sie den Dialog nach dem Muster:
A: Ich habe gesagt, dass du stolz bist, dass er die Aufgabe bis Freitag erledigt hat.
B: Ach du meine Güte. Da hast du alles verwechselt! Dass er die Aufgabe bis Montag erledigt hat, darauf bin ich stolz.
(Man übt den vorangestellten Nebensatz, dabei zieht einer der Schüler wieder ein Kärtchen aus dem Briefumschlag. Man könnte die Aufgabe schwieriger machen, indem man auf einige der Kärtchen einfach Verben schreibt, sodass B. seine Antwort auch anders formulieren kann, z. B. so: «Ach du meine Güte. Da hast du alles verwechselt! Dass er die Aufgabe bis Freitag erledigt hat, das habe ich nicht erwartet!»)

7. Stellen Sie einen richtigen Nebensatz zusammen.
Muster: Er behauptet, (hat, ersten, ihn, er, zum, bei, getroffen, Mal, Freund, seinem) – Er behauptet, dass er ihn zum ersten Mal bei seinem Freund getroffen hat.
(Man kann diese Aufgabe leichter machen, indem man die Wortkombinationen behält, oder schwieriger, so wie es im Muster ist. Man kann die Übung auch anders gestalten, indem man an Schüler kleine Kärtchen verteilt, auf denen einzelne Wörter oder Wortverbindungen stehen und aus denen die Schüler Sätze machen sollen.)

8. Bilden Sie Sätze nach dem Muster:
Muster: N: Ich war gestern nicht zu Hause. (behaupten) – N. behauptet, dass er gestern nicht zu Hause war.
(Man übt dadurch
– Wortfolge im Nebensatz; so können alle Sätze in direkter Rede Aussagen über die Vergangenheit sein oder ein zusammengesetztes Prädikat enthalten;
– einige Verben; so könnte man sie in Klammern auch auf Russisch anführen;
– die Wahl der Konjunktion; so könnte man in die Übung auch einige Fragen aufnehmen; dazu könnte man alle möglichen Behauptungen in einen Briefumschlag stecken).

9. Ob und/oder dass?
Muster: Er ließ prüfen, ... jemand überlebt hat. – Er ließ prüfen, ob jemand überlebt hat.
(Die Übung kann lang oder kurz sein, sollte aber einige Sätze enthalten, wo beide Konjunktionen möglich sind oder wo die Wahl der passenden Konjunktion vom Kontext abhängt.)

10. Wie heißt das fakultative/obligatorische Korrelat?
Muster: Er hofft (...), dass sie bald zurückkehrt. – Er hofft (darauf), dass sie bald zurückkehrt.
(Man sollte in dieser Übung mindestens am Anfang dem Lernenden selber mithilfe von Klammern zeigen, ob das Korrelat fakultativ oder obligatorisch ist; diese Übung könnte auch schwieriger gemacht werden, dazu muss man nur die Verben wählen, die mehrere Rektionen haben und den Lernenden selber entscheiden lassen, welches Korrelat wo am Platze ist, z. B. mit bestehen:
a) Er besteht ..., dass wir das Land in 24 Stunden verlassen sollen. b) Der Unterschied besteht ..., dass ich diese Aufgabe auch ohne deine Hilfe machen kann, du aber nicht. – a) Er besteht darauf,... b) Der Unterschied besteht darin,...)

11. Betonen Sie den Nebensatz, fangen Sie damit an!
Muster: Er ärgert sich, dass sie so früh weggegangen sind. – Dass sie so früh weggegangen sind, darüber ärgert er sich.
(Man übt nicht nur die Stellung des Nebensatzes, sondern auch die Rektion der Verben.)

12. Infinitiv oder Nebensatz?
Muster: N. soll den Müll raustragen. Ich bitte N. darum. → Ich bitte N. den Müll rauszutragen.
N. soll den Müll raustragen. Ich will das. → Ich will, dass N. den Müll rausträgt.
N. kommt morgen. Ich frage ihn danach. → Ich frage N., wann er kommt.
(Man kann die Schüler darauf aufmerksam machen, dass statt eines Nebensatzes mit ob nie ein Infinitivsatz verwendet werden kann.)

13. Man lässt die Schüler einander zu einem bestimmten Thema befragen. Danach bespricht man mit ihnen Verben, die den Eindruck, die Einschätzung ausdrücken oder etwas kommentieren helfen. Und man lässt Schüler einen Bericht schreiben, in dem sie zu den Worten ihrer Mitschüler Stellung nehmen sollen.

14. Man lässt Schüler das Drehbuch zu einem Krimi verfassen. Die Aufgabe ist leichter, wenn man den Schülern keine Verben vorgibt. Möchte man die Aufgabe komplizierter machen, so könnte man im Voraus bestimmen, welche Verben unbedingt gebraucht werden sollten. Man könnte sogar einen Wettbewerb veranstalten.

15. Übersetzen Sie ins Deutsche:
(Man fängt mit einfacheren Sätzen an: «Я удивлен, что ты тоже здесь», dann gelangt man über schwerere Sätze wie «Я не уверен, что он прав» (im Deutschen kommt aber die Konjunktion ob!) zu komplizierten wie «Тем, что он пришел на полчаса позже, он меня разозлил» (im Deutschen kommt das Korrelat erst nach dem Nebensatz!).

Fragen und Aufgaben
1. Welche zwei Typen von Nebensätzen gibt es im Deutschen?
2. Welche syntaktischen Besonderheiten sind für das Satzgefüge typisch?
3. In welchem Fall kann der Nebensatz die Wortfolge im Hauptsatz beeinflussen?
4. Was ist ein Subjektsatz?
5. Charakterisieren Sie Objektsätze.
6. Wodurch ist die Wahl der Konjunktionen ob und dass in Objektsätzen bedingt?

Grammatisches deutsch-russisches Wörterbuch
das Adverb: наречие
fakultativ: факультативный, необязательный
das Fragepronomen: вопросительное местоимение
die Konjunktion: союз
der Konjunktiv: сослагательное наклонение
das Korrelat: коррелят
die Kopula: глагол-связка
das Objekt: дополнение
obligatorisch: обязательный
das Pronominaladverb: местоименное наречие
die Rede: речь
direkte Rede: прямая речь
indirekte Rede: косвенная речь
die Rektion: управление
der Satz: предложение
der Aussagesatz: повествовательное предложение
der Fragesatz: вопросительное предложение
der Hauptsatz: главное предложение
der Nebensatz: придаточное предложение
der Objektsatz: придаточное дополнительное
der Subjektsatz: придаточное предложение подлежащее, субъектное предложение
uneingeleiteter Satz: бессоюзное предложение
das Satzgefüge: сложноподчинённое предложение
die Satzgliedstellung: порядок слов
die Satzreihe: сложносочинённое предложение
die Wortfolge: порядок слов

Fortsetzung folgt