Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №6/2007

Bildung und Erziehung

Japan plant Wiedereinführung von Prügelstrafe an Schulen

Die japanische Regierung reagiert auf wachsende Gewalt in den Schulen und will die Prügelstrafe als «Light»-Version wieder einführen. Zu den geplanten Erziehungsmaßnahmen zählen auch leichte Schläge auf den Kopf.

Angesichts der wachsenden Gewalt und Disziplinlosigkeit in den Schulen plant die japanische Regierung, die Prügelstrafe für renitente1 Schüler in abgeschwächter Form wiedereinzuführen. Ein entsprechender Vorschlag von einer Expertenkommission traf ausdrücklich auf Zustimmung von Ministerpräsident Shinzo Abe, der die Bildungsreform zu einem der wichtigsten Ziele seiner Regierung gemacht hatte. Auf keinen Fall gehe es aber darum, die Schüler wie früher üblich mit dem Stock zu züchtigen2 oder brutal zu verprügeln, sagte der mit den Empfehlungen befasste Beamte in Abes Büro, Masaharu Kuba.

Geplant sei vielmehr, allzu unruhige Schüler in die Ecke zu stellen oder ihnen leichte Schläge auf den Kopf zu verpassen, sagte Kuba. Vor und vor allem während des Zweiten Weltkriegs gehörte harte körperliche Züchtigung zum Handwerkszeug3 der meisten japanischen Pädagogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden physische Strafen an Schulen verboten.

Bildungspolitik. Nach seinem Amtsantritt im September 2006 hatte der konservative Regierungschef angekündigt, die Bildungspolitik von den nach seiner Auffassung allzu linken Einflüssen seit Ende der neunziger Jahren zu befreien. Empfehlungen einer Expertenkommission, zu der auch der Chemie-Nobelpreisträger Ryoji Noyori gehört, sollen Ende März vorgestellt werden.

Erfahrung. Zustimmung zu einer Verschärfung des Strafregisters an den Schulen erhielt Abe überraschend auch von der eher linksgerichteten Lehrergewerkschaft. Die meisten Lehrer hätten die Erfahrung gemacht, dass sie mit einer «Null-Toleranz-Politik» am besten fahren, sagte Gewerkschaftsvertreter Soichi Uchimura. Er warf den Eltern vor, sich nur auf das Wohl ihrer Kinder zu konzentrieren; werde ihr Kind bestraft, seien sie meist «sehr aufgebracht».

1re|ni|tent <Adj.> [frz. rénitent = dem Druck widerstehend < lat. renitens (Gen.: renitentis), 1. Part. von: reniti = sich widersetzen] (bildungsspr.): sich dem Willen, den Wünschen, Weisungen anderer hartnäckig widersetzend, sich dagegen auflehnend; widersetzlich: -e Schüler; eine -e Haltung einnehmen; sich r. äußern.

2züch|ti|gen <sw. V.; hat> [mhd. zühtegen, zu Zucht] (geh.): durch Schlagen hart bestrafen: Kinder mit einem Stock z.

3Hand|werks|zeug, das <o.Pl.>: bei handwerklichen Arbeiten, bei der Ausübung eines Handwerks benötigtes Werkzeug: er trägt sein H. in einer Tasche bei sich; Ü Bücher sind das H. des Philologen.

Der Text ist entnommen aus:
http://www.kleine.at/nachrichten/chronik/327522/index.do