Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №12/2008

Sonderthema

Wernher Freiherr von Braun: Raketenkonstrukteur

1912
23. März: Wernher von Braun wird als Sohn des Generaldirektors der Deutschen Raiffei­senbank AG Magnus Freiherr von Braun und dessen Frau Emmy (geb. von Quistorp) in Wirsitz (heute: Wyrzysk, Polen) geboren.
1928
Er wird Mitglied im «Verein für Raumschifffahrt», in dem er Kontakte zu Raketeningenieuren wie Hermann Oberth (1894–1989) knüpft.
1930
Während seines Studiums an der Technischen Hochschule in Berlin assistiert er Oberth bei Versuchen mit Flüssigkeitsraketen.
1932
Finanziert durch ein Stipendium, entwickelt und testet Braun Flüssigkeitsraketen in der Raketenversuchsstelle des Heereswaffenamts im brandenburgischen Kummersdorf.
1934
Juli: In seiner Promotion in Physik über Konstruktive, theoretische und experimentelle Beiträge zu dem Problem der Flüssigkeitsrakete stellt er seine Testergebnisse vor. Die Arbeit darf als «geheime Kommandosache» nicht veröffentlicht werden. Dezember: Seine A1- und A2-Raketenmodelle, «Max» und «Moritz» genannt, erreichen eine Höhe von 2200 Metern.
1937
April: Nach dem erfolgreichen Start einer A3-Rakete wird Braun Leiter der neu gegründeten Heeresversuchsanstalt in Peenemünde (Usedom). Die Entwicklung von militärisch nutzbaren Raketen wird der Luftwaffe unter Hermann Göring unterstellt.
1939
Adolf Hitler informiert sich persönlich in Peenemünde über den Stand der Raketentechnik und forciert die Weiterentwicklung mit erheblichen Geld- und Materialressourcen.
1943
Die von Braun entwickelte A4-Rakete erreicht als erste Langstreckenrakete der Welt die vierfache Schallgeschwindigkeit. 7. Juli: Im Führerhauptquartier «Wolfsschanze» (Rastenburg, Ostpreußen) erklärt Braun Hitler den neuesten Entwicklungsstand der A4-Rakete, die daraufhin als «Vergeltungswaffe 2» (V2) massenhaft produziert wird. August: Dazu werden ab Ende des Monats in dem Außenlager Mittelbau-Dora des Konzentrationslagers Buchenwald Zwangsarbeiter für den Bau der Raketenteile eingesetzt.
1944
7. September: Mit 12 000 V2-Raketen werden die Niederlande, Belgien und London bombardiert. Unterdessen konstruieren Braun und seine Mitarbeiter schon die Modelle A9 und A10, die Ziele in den USA erreichen sollen.
1945
April: Mit 500 Mitarbeitern verlässt Braun Peenemünde, um sich in Süddeutschland der amerikanischen Armee zu stellen. Die Amerikaner lassen verbliebene V2-Raketen, Raketenteile, Pläne u. a. aus Peenemünde holen und in die USA transportieren. Juni: Braun und weitere 126 Mitarbeiter siedeln in die USA über und sind zuerst in Fort Bliss (Texas) stationiert. Sie geben ihre raketentechnischen Kenntnisse an das amerikanische Militär weiter und testen einige der aus Deutschland mitgebrachten V2-Raketen in White Sands (New Mexico).
1947
März: Heirat mit Maria von Quistorp, mit der er drei Kinder hat.
1950
Wechsel zum Redstone Arsenal in Huntsville (Alabama), wo er in den folgenden Jahren die Jupiter-Trägerraketen entwickelt.
1952
Veröffentlichung von Das Marsprojekt und weiteren Werken, mit denen er zum bekanntesten Vertreter der Weltraumforschung wird.
1953
Die erste amerikanische Trägerrakete «Redstone» wird in Cape Canaveral (Florida) getestet.
1955
Braun wird amerikanischer Staatsbürger.
1958
Januar: Der erste US-Satellit «Explorer 1» wird mit einer von Braun entwickelten Jupiter-C-Rakete in Umlauf gebracht.
1960
Mit Gründung der «National Aeronautics and Space Administration» (NASA) wird Braun Direktor des «Marshall Space Flight Center» in Huntsville. Er konstruiert erfolgreich die Raketen des Saturn-Programms.
1962
Veröffentlichung seiner Autobiografie Start in den Weltraum. Geschichte meines Lebens. Zu seiner Tätigkeit im nationalsozialistischen Deutschland äußert er sich kaum, hebt aber die politische Unabhängigkeit von wissenschaftlicher Arbeit hervor.
1969
Die «Apollo 11» (Modell «Saturn 5») landet als erstes Raumschiff auf dem Mond. Kurz danach entwickelt Braun die weltweit erste Weltraumstation «Skylab».
1970
Stellvertretender Direktor der NASA-Planungsabteilung in Washington (D.C.).
1972
Juni: Da der US-Kongress die Mittel für die Weltraumfahrt drastisch kürzt, verlässt Braun die NASA und wird Vizepräsident des Luft- und Raumfahrtkonzerns Fairchild Industries Inc. in Germantown (Maryland).
1975
Gründer des «National Space Institute», das als private Organisation für Raumfahrt werben soll.
1977
16. Juni: Wernher von Braun stirbt an einer Krebserkrankung in Alexandria (Virginia).