Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №19/2007

Fortbildungskurs

Interkulturelle Kommunikation

Erstellt von Dr. Natalia Wassiljewa

Lektion 3. Strukturmerkmale der Kultur

Fortsetzung aus Nr. 17, 18/2007

PLAN
Zeitung
Nr.
Lektion
17 Лекция 1. Межкультурная компетентность и этноцентризм
18 Лекция Национальный характер как базовая категория культуры
19 Лекция 3. Ключевые категории культуры и их влияние на межкультурную коммуникацию
Контрольная работа 1
20 Лекция 4. Динамика восприятия немцев в России и русских в Германии
21 Лекция 5. Русское и немецкое коммуникативное поведение в сравнении
22 Лекция 6. Вербальная коммуникация, нормы и правила общения, обусловленные русской и немецкой культурами
Контрольная работа 2
23 Лекция 7. Компоненты межкультурного воспитания и обучения
24 Лекция 8. Компетенции и правила конструктивного разрешения конфликтов
Итоговая работа.

1. Wahrnehmung
1.1. Sehen/Farben

Die Menschen verschiedener Kulturen nehmen die Welt auf verschiedene Weisen wahr. Diese These kann u. a. durch die Tatsache veranschaulicht werden, dass verschiedene Kulturen zum einen unterschiedlich viele Farben sehen (bei den Navaho-Indianern gibt es keine Bezeichnungen für «schwarz», «grau», «blau», «grün»), zum anderen wird den Farben in verschiedenen Kulturen unterschiedliche symbolische Bedeutung verliehen (so gilt Rot bei Europäern als Farbe der Liebe, Leidenschaft; in Ägypten und in Indien signalisiert sie in erster Linie Gefahr).

1.2. Tastsinn
Die Skala im taktilen Umgang mit Partnern reicht vom absoluten «Sich-Nicht-Berühren» (Engländer der Oberschicht) zu engen Körperkontakten (im Vorderen Orient, bei Russen, in Afrika).

1.3. Geruchssinn
In Amerika überdeckt man unangenehme Gerüche durch angenehme (wie Spray, Parfüm).

Inder, Italiener, Araber genießen solche Gerüche, die uns unangenehm erscheinen.

2. Zeiterleben
Zeitkonzepte fallen von Kultur zu Kultur unterschiedlich aus. Für Europäer und Amerikaner bedeutet Zeit die Dauer zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Gegenwart ist gleichsam der Punkt, der Vergangenheit von der Zukunft trennt.

Calvinistisch beeinflusste Kulturen sind stark zukunftsorientiert.

Lateinamerikaner, Bewohner des Mittelmeerraumes und Afrikaner sind gegenwartsorientiert.

Asiatische Kulturen (Chinesen) leben mit ihrem Vorfahren-Kult in der Vergangenheit.

Im Westen gilt Pünktlichkeit als Tugend. Nicht aber z. B. in Brasilien.

3. Raumerleben
Große Unterschiede kommen an den Tag beim Raumerleben.

So nehmen die Menschen im Westen Objekte wahr, nicht die Räume dazwischen (wie es in Japan üblich ist.)

In England ist «eines Menschen Heim seine Burg».

Für Amerikaner ist Tür ein Signal für Privatheit oder Zugänglichkeit: Ist die Tür offen, kann man die Leute ansprechen. Eine geschlossene Tür bedeutet geschlossene Gesellschaft (bei Konferenzen, privaten Gesprächen, konzertrierter Arbeit).

Die Deutschen empfinden eigenen Raum als Fortsetzung ihres Ego.

Auf ihren Balkons und in ihren Gärten achten sie sehr darauf, dass andere Leute sie nicht sehen können. Es gibt ungewöhnlich viele Doppeltüren. In deutschen Büros sind in der Regel die Türen geschlossen. Offene Türen gelten als Zeichen von Nachlässigkeit und Mangel an Ordnung.

Bei der Fahrt durch Deutschland bemerkt man zuallererst die ordentliche und präzise Aufteilung von Raum, Land und Gebäuden: Stadt wie Land sind in ordentliche geometrische Parzellen aufgeteilt, mit einer Vielzahl von Mauern, Zäunen und Toren. Jeder Fleck Boden scheint von einer definitiven Grenze umschlossen zu sein, die ihn klar von allen anliegenden Grundstücken scheidet. In den Kleinstädten sind die einzelnen Häuser durch regelrechte Mauern voneinander getrennt, und innerhalb dieser ummauerten Liegenschaften befinden sich wiederum Mauern, die den Vorgarten vom Haus und diesen wieder vom Hof trennen. Und das Haus erscheint durch seine Rollläden vollends als Festung. Aber auch innerhalb dieses schon so wohlbefestigten Hauses teilen normalerweise nochmals massive Türen einen Raum vom anderen. Beim Betreten eines deutschen Hauses ist keineswegs unüblich, bis zu drei verschlossene Sperrlinien, die zudem mit einer Vielzahl elektrischer und mechanischer Sicherheitseinrichtungen versehen werden, durchlaufen zu müssen. Die Deutschen scheinen die Einzigen zu sein, die jeden nur vorstellbaren Raum mit einer unüberwindlichen Mauer umgeben, wenn sich das machen lässt.

4. Denken
Die Art und Weise, wie die Menschen denken, variiert.
Denken kann logisch oder prälogisch (vor der Logik liegend), induktiv oder deduktiv, abstrakt oder konkret, alphabetisch oder analphabetisch sein.

Das Beherrschen von Lesen und Schreiben bedeutet eine neue Art der Beziehung zur Welt, eine neue, vorwiegend abstrakte, Denkweise, weniger gebunden an die jeweiligen konkreten Personen, Situationen, Raum und Zeit. Schreiben macht eine Kultur unabhängig von den einzelnen Personen. Mit Hilfe der Fixierung durch Schrift wird es möglich, das Gedankengut einer Kultur unverändert aufzubewahren und zu tradieren.

5. Sprache
5.1. Zum Begriff

«Sprache» ist ein vieldeutiger und nicht immer klar definierbarer Begriff, der in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen in recht unterschiedlichen Bedeutungen verwendet wird.

Ohne Sprache gibt es keine Kultur. So viele Sprachen es auch geben mag, einige Grundmerkmale sind ihnen allen eigen:
– Zusammenfassung von Gleichartigem;
– Bildung von Kategorien, Klassen, Gattungen.

Damit dient die Sprache der Reduktion von Komplexität, bringt Ordnung und Überblick in die unendliche Vielfalt der Phänomene und macht die Welt überschaubar und handhabbar.

5.2. Sprache und Weltsicht
Sprache steht in einer Wechselbeziehung zur Weltsicht. Einerseits wird die Weise, wie man die Welt wahrnimmt und erlebt, in hohem Maße durch die Sprache bestimmt. Zugleich ist die Sprache Ausdruck des kulturspezifischen Welterlebens. Sie formt sich aus und differenziert sich verschieden je nach Weltsicht, nach Bedürfnissen, Erwartungen und Motivationen verschiedener Kulturen. Der These vom Zusammenhang zwischen Sprache und Weltsicht begegnen wir schon bei W. von Humboldt, der schieb: «Die Verschiedenheit der Sprachen ist nicht eine Verschiedenheit an Schällen und Zeichen, sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten.»

Ein Beispiel: Vor 25 Jahren gab es im klassischen Arabisch eine große Menge Wörter, die sich auf das Kamel bezogen: Farbe, Körperform, Geschlecht, Alter, Bewegung, Kondition, Ausrüstung usw. Inzwischen sind viele dieser Begriffe verschwunden, einfach, weil Kamel an Bedeutung verloren hat. Sprache strukturiert die Erfahrung mit der Umwelt.

6. Nichtverbale Kommunikation
Unter der nichtverbalen Kommunikation versteht man in der Regel Körpersprache: Mimik und Gestik; Raum, Distanz; Haltung (Stehen, Sitzen u. Ä.); Blickkontakte; Paralinguistik.

Gehen wir genauer auf einige Punkte ein.

Mit «Mimik» bezeichnet man die Vorgänge im Bereich des Gesichtes: Weinen, Lachen, Grimassenschneiden. In unserer Kultur assoziiert man Lachen überwiegend mit Witz und Fröhlichkeit, in Japan kann das Lachen u. a. ein Anzeichen von Verwirrung und Unsicherheit sein.

Blickkontakte zählt man auch zur Mimik. In westlichen Kulturen gilt direkter Blickkontakt als wichtig: Wenn eine Person ihren Partner nicht anblickt, wird sie für unaufrichtig gehalten. Asiatischen Frauen ist es nicht erlaubt, anderen Menschen – Frauen wie Männern – in die Augen zu schauen; die einzige Ausnahme ist der Ehemann.

Unter «Gestik» versteht man die Körpersprache im engeren Sinne: das, was man mit Hilfe von Körperbewegungen mitteilt. Wenn wir z. B. von uns selbst reden, zeigen wir auf die Brust. Die Japaner legen für denselben Zweck den Finger auf die Nase.

Händeschütteln, Auf-Die-Schulter-Klopfen wird in unserer Kultur akzeptiert. Chinesen wollen nach Möglichkeit Körperkontakte mit Fremden vermeiden.

Kontakt-Kulturen sind Inder und Pakistani: Sie berühren sich häufig, stehen dichter beieinander, sprechen laut miteinander.

Bei «Paralinguistik» geht es nicht darum, was ein Mensch sagt, sondern es geht um «wie», um die Art und Weise des Sprechens.

Beim Reden lassen sich Kulturen unterscheiden.

Laut sind Amerikaner, leise sind Engländer. Schnell spricht man im romanischen Sprachraum, in Berlin und Baden. Langsam sprechen die Finnen und Menschen im Norddeutschen Küstenland.

Viel sprechen die Amerikaner (sie haben Horror vor dem Schweigen), Araber (haben Vorliebe für Wortspiele). Wenig wird in Japan gesprochen (das Schweigen zwischen den Worten bedeutet mehr als gesprochene Worte).

7. Wertorientierungen
Unserem Denken, Erleben, Handeln liegen Wertorientierungen zugrunde. Sie werden im Prozess der Sozialisation von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Werte sind Maßstäbe, mit denen die Menschen ihre Welt ordnen und gewichten. Sie durchdringen die gesamte menschliche Existenz. Sie basieren auf einigen wenigen Grundbedürfnissen, und deshalb ist ihre Zahl begrenzt. Zu nennen wären Fleiß, Ordnung, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit.

8. Verhaltensmuster
Besonders deutlich sichtbar und dennoch schwer durchschaubar, weil äußerst komplex, sind die kulturspezifisch unterschiedlichen Verhaltensmuster, also Sitten, Normen, Bräuche, Riten, Rollen usw. Komplex sind diese Verhaltensmuster vor allem deshalb, weil sie für sich allein genommen meist wenig sinnvoll erscheinen und ihre Bedeutung und ihren Stellenwert erst im Kontext, im jeweiligen Gesamtzusammenhang gewinnen. Auf dieser Art von Komplexität – in Verbindung mit dem Ethnozentrismus und den kulturellen Selbstverständlichkeiten – beruhen denn auch die vielen Missverständnisse und Fehlinterpretationen bei der Deutung von Verhaltensweisen in einer anderen Kultur.

Missverständnisse und Fehlinterpretationen entstehen häufig in ganz «normalen» Situationen. Barrieren und Missverständnisse kommen häufig dadurch zustande, dass der Besucher seine eigenen altgewohnten Verhaltensmuster unbesehen auch in der fremden Kultur anwendet und sein Verhalten damit, ohne es zu wissen, in einen anderen Kontext hineinstellt. Dadurch bekommt das Verhalten eine andere, neue Bedeutung, so zum Beispiel: Komplimente machen, wo es sich nicht gehört; duzen, wo man besser siezen sollte; Fragen stellen, wo sie als aufdringlich empfunden werden – die Palette solcher Fehlgriffe aufgrund der Übertragung eigenkultureller Konventionen ist nahezu unerschöpflich.

Ein Faktor, der in hohem Maße das Verhalten der Menschen mitbestimmt, der aber lange Zeit in der Wissenschaft nur wenig beachtet wurde, ist die jeweilige Situation. Allzu großes Gewicht legte man auf die «Persönlichkeit» oder den «Charakter» der Beteiligten als entscheidende Determinante ihres Verhaltens und übersah dabei, dass derselbe Mensch in unterschiedlichen Situationen sich auf höchst unterschiedliche Art und Weise verhalten kann. Die unten angeführten Aspekte beeinflussen das Benehmen der Menschen in der Fremde:
– Umwelt und Klima;
– die Zahl der in einer konkreten Situation anwesenden und beteiligten Personen (je mehr Personen an einer Interaktion teilhaben, um so weniger Aufmerksamkeit kommt dem Einzelnen zu);
– direkte persönliche oder technisch vermittelte Kommunikation;
– der Status des Partners;
– die Verhaltensweisen des Partners;
– individuelle Bekanntschaft oder Anonymität des Partners;
– zeitliche Begrenzungen;
– Vorhandensein oder Abwesenheit eines Modells, an dem sich ein Neuangekommener orientieren kann;
– zugeschriebene Macht: Nicht selten werden Besucher so behandelt, als verfügten sie über Macht, obwohl sie zu Hause ganz normale Durchschnittsbürger sind;
– vertraute oder unbekannte Situation.

Allerdings fragt sich, wie viel eine Liste dieser Art wirklich weiterhilft. Zum einen werden hier aus einer großen Zahl von denkbaren Situationsvariablen nur einige herausgegriffen, und zum anderen stehen in diesem Katalog die genannten Situationsfaktoren unverbunden nebeneinander, also ohne Rücksicht auf ihre Zusammenhänge.

Wer als Fremder in der Fremde lebt, sollte sich nicht nur über das eigenartige Verhalten der Menschen in der Gastkultur wundern, sondern auch bedenken, dass sein eigenes Verhalten den Einheimischen mindestens ebenso merkwürdig und abwegig erscheint. Freilich, fremden Besuchern bringen die Menschen des Gastlandes in aller Regel einen gewissen Bonus, einen Goodwill entgegen etwa in dem Sinne: Der weiß es eben nicht besser. Doch nutzt sich dieser Bonus recht schnell ab: Nun müsste er es eigentlich begriffen haben.

8.1. Sitten, Bräuche, Normen
Unter Sitten und Bräuchen versteht man die aus früherer Zeit überlieferten oder neu entstehenden, für bestimmte Lebensbereiche einer Gemeinschaft geltenden, dort üblichen, als verbindlich betrachteten Gewohnheiten, Gepflogenheiten, ethische, moralische Normen, Grundsätze, Werte. Sie sind grundlegend für das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft. Sie legen fest, wie sich die Menschen einer Kultur zu verhalten haben. Erwähnen wir als Beispiel Heiratssitten. Zurzeit gibt es in einigen Ländern nur ein Minimum an Kontrolle. Bei anderen Völkern ist es üblich, dass die Familienältesten einen Vertrag über eine Heirat schließen. Bei dritten kennen sich die Brautleute bis zur Hochzeit nicht. In anderen Kulturen gilt der Brautkauf als Norm und Regel. Nicht selten ist ein Mädchen stolz auf den Preis, den die andere Seite zu zahlen bereit ist.

8.2. Erziehung der Kinder
Zu den kulturspezifischen Sitten und Normen gehört auch die Art und Weise, wie man die Kinder erzieht, wie man sie im Prozess der Sozialisation in die Gesellschaft hineinwachsen lässt.

In der japanischen Kultur galt folgende Regel: Das Kind ist von 0 bis 4 Jahre König, von 4 bis 12 Jahre Sklave, ab 12 Jahren – Freund.

8.3. Riten und Rituale
Während die Religionsphilosophie Kants vor allem auf die Moral, der Islam und der christliche Protestantismus auf den Glauben abstellen, zeigt sich in den meisten asiatischen Religionen eine Vorliebe für das Ritual.

In Europa haben sich Überreste der alten Baum- und Feuerverehrung in Form der Maibaum- oder Feuerrituale erhalten.

In Asien gibt es unzählige Talismane (arabisch «telesma» – Abwehrzauber): Man trägt an einer Kette um den Hals einen Schweinezahn oder den Samen einer abwehrkräftigen Pflanze (dt. Alraune: menschenähnlich aussehende Zauberwurzel). Es werden vor jedem Hauseingang «Geistermauern» aufgebaut, die die Dämonen daran hindern, in das Haus oder in einen Tempel einzudringen.

8.4. Tabus
Jede Kultur kennt Tabus – strikte Verbote, die man nicht ungestraft verletzen darf: Gegenstände, die man nicht berührt; Orte, die man nicht betritt; Wörter, die man nicht ausspricht. Die Verletzung von Tabus wiegt in fast allen Kulturen so schwer, dass ein Nichtwissen nicht als Entschuldigung akzeptiert wird.

Tabuisiert wurden und werden auch bestimmte Berufe, die dann recht- und ehrlos aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Dazu gehört z. B. der Henker.

8.5. Rollen
Rollen sind Verhaltensformen, die durch Erwartungen der Gruppe an den Einzelnen festgelegt werden. Rollenerwartungen können auf das Individuum starken sozialen Druck ausüben. Wer sich anders verhält, als die geltenden Rollenmuster vorschreiben, «fällt aus der Rolle», er wird zur Ordnung gerufen, und wenn er nicht folgt, wird er bestraft oder aus der Gruppe ausgeschlossen.

8.6. Essen
Was die Menschen essen und wie die Speisen zubereitet werden, variiert von Kultur zu Kultur. Es gibt ein breites Spektrum in den Tischsitten in der Art, wann, wo, mit wem man isst und trinkt und wie man sich dabei verhält.

M. Mead beschreibt den Unterschied zwischen Engländern und Amerikanern beim Frühstück. In England redet der Vater, während die Mutter und die Kinder zuhören. In den USA beherrscht die Mutter die Szene, sie passt auf, dass der Vater wenig sagt, und die Kinder dürfen der Reihe nach reden.

Wer gleich nach dem Essen geht, erscheint rüde und unhöflich, denn dieses Verhalten bedeutet, dass es dem Gast nur ums Essen ging, nicht um die Gesellschaft mit den Gastgebern.

In Asien verabschiedet man sich sofort nach dem Ende der Mahlzeit. Wer nicht gleich geht, signalisiert damit, dass er nicht satt geworden ist.

9. Soziale Gruppierungen und Beziehungen
Jede Gesellschaft ist in sich gegliedert, z. B.: Familie, Verwandtschaft, Klassen, Kasten und Eliten.

Man unterscheidet auf Individualität (USA) und gruppenorientierte Gesellschaften und Kulturen (Japan, China, Russland, viele afrikanische Länder), was sowohl Positives als auch Negatives beinhaltet, denn
– als angemessenes soziales Verhalten gilt die Unterordnung unter Kollektiv;
– der Akzent liegt beim Individuum, bei einer Selbstbestimmung der Person;
– Individualismus bedeutet Einsamkeit;
– Individualismus bedeutet Freiheit, was einen positiven Wert hat;
– Gruppenorientiertheit ist mit dem Wunsch verbunden, soziale Missstände, Verstimmungen, Streit und Auseinandersetzungen zu vermeiden.

10. Aufgaben zum Abbau von Ethnozentrismus
Упражнения на снижение этноцентризма (Упражнения на снижение этноцентризма взяты из книги Ю. Рот и Г. Коптельцевой.)

Упражнение 1. Гостиница
Тема: стереотипы.
Цель: определение национальных стереотипов и причин их возникновения, а также их влияние на поведение в конкретных ситуациях. Обсуждение возможностей преодоления стереотипов.
Количество участников: 5–20.
Необходимые материалы: бумага, ручка, листки с заданиями.
Продолжительность: 20–30 мин.
Инструкции: Участникам предлагается разделиться на группы (мужская и женская). Каждая группа должна дать ответ на вопрос, поставленный в задании (см. ниже). После этого результаты выносятся на всеобщее обсуждение.
Советы ведущему: «Изюминка» этого упражнения в том, что предложенная ситуация является повседневной, велика вероятность того, что каждый из учащихся уже сталкивался с подобным выбором (например, в купе поезда, в общежитии и т. д.). На этот раз предлагается проанализировать сам процесс выбора соседа (соседки), который в реальной жизни происходит, как правило, в считанные секунды, «автоматически». Вероятная связь упражнения с личным опытом учащихся часто придает обсуждению задания повышенную эмоциональность, которая может вылиться в конфликт (особенно, если в группе присутствуют представители национальностей, приведенных в качестве примера). Поэтому перед проведением этого упражнения рекомендуется выяснить, насколько вероятна такая «взрывоопасная» ситуация, и при необходимости принять предупреждающие меры (например, заменив имена в списке). Дискуссия, переходящая в личные конфликты («Все вы, ..., такие!»), недопустима!
Вопросы для обсуждения:
• Насколько просто и быстро Вы выполнили это задание?
• Почему выбран тот или иной вариант ответа? Какие представления связаны с каждым из предложенных вариантов?
• Что именно повлияло на решение (личный опыт, информация, полученная от третьих лиц, общепринятые представления)?
• Какие достоинства/недостатки связаны с другими вариантами ответа?
• Можете ли Вы определить, о каких национальностях идет речь в этом задании? По каким признакам?
Теоретические основы: В данном упражнении важно осмыслить связь между стереотипными представлениями о социальных группах (культурах) и конкретным поведением. Стереотипы (в том числе и национальные) не просто дают готовые оценки людей и ситуации и предопределяют избирательность их восприятия. В ситуациях, которые характеризуются неопределенностью исхода и требуют принятия быстрых решений, они влияют и на конкретное поведение. Люди, находящиеся в подобной стрессовой ситуации (от исхода которой зависят дальнейшие события их жизни), склонны, не задумываясь, пользоваться готовыми «рецептами», заложенными в стереотипах. Интересно, что зачастую при общении с конкретным представителями конкретных наций человек ищет подтверждения национальных гетеростереотипов, получая таким образом уверенность в «правильности» собственных (стереотипных) суждений.

Гостиница
(вариант для мужчин)
Представьте себе, что Вы приехали в командировку в небольшой сибирский город. В гостинице Вам говорят, что свободных одноместных номеров нет, но Вас могут подселить в двухместный номер, в котором уже кто-то проживает. У Вас есть возможность узнать имя и фамилию человека, проживающего в номере, и выбрать между пятью вариантами. С кем из предложенных людей Вы бы согласились поселиться в одном номере?
• Константин Павлов
• Отари Надирашвили
• Борис Райзман
• Петр Денисюк
• Нурмухамед Садыков

 

Гостиница
(вариант для женщин)
Представьте себе, что Вы приехали в командировку в небольшой сибирский город. В гостинице Вам говорят, что свободных одноместных номеров нет, но Вас могут подселить в двухместный номер, в котором уже кто-то проживает. У Вас есть возможность узнать имя и фамилию человека, проживающего в номере, и выбрать между пятью вариантами. С кем из предложенных людей Вы бы согласились поселиться в одном номере?
• Лариса Королёва
• Нино Беридзе
• Сара Абрамович
• Оксана Ковальчук
• Динара Каримбаева

Упражнение 2. Какое слово здесь пропущено?
Тема: национальные стереотипы.
Цель: выявление национальных стереотипов, заключенных в идиоматических выражениях, и их критиче-ское осмысление.
Количество участников: не ограничено.
Необходимые материалы: бумага, ручка, листы с заданиями.
Продолжительность: 15–20 минут.
Инструкции: Участникам (если их более 9) предлагается разделиться на группы. Каждой группе (или каждому участнику) дается листок с идиоматическими выражениями, в которых пропущено одно слово, и предлагается заполнить пробелы. Результаты ставятся на обсуждение.
Советы ведущему: Это упражнение хорошо подходит для введения по теме «национальные стереотипы», т. к. оно не занимает много времени и наглядно иллюстрирует неосознанность использования стереотипов, «спрятанных» в повседневной речи. Разумеется, преподаватель может не ограничиваться приведенными примерами и составить задание, исходя из современной разговорной речи.
Вопросы для обсуждения:
• Вызвало ли затруднения выполнение этого задания? Существовали ли разные мнения по поводу того, какое слово пропущено? С чем это может быть связано?
• Часто ли употребляются данные выражения в разговорной речи? Какая оценка этнических групп в них содержится? Насколько осознанно это происходит?
• Приходилось ли Вам общаться с представителями культур, упомянутых в данных идиоматических выражениях? Можете ли Вы на основании личного опыта подтвердить выводы, заключенные в этих оборотах?
• Знаете ли Вы другие подобные выражения, принятые в других языках? В русском языке?
Теоретические основы: Стереотипы играют большую роль в осмыслении окружающей реальности, прогнозировании событий и собственной реакции на них и в формировании своего отношения к происходящему вокруг. Национальные стереотипы, как правило, содержат готовую оценку представителей той или иной национальности/культуры, причем оценка эта принимается как нечто объективно данное и не подвергается переосмыслению. Такие «законсервированные» оценки принимаются и используются в повседневном речевом общении, даже при полном отсутствии конкретного личного опыта коммуникации с представителями упомянутой национальности. Воспитание способности к межкультурному общению подразумевает среди прочего и критическое отношение к подобным «языковым штампам», исподволь формирующим установки и поведение.

Идиоматические выражения

Какое слово пропущено?

а) Упрям, как ___________.
б) Горячие __________ парни.
в) __________ – дело тонкое.
г) Чисто __________ юмор.
д) __________ не читатель, __________ писатель.
е) Какой __________ не любит быстрой езды?
ж) Чисто __________ шарм.

 

Упражнение 3. Отгадай, о ком речь
Тема: стереотипы.
Цель: определение национальных стереотипов и работа с ними.
Количество участников: не ограничено.
Необходимые материалы: бумага, ручка, листы с заданиями.
Продолжительность: 15–20 мин.
Инструкции: Участникам (если их более 9) предлагается разделиться на группы. Каждой группе (или каждому участнику) дается листок с набором прилагательных, описывающих определенную нацию, причем разные группы получают разные задания. Участникам предлагается в течение 5–10 минут ответить на вопрос, поставленный в задании. Результаты ставятся на обсуждение.
Вариант: все участники получают полностью набор характеристик и определяют, к каким национальностям они относятся. Если работа проводится в группах, можно провести небольшое соревнование: какая группа быстрее и точнее всех выполнит задание.
Советы ведущему: Это упражнение продолжает и углубляет тему культурной сенсибилизации, в том числе и в отношении родной культуры (один из блоков составлен из автостереотипов русских студентов). Хотя работа проводится с достаточно абстрактным текстовым материалом, не исключено, что и он в ходе обсуждения может вызвать определенную (отрицательную) эмоциональную реакцию у учащихся. В этом случае преподаватель должен быть готов вернуть дискуссию в конструктивное русло.
Вопросы для обсуждения:
• Вызвало ли выполнение этого задания какие-либо трудности и почему?
• Приходилось ли Вам в повседневной жизни сталкиваться с употреблением этих стереотипов? Насколько широко они известны? Откуда Вы их знаете? Как Вы считаете, с чем это связано?
• Какие из перечисленных качеств Вы считаете положительными, какие – отрицательными?
• Можете ли Вы себе представить, как представители данных наций оценили бы такие свои характеристики? Как Вы сами оцениваете характеристику русских (если занятия проводятся в русской аудитории)?
Теоретические основы:
Здесь наглядно демонстрируется связь между стереотипными представлениями о нациях и теми чертами (в данном случае чертами характера), которые им приписываются. При этом связь может быть как прямой («немец – значит аккуратный»), так и обратной («аккуратен, как немец»). Интересно, что далеко не всегда те стереотипы, которые считаются положительными в одной культуре (в данном случае в русской), будут считаться таковыми и среди представителей другой культуры (так, немцы, как правило, не считают «аккуратность» исключительно положительным качеством).

Отгадай, о ком речь*

Перед Вами характеристики представителей некоторых национальностей. Пожалуйста, определите, к какой именно национальности эти характеристики относится:

1. Бесшабашный, щедрый, ленивый, необязательный, простодушный, бестолковый, неорганизованный, бесцеремонный, широкая натура, любит выпить.

2. Вежливый, сдержанный, педантичный, малообщительный, невозмутимый, консервативный, аккуратный, добросовестный, изящный.

3. Элегантный, галантный, болтливый, лживый, обаятельный, развратный, скупой, легкомысленный, раскованный.

4. Аккуратный, педантичный, исполнительный, экономный, неинтересный, въедливый, сдержанный, упорный, работоспособный.


Ключ к заданию «Отгадай, о ком речь»: 1. Русский; 2. Англичанин; 3. Француз; 4. Немец


* Прилагательные, характеризующие национальности в русском языковом пространстве, взяты из статьи И.М. Кобозевой «Немец, англичанин, француз и русский: выявление стереотипов национальных характеров через анализ коннотаций этнонимов». // Из: Вестник Московского Университета, 3 (1995), сер. 9 «Филология» стр. 100–118.

Fragen zu Lektion 3
1. Warum ist es wichtig, die Sichtweise im alltäglichen Leben und in der interkulturellen Überschneidungssituation zu wechseln?
2. Unterscheidet sich die Farbensymbolik von Europäern von der Farbensymbolik anderer Kulturen?
3. In welchen Kulturen gilt die Pünktlichkeit als Tugend?
4. Wofür sorgen die «Selbstverständlichkeiten» eigener Kultur bei der interkulturellen Begegnung?
5. Was beinhaltet die Verschiedenheit der Sprachen?
6. Nennen Sie die Formen der «nichtverbalen Kommunikation».
7. Kennen sie russische Sprichwörter mit Schwerpunkt «Essen»?
8. Sind Sie mit dem Sprichwort einverstanden: «Die Erziehung der Kinder beginnt seit der Geburt der Eltern»?

Использованная литература:
Айслер-Мертц К. Язык жестов. – М.: Фаир-Пресс, 2001.

Даль В.И. О поверьях, суевериях и предрассудках русского народа. – СПб.: ЛИТЕРА, 1996.

Жельвис В. Эти странные русские. – М.: Эгмонт Россия Лтд., 2002. (Серия «Внимание: иностранцы!»).

Зайдениц Ш., Баркоу Б. Эти странные немцы. – М.: Эгмонт Россия Лтд., 2001. (Серия «Внимание: иностранцы!»).

Персикова Т.Н. Межкультурная коммуникация и корпоративная культура: Учебное пособие. – М.: Логос, 2002.

Рот Ю., Коптельцева Г. Встречи на грани культур: Игры и упражнения для межкультурного обучения. – Калуга: ООО «Полиграф-Информ», 2001.

Трегубова Е.Н. Эмоциональный фактор при обучении иностранному языку как средству межкультурной коммуникации. Семинар-тренинг. – Воронеж, 2001.

Уэйнрайт Г. Язык тела. – М.: Фаир-Пресс, 2002.

Bausinger H. Typisch deutsch. Wie deutsch sind die Deutschen? Verlag C.H. Beck, Mьnchen, 2000.

Maletzke G. Interkulturelle Kommunikation: zur Interaktion zwischen Menschen verschiedener Kulturen. Opladen: Westd.Verlag, 1996.