Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №14/2007

Nachrichten aus Deutschland

Der Sieg der Eckkneipe

Berlin (dpa) – Die kleine Kneipe an der Ecke darf ihre Raucher wohl auch künftig behalten – zumindest in einigen Bundesländern. Ein einheitliches Rauchverbot für Gaststätten in ganz Deutschland scheint vom Tisch.

Zwar entschieden sich die Ministerpräsidenten in Berlin für einen weitgehenden Nichtraucherschutz in der Gastronomie, wo grundsätzlich nur noch in separaten Räumen gequalmt werden darf. Doch eine Protokollnotiz lässt ihnen etwa für Eckkneipen eine Hintertür offen. Ein striktes Rauchverbot soll in Schulen, Kindergärten und Behörden gelten. In Altenheimen soll in den eigenen Zimmern noch geraucht werden dürfen.

Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU) könnte als Vater der «R»(Raucher)-Lokale in die Gastronomiegeschichte eingehen, denn Wulff will die Wirte entscheiden lassen. Die möglichen Ausnahmen sind für ihn aber nicht die Grundbotschaft. Die soll heißen: 90 Prozent weitgehender Nichtraucherschutz. «Solch weit reichende Beschlüsse hat Deutschland überhaupt nie gekannt.»

Doch fast die Hälfte der Länder hatte sich für Ausnahmen stark gemacht. Seit Februar werden es immer mehr. Nun sind die Landtage am Zug. Die Raucherinitiative «Netzwerk Rauchen» warnte davor, Kneipen, Restaurants und Discotheken zu «Tempeln der Gesundheitsreligion» zu machen.

Eine prominente Ex-Raucherin, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), hatte an die Länder appelliert, für einen möglichst weitgehenden Nichtraucherschutz zu sorgen. Kein Weltuntergang, keine Katastrophe – das war die Sprachregelung aller Regierungschefs über eine unterschiedliche Umsetzung der Rauchverbote. Nun kann Bayern das Bierzelt vom Verbot ausnehmen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Sachsen-Anhalt können dies für die Eckkneipe tun. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) warnte davor, einheitliche Gesetze in allen 16 Ländern zu erwarten. Er hofft aber, dass sich einige noch umstimmen lassen.

Als das Treffen der Ministerpräsidenten begann, waren die Mitarbeiter der niedersächsischen Landesvertretung unsicher. Die Aschenbecher auf den Stehtischen im Foyer wurden hingestellt, aber schnell wieder abgeräumt – angesichts des Themas. Die Linie der Regierungschefs war auch nicht eindeutig. Die CDU-regierten Länder Hamburg, Hessen und Thüringen forderten wie die SPD-Länder ein einheitliches Vorgehen. Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) war anderer Meinung: «Der Bürger erwartet sehr Unterschiedliches in der Frage, in welchem Umfang erlauben wir dem Raucher, sich selbst zu vergiften.»

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hatte es zuvor auf den Punkt gebracht: «Wenn man den Föderalismus will, muss man auch mit verschiedenen Regelungen in verschiedenen Bundesländern leben.» Die Föderalismusreform, die vieles einfacher machen soll in den Bund-Länder-Beziehungen, könnte künftig für Verwirrung sorgen. Wer in Göttingen in die Kneipe geht, kann möglicherweise zwischen Raucherlokalen mit einem «R» an der Tür und rauchfreien Lokalen wählen. Nur wenige Kilometer entfernt, im hessischen Kassel, gilt dann vielleicht ein striktes Rauchverbot – ausgenommen separate Räume. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) findet es jedenfalls «richtig prima, dass es künftig unterschiedliche Angebote gibt».

Didaktisierungsvorschlag
1. Einführende Aufgaben

1.1. Der Artikel heißt «Der Sieg der Eckkneipe». Wovon könnte im Text die Rede sein? Wählen Sie bitte die treffende Antwort:
a) Die Eckkneipe hat die meisten Besucher.
b) In der Eckkneipe hat ein Besucher vier Fass Bier getrunken.
c) Für die Eckkneipe gilt das Rauchverbot nicht.

1.2. Lesen Sie bitte!
Das Rauchen macht dumm; es macht unfähig zum Denken und Dichten. Es ist auch nur für Müßiggänger, für Menschen, die Langeweile haben, die ein Dritteil des Lebens verschlafen, ein Dritteil mit Essen und Trinken und anderen notwendigen oder überflüssigen Dingen hindudeln und alsdann nicht wissen, obgleich sie immer vita brevis sagen, was sie mit dem letzten Dritteil anfangen sollen. Für solche faulen Türken ist der liebevolle Verkehr mit den Pfeifen und der behagliche Augenblick der Dampfwolke, den sie in die Luft blasen, eine geistvolle Unterhaltung, weil sie ihnen über die Stunden hinweghilft.
Und was kostet der Greuel! Schon jetzt gehen 25 Millionen Taler in Deutschland in Tabakrauch auf, die Summe kann auf 40, 50, 60 Millionen ansteigen. Und kein Hungriger wird gesättigt und kein Nackter bekleidet. Was könnte mit dem Gelde geschehen! Aber es liegt auch im Rauchen eine arge Unhöflichkeit, eine impertinente Ungeselligkeit. Die Schmauchlümmel verpesten die Luft weit und breit und ersticken jeden honetten Menschen, der nicht zu seiner Verteidigung zu rauchen vermag. Wer ist denn imstande, in das Zimmer eines Rauchers zu treten, ohne Übelkeit zu empfinden? Wer kann darin verweilen, ohne umzukommen?
(Johann Wolfgang von Goethe. Quelle: Aus der Korrespondenz mit Knebel zwischen 1776 und 1806)

Anmerkung:

du|deln <sw.V.; hat> [entw. lautm. od. zu Dudelsack] (ugs. abwertend): 1. (auf einem Instrument o.Ä.) lange u. eintönig kunstlose Klänge erzeugen: den ganzen Tag dudelt er schon das gleiche Lied; jmdm. mit der Flöte die Ohren voll d. 2. lange u. eintönig kunstlose Klänge von sich geben: nebenan dudelt das Radio.

lat. vita = Leben; brevis = kurz

im|per|ti|nent <Adj.> [spätlat. impertinens (Gen.: impertinentis) = nicht zur Sache gehörend, zu lat. im- (in-) u. pertinere = zu etw., jmdm. gehören] (bildungsspr.): in herausfordernder Weise ungehörig; frech, unverschämt: eine -e Person; ein Kerl mit einer -en Visage; i. grinsen, lachen.

Schmauch, der; -[e]s [mhd. smouch, zu einem Verb mit der Bed. »rauchen« (vgl. engl. to smoke, Smoking)] (landsch. u. Fachspr.): dicker, qualmender Rauch, der sich beim Verbrennen von ohne Flamme brennenden, nur glimmenden Stoffen (z. B. Tabak, Schießpulver) entwickelt.

Lüm|mel, der; -s, - [zu veraltet lumm = schlaff, locker, ablautende Bildung zu lahm]: 1. a) (abwertend) [junger] Mann, der als frech, ungezogen, als Person mit flegelhaftem Benehmen angesehen wird: ein frecher L.; b) (ugs., fam.) Bursche, Kerl: na, du L.

ho|nett <Adj.> [frz. honnete < afrz. honeste < lat. honestus] (geh.): auf eine eher biedere Art rechtschaffen, ehrenhaft u. anständig u. so jmdm. wohlgefällige Achtung abnötigend: ein -er Kollege.

Beantworten Sie bitte die Fragen:
a) Was hält der Autor vom Rauchen?
b) Warum ist es ihm ein Greuel?
c) Welche Argumente gegen das Rauchen bringt J.W. von Goethe vor? Sind sie überzeugend genug?
d) Sind Sie mit diesen Worten einverstanden? Sind sie heute noch aktuell?

1.3. Assoziationsspiel. RAUCHVERBOT. Welche Assoziationen ruft bei Ihnen dieses Wort hervor?


2. Wortschatz

qual|men <sw. V.; hat>: 1. Qualm (1) abgeben, verbreiten: der Ofen qualmt; qualmende Schornsteine; <auch unpers.:> in der Küche qualmt es; *es qualmt (ugs.: 1. es vollzieht sich etw. mit größter Intensität, Schnelligkeit o.Ä.: sie stritten sich, dass es [nur so] rauchte. 2. es gibt heftige Vorwürfe, Ärger). 2. (salopp, oft abwertend) a) viel, stark rauchen: sie qualmt pausenlos; b) rauchen (2 a): sie ging ins Freie, um eine [Zigarette] zu q.

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Schreiben Sie bitte Vokabeln zum Thema «Rauchen» aus dem Text heraus! Welche Vokabeln gehören zu Wortfamilie «-rauch-»?

3.2. Welches Synonym für das Verb rauchen kommt im Text vor?
Unterscheiden Sie bitte: rauchen – qualmen!

3.3. Synonyme Verben: rauchen – qualmen – paffen. Antworten Sie bitte auf die Fragen:
a) Welche Verben werden abwertend gebraucht?
b) Welches Verb hat die Bedeutung Zigaretten, Pfeife o. Ä. rauchen [u. den Rauch dabei stoßweise ausblasen]?
c) Welches Verb bedeutet viel, stark rauchen?

3.4. Setzen Sie bitte die Verben aus der Aufgabe 3.3 sinngemäß ein:
a) Wer mit 100 noch ..., wird nicht alt werden. (Dr. rer. pol. Gerhard Kocher, Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom in «Vorsicht Medizin» Ott Verlag, Thun, Schweiz)
b)Wer nicht brennt, der ... (Unbekannt)
c) Wo man ..., da kannst du ruhig harren, böse Menschen haben nie Zigarren.
(David Kalisch, Schriftsteller, Quelle: Parodie auf Seumes «Wo man singt…», im humoristisch-satirischen Volkskalender «Kladderadatsch», erschienen 1850)
d) Du kannst Dich ruhig verpissen, ich werd dich nicht vermissen, mach dich doch nur zum Affen, ich geh mir lieber einen ... (Lied: «Lieber einen paffen»; «Sondaschule»)
e) Er ... nicht, er ...

3.5. Wie lauten die Synonyme aus dem Text?
a) hinstellen – ...; b) erlauben – ...; c) unterschiedlich, verschieden – ...; d) der Raucher – ...; e) mild – ..

3.6. Was ist auf den Bildern dargestellt? Erkären Sie bitte!

Bild 1

Bild 2

3.7. Was bedeuten die folgenden Ausdrücke? Ordnen Sie bitte zu! Beachten Sie den Gebrauch dieser Ausdrücke im Text!
1. vom Tisch sein / scheinen
2. sich eine Hintertür für etw. offen lassen
3. sich für jmdn. / etw. stark machen
4. am Zug sein
5. etw. auf den Punkt bringen

a) sich eine versteckte od. nicht [ganz] einwandfreie Möglichkeit des Rückzugs, eine Ausflucht bewahren;
b) entscheidend aktiv sein, handeln;
c) (ugs.) sich mit aller Energie für jmdn., etw. einsetzen;
d) etw. präzise zum Ausdruck bringen;
e) (ugs.) erledigt, bewerkstelligt sein / scheinen.

3.8. Partnerübung. Reagieren Sie auf die Äußerungen Ihres Partners! Gebrauchen Sie bitte in Ihren Antworten die Ausdrücke aus der Aufgabe 3.7! Muster:

– Ich finde es scheußlich, dass vor unserer Schule und sogar in der Schule gequalmt wird. Wir müssen alle bei dieser Sache zum Zuge kommen.
– Ja, ich glaube, wir müssen uns für das Rauchverbot in der Schule stark machen.

a) – Er benimmt sich schlecht im Unterricht, stört die anderen Schüler. Es scheint aber, als ob das keiner merken würde!
– ...
b) – Leider wird meine Schwester exmatrikuliert!
–...
c) – Das Gesetz über das Rauchverbot ist zwar angenommen worden. Es lässt aber viele Ausnahmen zu.
– ...
d) – Ich meine, wir müssen uns alle dafür einsetzen, Zensuren in der Schule ganz abzuschaffen!
– ...
e) – Er verspricht immer viel, macht dann aber einen Rückzieher!
– ...
f) – Du musst ganz präzise deine Forderungen zum Ausdruck bringen!
– ...

3.9. Rektionen. Setzen Sie bitte für, vor oder an ein!
a) Wir müssen uns nur ... einen der Bewerber entscheiden.
b) Alle warnen uns da..., dass das Rauchen gesundheitsschädlich ist.
c) Sein Auftritt sorgte ... eine Sensation.
d) Die Regierung hat ... das Volk appelliert, ... die Umsetzung der Reformen zu sorgen.
e) Der Kanzler warnte in seiner Rede ... zu großem Optimismus.
f) Die Ministerpräsidenten in Berlin entschieden sich ... einen weitgehenden Nichtraucherschutz in Gastronomie.

3.10. Bilden Sie bitte möglichst viele Zusammensetzungen! Deuten Sie die gebildeten Komposita!
RAUCH-, RAUCHER-, -VERBOT, -INITIATIVE, -LOKAL, -FREI, -SCHUTZ.

3.11. Wie sind die folgenden Aussagen zu verstehen? Erklären Sie sie bitte und gebrauchen Sie dabei die Vokabeln der Wortfamilie «Rauchen»!

a) Die Friedenspfeife rauchen. (Traditioneller Brauch nordamerikanischer Indianer) …wäre unter der heutigen, übertriebenen Gesetzgebung der USA und Canada gegen das Rauchen erst gar nicht mehr erlaubt. (Willy Meurer)
b) Wo man nicht raucht, da solltest du nicht harren –
denn Rauchverbot erteilen nur die Narren! (Willy Meurer)
c) Zuerst schuf der liebe Gott den Mann, dann schuf er die Frau. Danach tat ihm der Mann leid und er gab ihm Tabak. (Mark Twain)
d) Die Zigarette ist das vollendete Urbild des Genusses: Sie ist köstlich und läßt uns unbefriedigt. (Oscar Wilde)
e) Man sollte immer erst eine Zigarre rauchen, ehe man die Welt umdreht. (Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck)

3.12. Lesen Sie den Witz! Geben Sie den Inhalt wieder! Charakterisieren Sie den Patienten!
Arzt zum Raucher: «Tut mir leid, aber wir müssen ihnen leider das Bein abnehmen.»
Der Mann sagt: «Gott sei Dank, ich dachte schon, Sie wollten mir das Rauchen verbieten.»

3.13. Was ist der Föderalismus? Versuchen Sie bitte, den Begriff zu erklären! Deuten Sie das Kompositum die Föderalismusreform!

4. Arbeit am Text

4.1. Wer von den Schülern hatte recht mit seinen Annahmen? (Aufgabe 1.1)?

4.2. Formulieren Sie das Thema des Artikels und bestimmen Sie das Problem, das im Text berührt wird!
THEMA: ________________________
PROBLEM: ______________________

4.3. Deuten Sie bitte die folgenden Textstellen:
a) Ein einheitliches Rauchverbot für Gaststätten in ganz Deutschland scheint vom Tisch.
b) Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU) könnte als Vater der «R»(Raucher)-Lokale in die Gastronomiegeschichte eingehen, denn Wulff will die Wirte entscheiden lassen.
c) «Solch weit reichende Beschlüsse hat Deutschland überhaupt nie gekannt.»
d) Die Raucherinitiative «Netzwerk Rauchen» warnte davor, Kneipen, Restaurants und Discotheken zu «Tempeln der Gesundheitsreligion» zu machen.
e) Kein Weltuntergang, keine Katastrophe – das war die Sprachregelung aller Regierungschefs über eine unterschiedliche Umsetzung der Rauchverbote.
f) Die Aschenbecher auf den Stehtischen im Foyer wurden hingestellt, aber schnell wieder abgeräumt – angesichts des Themas.

4.4. Stimmt das?
a) Die Ministerpräsidenten in Berlin entschieden sich für einen weitgehenden Nichtraucherschutz.
b) Eine Protokollnotiz lässt ihnen etwa für Behörden, Schulen und Kindergärten eine Hintertür offen.
c) In Altenheimen soll nur in den eigenen vier Wänden geraucht werden dürfen.
d) Fast die Hälfte der Länder hat sich für Ausnahmen stark gemacht.
e) Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte an die Länder appelliert, Kneipen, Restaurants und Discotheken zu «Tempeln der Gesundheitsreligion» zu machen.
f) Wahrscheinlich werden künftig verschiedene Regelungen in verschiedenen Bundesländern gelten.

4.5. Ordnen Sie bitte zu:
1. Vater der «R»(Raucher)-Lokale
2. prominente Ex-Raucherin
3. Berlins regierender Bürgermeister
4. Bundesjustizministerin
5. Saarlands Ministerpräsident
6. Sachsen-Anhalts-Ministerpräsident

a) Klaus Wowereit (SPD)
b) Christian Wulff (CDU)
c) Angela Merkel (CDU)
d) Brigitte Zypries (SPD)
e) Wolfgang Böhmer (CDU)
f) Peter Müller

4.6. Wem gehören die folgenden Worte?
a) «Der Bürger erwartet sehr Unterschiedliches in der Frage, in welchem Umfang erlauben wir dem Raucher, sich selbst zu vergiften.»
b) «Wenn man den Föderalismus will, muss man auch mit verschiedenen Regelungen in verschiedenen Bundesländern leben.»
c) ...«richtig prima, dass es künftig unterschiedliche Angebote gibt».

4.7. Beantworten Sie bitte die Fragen:
a) Welchem Thema wurde das Treffen der Ministerpräsidenten gewidmet?
b) Wie war die Linie der Regierungschefs?
c) Wofür haben sich die Ministerpräsidenten entschieden?
d) Für welche Ausnahmen haben sich die Länder stark gemacht?
e) Warum werden verschiedene Regelungen in verschiedenen Bundesländern erwartet?

4.8. Referieren Sie bitte den Artikel!

4.9. Diskutieren Sie bitte: Wäre ein weitgehender Nichtraucherschutz in der Gastronomie in Russland möglich? Begründen Sie bitte Ihre Meinung!

5. Weiterführende Aufgabe

Lesen Sie bitte den folgenden Artikel! Welcher Standpunkt wird in diesem Artikel ausgedrückt? Welche Argumente werden vorgebracht? Referieren Sie bitte diesen Artikel!

Nichtraucherschutz

Krebsforscher fordern einheitliches Rauchverbot
Die Regierungschefs der Länder befassten sich am Donnerstag mit dem Nichtraucherschutz. Zuvor veröffentlichte das Deutsche Krebsforschungszentrum eine Studie aus Irland, die sie dabei eigentlich nicht außer Acht lassen können. (20.03.2007, 16:49 Uhr)

Heidelberg – Das Rauchverbot in Irland hat die Gesundheit der Kneipenmitarbeiter deutlich verbessert. Das Pub-Personal klage heute seltener über Husten, gerötete Augen und Rachenreizungen als vor Einführung der rauchfreien Gastronomie, berichtete das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und verwies auf eine irische Studie.
Welche zum Teil drastische Wirkung ein Rauchverbot haben kann, belegen die Ergebnisse der Forscher um Professor Luke Clancy vom «Forschungsinstitut für eine tabakfreie Gesellschaft» in Dublin. Die Wissenschaftler hatten für ihre im Fachblatt «American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine» veröffentlichte Analyse Luftqualität und Mitarbeiter von 42 Pubs in Dublin untersucht. Irland hatte im März 2004 als erstes Land in Europa eine vollständig rauchfreie Gastronomie eingeführt.

Bessere Luft und weniger gereizte Augen
Ein Jahr nach Einführung des Rauchverbots klagten demnach unter den in Pubs beschäftigten Nichtrauchern statt ehemals fast 60 Prozent nur noch 15 Prozent über gerötete oder gereizte Augen. Auch rauchende Mitarbeiter profitierten von ihrem qualmfreien Arbeitsplatz: Zwar blieben bei ihnen Hustenattacken am Morgen unverändert häufig, Klagen über Reizungen im Rachen halbierten sich jedoch.
Die Messungen der Luft belegten, dass die Konzentrationen schädlicher Partikel und des krebserzeugenden Benzols stark zurückgegangen seien. Die Lungenfunktion aller Personen war besser, das Krebsrisiko merklich gesenkt. Clancy hatte laut DKFZ zunächst von September 2003 bis März 2004 die Schadstoffbelastung in der Kneipenluft und den Gesundheitszustand der Mitarbeiter untersucht, kurz bevor das irische Verbot in Kraft trat. Diese Daten verglich er mit denen einer identischen Untersuchung genau ein Jahr später.

«Ausnahmen darf es nicht geben»
Die Länder hatten sich im Februar auf Ministerebene auf ein grundsätzliches Rauchverbot in Gaststätten geeinigt. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen behielten sich aber die Möglichkeit vor, reine Raucherkneipen zuzulassen. Möglicherweise wollen sich diesem Weg noch andere Länder anschließen.
Vor den Beratungen der Ministerpräsidenten zum Nichtraucherschutz am Donnerstag hat die Deutsche Krebsgesellschaft einheitliche Regelungen für Gaststätten gefordert. «Ausnahmen beim Schutz vor einem nachgewiesenermaßen Krebs erregenden Schadstoffgemisch darf es nicht geben», erklärte Michael Bamberg, Präsident der Gesellschaft. Es werde eine bundesweit einheitliche Regelung gebraucht. Sollten die Länderchefs einknicken, dürften Raucher-Gaststätten ausschließlich mit Selbstbedienungsservice betrieben werden, forderte er. Auch deutsche Lungenärzte haben die geplanten Ausnahmeregelungen in einem Protestbrief an die Länderchefs kritisiert.

Die Mehrheit ist für Rauchverbot in Lokalen
SPD-Politiker drohten derweil mit bundesgesetzlichen Regelungen, falls sich die Länder nicht auf einen einheitlichen Nichtraucherschutz in Gaststätten einigen sollten. «Das Ergebnis darf keinesfalls ein von Land zu Land unterschiedlicher Nichtraucherschutz sein», sagte der SPD-Abgeordnete Lothar Binding der «tageszeitung». Wenn es über die Länder keine bundeseinheitliche Regelung gebe, «werden wir im Bund aktiv». Carola Reimann, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sagte, sie sei zwar zuversichtlich, dass die Länder eine Lösung für das ganze Land erreichten. «Wenn nicht, muss man das Ganze wieder neu beginnen.»
Jährlich sterben in Deutschland rund 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, davon 3.300 Menschen durch Passivrauchen. Laut DKFZ sprachen in einer deutschen Umfrage zwei von drei Menschen für ein Rauchverbot in Restaurants aus. Die Zustimmung zieht sich dabei durch alle politischen Lager und steigt mit der Schulbildung. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hatte im Auftrag des Krebsforschungszentrums im Februar bundesweit rund 2.000 Menschen im Alter von 14 bis 80 Jahren befragt. (tso/dpa/AFP/ddp)


Lösungen
Zu 3.3: a) qualmen, paffen; b) paffen; c) qualmen.
Zu 3.4: a) raucht; b) qualmt; c) raucht; d) paffen; e) raucht, pafft.
Zu 3.5: a) abräumen; b) verbieten; c) einheitlich; d) der Nichtraucher; e) strikt.
Zu 3.6: Bild 1 – das Bierzelt; Bild 2 – die Eckkneipe.
Zu 3.7: 1. e; 2. a, 3. c, 4. b, 5. d
Zu 3.9: a) für; b) vor; c) für; d) an, für; e) vor; f) für.
Zu 4.5: 1. b, 2. c, 3. a, 4. d, 5. f, 6. e

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa

Der Text ist entnommen aus:
http://de.news.yahoo.com/23032007/3/analyse-sieg-eckkneipe.html