Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №7/2007

Nachrichten aus Deutschland

Deutsche ernähren sich gesünder

Deutschlands Einkaufszettel verändern sich. Innereien: gestrichen. Eier: lieber eins weniger. Joghurt: gerne einen Becher mehr. Und Obst nicht vergessen, Gemüse auch nicht. Die Deutschen ernähren sich gesünder – obwohl es immer wieder heißt, dass sie sich zu fett ernähren.

Fett, fetter, krank – die Deutschen ernähren sich zu ungesund, hieß es bislang. Doch jüngst wurden verblüffende neue Zahlen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP) veröffentlicht: 2005 kamen demnach weniger Rindfleisch, Butter, Eier und Alkohol auf den Tisch als noch 1995. Dafür aßen die Deutschen mehr Obst, Gemüse, Nudeln und Jogurt.

«In Deutschland hat sich der Verbrauch von Lebensmitteln innerhalb von zehn Jahren deutlich gewandelt», teilte die ZMP mit. So sei der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Obst seit 1995 von 92,2 auf 113,2 Kilogramm gestiegen, der von Gemüse von 72,7 auf 86,6 Kilogramm. Zu den gesunden Aufsteigern gehören demnach auch Joghurt, Kefir und andere Milchmischerzeugnisse: Deren Absatz stieg von 21,9 auf 28,5 Kilogramm. Außerdem würden alkoholische Getränke zunehmend durch alkoholfreie ersetzt.

Der Fleischverbrauch blieb in der Summe praktisch unverändert: 61,8 Kilogramm – Wurstwaren ausgenommen – futterten die Deutschen 1995; im Jahre 2005 waren es 60,9 Kilogramm. Unterscheidet man jedoch nach Fleischsorten, so wird ein Wandel sichtbar. Der jährliche Pro-Kopf-Verzehr von Rind- und Kalbfleisch ist zwischen 1995 und 2005 von 11,4 Kilogramm auf 8,7 Kilogramm gesunken.

Kein großes Interesse mehr scheinen die Bundesbürger an Innereien zu haben: Der Verzehr sank von 1,2 Kilogramm auf nur noch 500 Gramm pro Kopf und Jahr. Dafür wird den ZMP-Zahlen zufolge Geflügelfleisch beliebter: 1995 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch acht Kilogramm, im Jahr 2005 schon zehn Kilogramm.

Didaktisierungsvorschlag

1. Einführende Aufgaben

1.1. Lesen Sie bitte den folgenden Text!

Das Märchen vom Schlaraffenland
(gekürzt)

Hört zu, ich will euch von einem guten Land sagen, dahin würde mancher auswandern, wüsste er, wo selbes läge. Diese schöne Gegend heißt Schlaraffenland. Da sind die Häuser gedeckt mit Eierfladen, und Türen und Wände sind von Lebzelten und die Balken von Schweinebraten. Um jedes Haus steht ein Zaun, der ist von Bratwürsten geflochten, die sind teils auf dem Rost gebraten, teils frisch gesotten, je nachdem sie einer so oder so gern isst. Alle Brunnen sind voll süßer Weine, auch Champagner, die rinnen einem nur so in das Maul hinein. Wer also gern solche Weine trinkt, der eile sich, dass er in das Schlaraffenland hineinkomme. Auf den Birken und Weiden, da wachsen die Semmeln frischbacken, und unter den Bäumen fließen Milchbäche; in diese fallen die Semmeln hinein und weichen sich selbst ein für die, so sie gern einbrocken; das ist etwas für Weiber und für Kinder, für Knechte und Mägde! Macht euch herbei zum Semmelbach und vergesst nicht, einen großen Milchlöffel mitzubringen. Das könnt ihr glauben, dass die Vögel dort gebraten in der Luft herumfliegen, Gänse und Truthähne, Tauben und Kapaunen, und wem es zuviel Mühe macht, die Hand darnach auszustrecken, dem fliegen sie schnurstracks ins Maul hinein. Die Spanferkel geraten dort alle Jahre überaus trefflich; sie laufen gebraten umher, und jedes trägt ein Tranchiermesser im Rücken, damit, wer da will, sich ein frisches, saftiges Stück abschneiden kann. Um das Land herum ist aber eine berghohe Mauer von Reisbrei. Wer hinein will oder heraus will, muss sich da erst durchfressen.

(Aus: Ludwig Bechstein: Deutsche Märchen und Sagen)

Worterläuterungen
der (Eier)Fladen: flacher, breiter, dünner Kuchen
der Lebzelten (landsch.): Lebkuchen, Pfefferkuchen
sieden (sott, gesotten): kochen
die Magd (veraltend): dienende, zur Verrichtung grober Arbeiten (bes. von Haus- oder landwirtschaftlicher Arbeit) angestellte weibliche Person
der Knecht (veraltend): männliche Person, die für einen Bauern arbeitet, auf einem Bauernhof angestellt ist
das Spanferkel: junges gebratenes Ferkel
trefflich: ausgezeichnet, vorzüglich

1.2. Beantworten Sie bitte die Fragen zum Text:
a) Wie beschreibt der Autor das Schlaraffenland?
b) Äußern Sie Vermutungen, warum und wie das Märchen entstehen konnte?
c) Möchten Sie im Schlaraffenland leben? Warum?

1.3. Beschreiben Sie das Bild! Was fällt Ihnen zu diesem Bild ein? Welche Einstellung hat dieser Mann zum Essen? Welche Rolle spielt das Essen in Ihrem Leben?

1.4. GESUNDE ERNÄHRUNG. Was fällt Ihnen dazu ein?

1.5. Beantworten Sie bitte die Fragen:
a) Ernähren Sie sich gesund?
b) Wie ernähren Sie sich? Welche Lebensmittel bevorzugen Sie?
c) Wie muss man sich gesund ernähren?

1.6. Der Artikel heißt «Deutsche ernähren sich gesünder». Wovon mag im Artikel die Rede sein?

2. Wortschatz

Auf|stei|ger, der; -s, -: 1. (ugs.) jmd., der in eine höhere Position u. damit in eine angesehenere gesellschaftliche Stellung aufgerückt ist: ein sozialer A. 2. (Sport) Mannschaft, die in die nächsthöhere Spielklasse eingestuft wurde.

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Schreiben Sie bitte Vokabeln zum Thema «Ernährung» aus dem Text heraus!

3.2. Wie kann man sich ernähren? Setzen Sie bitte die Reihe fort: sich ausgewogen, gesund, ungesund, einseitig, falsch, nährstoffreich, ... ernähren.

3.3. Partnerübung. Reagieren Sie auf die Äußerungen Ihres Partners und gebrauchen Sie dabei das Verb sich ernähren!
Muster: – Sie mag Fleisch und isst es fünf Mal am Tag.
– Ich nehme an, sie ernährt sich zu fett.

a) – Er greift wahllos zu Fast Food und Fertiggerichten.
– ...
b) – Sie hält Diät. Bei jedem Bissen läuft bei ihr der Kalorienrechner im Hinterkopf mit, und jede Praline wird als Sünde einverleibt. Bei jeder Eiskugel, bei jeder Bratwurst zählt sie Kalorien.
–...
c) – Nach Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2003 waren in Deutschland 58 Prozent der erwachsenen Männer und 41 Prozent der Frauen übergewichtig.
–...
d) –Wegen extremer Lebensmittelknappheit kämpfen Millionen in Afrika um das Überleben.
– ...
e) – Er hat drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten am Tag.
–...
f) – In der letzten Zeit isst er viel Obst und Gemüse und hat alkoholische Getränke durch Milchmischerzeugnisse ersetzt.
–...

3.4. Gruppiern Sie bitte Synonyme zueinander: essen – futtern - sich verändern – verzehren – sich wandeln.

3.5. Wie lauten die Antonyme aus dem Text?
a) alkoholisch – ...
b) sinken – ...
c) unverändert bleiben – ...
d) mehr – ...

3.6. Beschreiben Sie bitte das Bild und verwenden Sie dabei die Verben sich verändern, sich wandeln! Finden Sie eine passende Bildüberschrift!

3.7. Bilden Sie bitte aus den folgenden Substantiven zusammengesetzte Adjektive mit frei-! Was drückt -frei in Bildungen mit Substantiven aus?
Anmerkung: -frei drückt in Bildungen mit Substantiven aus, dass etw. nicht vorhanden ist: herrschafts-, kalorienfrei.

der Alkohol • der Akzent • die Arbeit • das Fett • der Fehler • das Koffein • das Salz

3.8. Ordnen Sie die gebildeten Adjektive aus Aufgabe 3.7 den passenden Substantiven zu! Bilden Sie Wortgruppen und erklären Sie ihre Bedeutung!

die Speise • das Getränk • die Aussprache • die Arbeit • der Kakao • das Wasser • der Sonnabend

 

3.9. Unterscheiden Sie bitte zwischen den Verben: futtern – essen – verzehren! Was bedeutet das Verb futtern (umg.):
a) (mit Lust recht viel) essen;
b) wenig essen;
c) heimlich essen?

3.10. Kombinieren Sie die Wörterteile richtig! Bestimmen Sie das Geschlecht der Substantive und semantisieren Sie diese Substantive mit Hilfe der Wortbildungsanalyse!
MILCH-, KALB-, RIND-, GEFLÜGEL-, -FLEISCH-, WURST-, -MISCH-, -ERZEUGNIS, -VERBRAUCH,
-VERZEHR, -SORTE, -WARE.

3.11. Geben Sie den Inhalt des Witzes wieder:
Mutti, Rindfleisch ist vom Rind, Schweinefleisch vom Schwein, Kalbfleisch vom Kalb – und Schabefleisch?

3.12. Deuten Sie bitte die Komposita: der Einkaufszettel, der Pro-Kopf-Verbrauch, der Pro-Kopf-Verzehr.

3.13. Rollenspiel. Sie sind Angehörige einer Famlie (z. B. Mutter, Vater, Kinder). Sie besprechen, welche Lebensmittel und welche Menge Sie kaufen müssen. Gehen Sie davon aus, dass Sie Lebensmittel für eine Woche brauchen! Schreiben Sie einen Einkaufszettel! Jedes Familienmitglied erläutert und begründet seine Wünsche. Gebrauchen Sie dabei die folgenden Vokabeln:

der Einkaufszettel • etw. streichen • etw. (nicht) vergessen • sich ernähren • sich wandeln • auf den Tisch kommen • futtern • (kein) großes Interesse an etw. haben • etw. durch etw. ersetzen

 

3.14. Reagieren Sie bitte auf die folgenden Äußerungen!Wie ist Ihrer Meinung nach die Tendenz? Leiten Sie Ihre Aussagen mit den folgenden Sprachklischees ein: Soweit mir bekannt ist, .../So viel ich weiß, .../Soweit ich informiert bin, .../Wie ich gelesen habe, ...
Gebrauchen Sie dabei die Verben sinken und steigen!
Muster: – 1988 verbrauchte jeder Bundesbürger statistisch gesehen noch 70 Kilogramm Fleisch im Jahr.
– Soweit ich informiert bin, ist der jährliche Fleischverbrauch in Deutschland gesunken.
a) Der Vegetarier-Bund Deutschlands schätzte, dass 1996 zwischen drei und vier Millionen Menschen in Deutschland vegetarisch lebten.
b) Nach Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2003 waren in Deutschland 58 Prozent der erwachsenen Männer und 41 Prozent der Frauen übergewichtig.
c) Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Obst betrug in Deutschland im Jahre 1995 92,2 Kilogramm.
d) Der Absatz der Milchmischerzeugnisse machte 1995 21,9 Kilo pro Kopf aus.

3.15. Deuten Sie bitte die folgenden Wortgruppen: verblüffende Zahlen, gesunde Aufsteiger!

4. Arbeit am Text

4.1. Wer von den Schülern hatte recht mit seinen Annahmen? (Aufgabe 1.6)?

4.2. Stimmt das?
a) Die Deutschen ernähren sich zu ungesund.
b) In Deutschland hat sich der Verbrauch von Lebensmitteln innerhalb von zehn Jahren unverändert geblieben.
c) Zu den gesunden Aufsteigern gehören Rindfleisch, Butter und Eier.
d) Alkoholische Getränke werden zunehmend durch alkoholfreie ersetzt.
e) Ein großes Interesse scheinen die Bundesbürger an Innereien zu haben.
f) Geflügelfleisch wird beliebter.

4.3. Deuten Sie bitte die folgenden Textstellen:
a) Deutschlands Einkaufszettel verändern sich.
b) Fett, fetter, krank – die Deutschen ernähren sich zu ungesund, hieß es bislang.

4.4. Füllen Sie bitte die Tabelle aus:

Lebensmittel Pro-Kopf-Verbrauch
in Kilogramm
  1995 2005
Obst 92,2 113,2
Gemüse    
Milchmischerzeugnisse    
Fleisch:    
in der Summe
(Wurstwaren ausgenommen)
   
Geflügelfleisch    
Innereien    
Rind- und Kalbfleisch    

4.5. Berichten Sie mit Hilfe der Tabelle, wie sich der Verbrauch von Lebensmitteln in Deutschland innerhalb von zehn Jahren verändert hat! Leiten Sie bitte Ihre Äußerungen mit den folgenden Klischees ein:
Wie die ZMP mitteilte / berichtete, ...
Den ZMP-Zahlen zufolge ...
Nach / laut den ZMP-Angaben ...
Im Vergleich / im Unterschied zu ...
Gegenüber der vorangegangenen Erhebung aus dem Jahr 1995 ...

4.6. Zeichnen Sie ein Diagramm zu den Textangaben! Interpretieren Sie es!

4.7. Beantworten Sie bitte die Fragen:
a) Warum hat sich der Verbrauch von Lebensmitteln in Deutschland innerhalb von zehn Jahren deutlich gewandelt?
b) Welcher Wandel ist sichtbar?
c) Warum werden die veröffentlichten Zahlen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP) verblüffend genannt? Wovon zeugen sie?
d) Welche Lebensmittel sind gesund? Was versteht man unter den gesunden Aufsteigern?

4.8. Referieren Sie bitte den Artikel!

4.9. Stellen Sie sich vor:
Sie schreiben einen Artikel über die Ernährung und den Verbrauch von Lebensmitteln in Russland. Setzen Sie die Aussagen fort:
a) In Russland ernährt man sich...
b) Der Verbrauch von Lebensmitteln hat sich innerhalb von zehn Jahren in Russland ...
c) Zu den gesunden Aufsteigern gehören ...
d) Alkoholische Getränke werden ...
e) Ein großes Interesse scheinen die Menschen in Russland an ... zu haben.
f) ... wird beliebter.
Welche Überschrift würden Sie Ihrem Artikel geben?

5. Weiterführende Aufgaben

5.1. Projekt «Richtige Ernährung». Es werden Arbeitsgruppen gebildet, die verschiedene Aufgaben übernehmen:
a) Basisreferat zum Thema «Was versteht man alles unter richtiger Ernährung?» Die Arbeitsgruppe verschafft sich die nötigen Unterlagen (Diätbroschüren, Texte, aktuelle Artikel etc.). Die Zuhörer schreiben mit und fertigen eine Kurzfassung an.
b) Interviews mit Erwachsenen über das Thema «Wie stellen Sie sich eine gesunde Ernährung vor?» Die zu stellenden Fragen sollen gemeinsam vorbereitet werden.
c) Die Schüler beschaffen sich Kochrezepte für gesunde Ernährung und stellen in Gruppenarbeit einen Wochen-Speiseplan zusammen. Einige Speisen können zu Hause zubereitet und der Klasse präsentiert werden.

5.2. Nehmen Sie bitte Stellung zur folgenden Behauptung: Der Mensch ist, was er isst.


Lösung zu 3.9: a)

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa

Der Text ist entnommen aus:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,451728,00.html